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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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so nahe an der Sturmfront abgesetzt wie unsere.«
    »Das kann reiner Zufall sein«, sagte Sid. »Komm, wir absolvieren noch diese Übungen, dann können wir beim Essen darüber sprechen.«
    Hollander blickte mürrisch auf den Bildschirm, in dem immer neue geometrische Figuren und abstrakte Bildern eingeblendet wurden.
    Die Lernphase hatte für sie begonnen. Bei der Grundlagenanalyse von Hollander und ihm hatten die Wissenschaftler die höchste Lernkompetenz im visuellen Bereich festgestellt. Das bedeutete, dass sie beide am schnellsten lernten, wenn sie Informationen entweder in Bildern aufnahmen oder mit Bildern verknüpften.
    Maurice hatte es abschätzig als »Podfilmschauen« abgetan. Aber Sid merkte rasch, dass er das Gelernte in Bilderform schneller aufnahm, als wenn er längere Texte lesen musste oder wenn ihm jemand etwas erklärte.
    Hinzu kam, dass ihnen Medikamente verabreicht wurden, die sich positiv auf die Durchblutung des Hippocampus auswirkten, des Hauptsitzes des Gedächtnisses.
    Staunend nahm Sid immer neues Wissen in sich auf. In fast beängstigender Schnelligkeit füllte er die Lücken in seinem mathematischen, chemischen und physikalischen Grundwissen.
    Hollander nahm an den Schulungseinheiten mit deutlichem Unwillen teil. Weshalb dies so war, darüber schwieg er sich grundsätzlich aus. Sid nahm aber an, dass der Kalifornier ein mehrheitlich getrübtes Verhältnis zu Lehrern und anderen Autoritätspersonen hatte und dass sein Vater in diesem Zusammenhang eine nicht unwichtige Rolle gespielt hatte.
    Anna Dahlin sahen sie während der Schulungseinheiten selten. Bei ihr hatte man festgestellt, dass die Lernkompetenz im auditiven Bereich am ausgeprägtesten war. Dank der neuen Methoden vergaß sie selbst längere Informationsketten und Texte nicht, wenn man sie ihr entweder aufsagte oder wenn sich Dahlin die Passagen selbst laut vorlas.
    Juri stellte sich auch in dieser Disziplin als Spezialfall heraus. Seine größte Begabung lag im olfaktorischen und haptischen Bereich. Im Gegensatz zu 95 Prozent der Kadetten unterstützten sein Gedächtnis in erster Linie Impulse über den Geruchs- und Tastsinn.
    Das dadurch vermittelbare Wissen war ungleich kleiner als bei den Visualisten und den Auditiven.
    Aus diesem Grund hatten die Wissenschaftler für ihn eine ganze Reihe von unterschiedlichen Lernmethoden zusammengestellt, die ihm helfen sollten, das fehlende Wissen rasch und nachhaltig aufzunehmen.
    Hatte Sid in den ersten Tagen ein schlechtes Gewissen wegen Juri gehabt, weil er meinte, dass der Junge von der Akademie überfordert war, so sah er sich eine Woche später gründlich getäuscht.
    Die erfolgreiche Aktion während der Überlebensübung war gleichsam ein Startsignal für Juri gewesen. Er hatte erlebt, dass er es auch in dieser für ihn völlig neuen Welt schaffen konnte, wenn er sich auf die eigenen Stärken konzentrierte.
    Am häufigsten sahen sie Caster Brubaker und Adham Hammadi. Seit den Erlebnissen im Schneesturm waren die beiden zu engen Freunden geworden. Man sah sie praktisch nie allein, und es gab bereits Gerüchte, dass die beiden mehr seien als bloße Kumpels.
    Sid störten die Gerüchte nicht. Für ihn war wichtig, dass die Überlebensübung ihre Fünfergruppe zusammengeschweißt hatte. Dazu kam noch Juri – und er besaß mehr Freunde als in seinem gesamten Leben zuvor. Und das alles in weniger als einer Woche.
    »Ich mag nicht mehr«, sagte Hollander. »Das Gelerne geht mir auf den Geist. Weshalb habe ich den ganzen Käse schon an meiner teuren Privatschule und der Uni durchgekaut, um ihn jetzt erneut vorgesetzt zu bekommen?«
    Sid lächelte nachsichtig. »Vielleicht weil sie wollen, dass wir alle von denselben Grundlagen ausgehen, bevor wir das weitere Training fortfahren?«
    »Vielleicht auch, weil sie auf bereits vorgefertigte Kadetten wie mich nicht ausreichend vorbereitet sind?«, sagte Hollander mit leicht ironischem Unterton. Sein Gesicht blieb aber unbewegt, als hätte er es absolut ernst gemeint.
    »Was meinst du mit ›vorgefertigt‹?«, fragte Sid.
    »Wie ich es gesagt habe: Ich war in den besten Schulen, begann mit fünf das Karatetraining, mit sieben habe ich Fechtunterricht erhalten, und mit dreizehn besaß ich den ersten Flugschein. Zeig mir einen Kadetten, der eine bessere Vorbereitung auf diese Akademie genossen hat als ich!«
    Sid blickte Hollander in die klaren blauen Augen. Bei den letzten Worten hatte sich Hollander in Rage geredet.
    »Weshalb hast du das Wort

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