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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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hieß es so schön: Mitgefangen, mitgehangen!
    Sid wusste genau, dass sie einen Fehler begingen, aber in diesen Momenten war es ihm vorgekommen, als wäre es völlig unerheblich, wenn zu seinen bisherigen vielen Fehlern noch der eine oder andere dazukäme. Er hatte einfach getan, was Hollander von ihm verlangte, und sich dadurch immer tiefer in eine unerwünschte Lage gebracht.
    Er wollte doch nur zu den Sternen fahren. Julian Tifflor hatte es auch geschafft!
    Und nun … ein Debakel. Nein, er hatte sich nicht den Streitkräften entziehen und er hatte auch nicht zum Nachbarplaneten der Erde fliegen wollen. Aber sie taten es – weil Hollander es so bestimmte. Hollander, dieser falsche Freund, dieser unsoziale, belehrungsresistente Angeber.
    Hollander hatte die Leka-3 direkt auf die Tharsis Montes zugeflogen, ausgerechnet jene Marsregion, in der die Santor lebten. Und diese hatten von der Menschheit unmissverständlich verlangt, den Mars unangetastet zu lassen. Adams nahm deren Forderung so ernst, dass er sämtliche Terraformingprojekte für den Mars auf Eis gelegt hatte.
    Was würden die Pflanzenwesen denken, wenn eine Leka auf sie zugerast kam?
    Sid und Hollander hatten miteinander gerungen und waren dabei so beschäftigt gewesen, dass sie den ersten Treffer erst mitbekommen hatten, als sie herumgerissen wurden und gegen die Wand prallten, die plötzlich zum Boden geworden war. Und während Hollander in Zorn und Panik verfiel, hatte Sid auf die Übertragung der Außenkameras geblickt. Was er dort sah, ließ ihm beinahe das Herz stehen: Aus dem Nichts klaffte ein zahnloses Maul auf, aus dem ein enormer Energiestrahl jagte. Er glaubte noch, vage einen durchscheinenden Körper wie von einem chinesischen Drachen zu sehen, dann schloss sich das Maul wieder, und die Leka stürzte schwer getroffen auf die Marsoberfläche zu.
    Für einen Moment war er wie erstarrt, und für einen weiteren langen Moment überlegte er ernsthaft, Hollander einfach an Bord zu lassen. Aber er konnte seiner Liste von Fehlern nicht noch den Tod eines anderen hinzufügen.
    Irgendwo hier musste die Höhle der Halbschläfer sein! Das bedeutete Luft und Leben – nicht den Tod, wie sie ihn auf dem Mars finden mussten, wenn sie abstürzten und ohne Raumanzüge die schrottreife Leka-Disk verließen …
    Nur den Bruchteil einer Sekunde, ehe der nächste Feuerstoß aus dem Nichts die Leka traf und mit einem Schlag alle Systeme überlastete, und nur zwei Sekunden vor dem Aufprall auf den Ausläufern des Marsgebirges berührte Sid den panischen Hollander, setzte seine Parakraft frei – und teleportierte blind, von der einen wahnwitzigen Hoffnung getrieben, sein Talent werde ihn schon in die Nähe der paranormal veranlagten Tulpen bringen …
     
    Betty erkannte diese Art des Funkenregens als typische Begleiterscheinung für jede Teleportation des jungen Sid Gonzalez, als zünde ein unbekannter Witzbold jedes Mal ein paar Feuerwerksraketen.
    Tatsächlich erkannte sie den jungen Latino sofort an seinem Gedankenprofil wieder. Optisch hingegen hatte er nicht mehr viel gemein mit dem Teenager, der er vor so wenigen Monaten noch gewesen war. Kam es nur ihr so vor, oder entfaltete der Gang der Ereignisse seit dem Mondflug Perry Rhodans tatsächlich ein beinahe zeitrafferähnliches Tempo? Oder war es schlicht eine Frage des Alters? Mit dreißig Jahren fühlte sie sich in letzter Zeit manchmal ziemlich alt, egal wie jung sie auf andere wirkte.
    Sid blutete, sein ganzes Gesicht war verschmiert, wahrscheinlich stammte es von einer frischen Platzwunde an der Stirn. Aber was war das für ein Gesicht! Die Hasenzähne waren fort, die ihn so beschützenswert und auf niedliche Weise hässlich hatten erscheinen lassen, die dunklen Augen waren einem warmen Grünbraun gewichen, der Haaransatz hatte sich verändert, ebenso die Gesichtsform.
    Aber er war nicht allein. Ein anderer Mann, den Betty noch nie gesehen hatte, begleitete ihn. Auch in seinem Gesicht und auf seiner Kleidung sah sie das frische Blut.
    »Was soll der Dreck?«, pöbelte der andere junge Mann und fing sich damit sofort Minuspunkte bei der eher zurückhaltenden Betty ein.
    »Halt doch endlich deine Schnauze!«, jaulte Sid entnervt. Er verpasste ihm einen Kinnhaken. Hollander wurde nach hinten geschleudert, seine rudernden Arme fanden keinen Halt, und er knallte auf das Moos. Wasser spritzte.
    Die Santor schrien vor Schmerz. War er auf einem der »Nester« gelandet und hatte diese seltsamen,

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