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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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arbeiten? Und noch dazu in direktem Kontakt mit seiner Kompanie?
    »Mein Name ist Chaktor«, sagte der Ferrone mit rauer Stimme. »Einige von euch werden im Zusammenhang mit Perry Rhodans Wega-Expedition schon einmal von mir gehört haben. Aber das betone ich nur, damit ihr meine eigene Geschichte besser einordnen könnt: Ich stamme von Ferrol und bin dort in nicht armen, aber bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Mein Vater war ein einfacher Arbeiter, der hart gearbeitet hat, um seine Familie zu ernähren. Er starb im selben Bett, in dem er einst geboren worden war. Er hat weniger Städte auf Ferrol besucht, als er Finger an einer Hand hatte. Die Sterne hat er nie bereist.«
    Er räusperte sich und sah sich ruhig um. Sid duckte sich, damit ihn der Ferrone nicht entdeckte.
    »Weil ich von einem anderen Leben träumte, bin ich jung in die Flotte eingetreten. Ich war fleißig und mutig und ein guter Soldat. Jahrelang bin ich diszipliniert meinen Weg gegangen, habe mich kontinuierlich hochgedient, bis ich irgendwann mein eigenes Kommando bekommen habe. Und nun stehe ich hier, auf einer für mich fremden Welt, und habe das Privileg, ebenso junge Kadetten auf ihrem Weg zu den Sternen begleiten und unterstützen zu dürfen. Aber ich erwarte von euch dieselbe Hingabe und Disziplin, die mir selbst zu eigen ist. Nicht mehr – und nicht weniger.«
    Als er geendet hatte, blickte Rinkhel in die Runde. »Hat jemand eine Frage an Chaktor?«, wollte er wissen.
    Zu Sids Verwunderung und Schrecken streckte Hammadi neben ihm die Hand hoch.
    »Ja?«
    »Weshalb wollten Sie unbedingt zu den Sternen?«, fragte der Ägypter scheu.
    »Die Sterne sind ein Mysterium, das ich unbedingt ergründen wollte«, antwortete Chaktor. »Weshalb willst du zu den Sternen?«
    Sid sah, wie Hammadis brauner Teint sofort eine Stufe dunkler wurde. »In meinem Land gibt es uralte Pyramiden, von denen man sagt, dass sie mit der Hilfe von Göttern erbaut worden sind. Ich möchte diese Zivilisationen finden, deren Angehörige uns damals besucht haben.«
    Hammadis Stimme war während des Sprechens stetig leiser geworden. Das letzte Wort hatte er kaum mehr gehaucht.
    Ein paar der Kadetten in den vorderen Reihen drehten sich um und feixten den Ägypter an. Die beiden italienischen Righetti-Zwillinge lachten sogar unverhohlen.
    »Ihr wagt es, die Träume eines eurer Kameraden zu belächeln?«, fragte Chaktor scharf.
    Die aufgeheiterte Stimmung verflog umgehend. Schuldbewusst drehten sich die Kadetten nach vorne und blickte betreten auf ihre Pulte.
    »Wenn das dein Traum ist, dann lebe ihn«, sagte Chaktor zu Hammadi. »Und wenn du dieses Volk findest, lass es mich wissen. Auf Ferrol gibt es nämlich ebenfalls Bauwerke, von denen man sagt, dass sie durch die Hände der Götter erschaffen und durch ihren Atem beseelt worden sind.«
    Rinkhel sah sich um. Da keine weiteren Fragen gestellt wurden, entließ sie der Ferrone zum Mittagessen.
    Beim Hinausgehen gab sich Sid alle Mühe, Hammadi stets zwischen sich und Chaktor zu haben. Verwundert sah er, dass der Ägypter zufrieden lächelte.
    Wenigstens einer freut sich über Chaktors Ankunft, dachte er verbittert.
    Chaktor war das Schlimmste, was Sid hatte passieren können. Trotz der plastischen Veränderungen seines Gesichts konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis ihn der ferronische Raumschiffskommandant erkannte und seine wahre Identität aufdeckte.
    Was würde dann mit ihm geschehen?
    Würde er in den Abgrund der Lügen fallen, den er zwischen sich und seinen Freunden aufgerissen hatte?
    Sid spürte Kälte in sich aufsteigen.
     
    »Mensch, de Vivar!«, rief Brubaker entnervt. »Du musst die Beschleunigungswerte in den Augen behalten, solange du über besiedeltem Gebiet aufsteigst! Ein Überschallknall kann in einer Stadt Panik auslösen – von den anderen Schäden ganz zu schweigen.«
    Sid riss sich die Spezialbrille herunter und warf sie vor sich auf das Terminal. »Reg dich nicht so auf!«, gab er verärgert zurück. »Es ist nur eine Simulation. Und zufälligerweise kratzt es mich nicht, wenn virtuelle Bewohner einer virtuellen Stadt durch einen virtuellen Knall erschreckt werden!«
    Brubaker deutete mit einem Finger anklagend auf ihn. »Du bist unkonzentriert und gereizt!«, konstatierte er.
    »Wer ist hier gereizt?«, fragte Sid höhnisch. »Doch wohl eher du, wenn du mich so anfährst!«
    »Ich werde tatsächlich ein wenig nervös, wenn wir fünfmal nacheinander deinetwegen das Manöver vermasseln,

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