PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer
Wirkungskreis auf die Höhle beschränkt ist. Hier oben sind wir außer Gefahr, selbst wenn sich die Maschine automatisch wieder eingeschaltet hat. Sie wird mich kein weiteres Mal fangen. Und sie dürfte kaum auf eure zerebrale Struktur geprägt sein.«
Wie beruhigend.
Sie lächelte ein trauriges Lächeln. »Ihr habt nicht zufällig meine Paraklammer oder etwas anderes gefunden, was zu meinen Artefakten zählte? Ehe ich bestraft wurde, nahm Pranav Ketar mir meine Ausrüstung. Eure ganze Technologie – verzeiht, aber sie ist … ungeschlacht, und vor Pranav Ketar könnt ihr mich damit gewiss nicht beschützen. Ich fürchte, sobald er erfährt, dass das Alohamis ausgeschaltet wurde, wird er kommen.«
Toreead zog die merkwürdige Perlenspange hervor. »Gehörte auch das hier zu Ihrer Ausrüstung?«
Sofort trat ein gieriger Blick in ihre Augen. »Durchaus«, sagte sie langsam. »Gib es mir! Wo habt ihr es gefunden?«
Der Naat hielt den Gegenstand fest in seiner klobigen Hand und machte einen Schritt rückwärts. »Das Artefakt lag in der Höhle, in der Sie gefangen waren. Wozu dient es?«
»Ich kann es als Verstärker meiner mentalen Kräfte benutzen«, behauptete sie. »Mit seiner Hilfe kann ich meine Verbündeten telepathisch herbeirufen.«
»Sie werden unser Raumschiff im Orbit unbehelligt lassen?«, fragte der Naat.
Sie sah ihn kalt an. »Sofern ich es befehle, was ich tun werde, wenn ihr mir helft.«
Als ob sie eine Wahl hätten …
»Geben Sie ihr die verdammte Spange!«, empfahl Deringhouse.
Cyra Abina nahm den Gegenstand, der aussah wie eine Spange oder Brosche mit kammartigen Zinken, betrachtete ihn beinahe zärtlich und strich dann sanft über die Oberfläche, als wolle sie sich vergewissern, dass noch alles da war.
»Ja«, flüsterte sie andächtig. »Er hat sie mir weggenommen, aber nicht vernichtet. Sie sind bestimmt alle noch da, lagen die ganze Zeit in meiner Nähe, ohne dass ich sie benutzen konnte. Was für ein bösartiger Geist du doch bist, Wohltäter. Und wie leichtfertig.« Nun richtete sie sich auf, sah direkt Toreead und Deringhouse an. »Wieder habe ich zu danken. Nun werden sich unsere Wege bald trennen. Ich rufe die Meinen zu mir und werde Pranav Ketar suchen, während ihr weiterfliegt, euren eigenen Geschäften hinterher.«
Entweder hatte sie noch immer nicht begriffen, wie viel Zeit seit ihrer Inhaftierung verstrichen war, oder diese Goldenen waren eine verdammt langlebige Spezies. Nur merkwürdig, dass niemand sie zu kennen schien. Deringhouse vermutete, dass sie längst ausgestorben waren oder die Milchstraße verlassen hatten.
»Während Sie Ihre Verbündeten rufen, sollten Toreead und ich der Höhle einen letzten Besuch abstatten und diese Maschine zerstören, damit sie nie wieder Unheil anrichten kann.«
Cyra Abina lächelte, und es wirkte so herzlich und offen, dass Deringhouse sich sofort wieder vollkommen für sie vereinnahmt fühlte. Nein, diese Frau war garantiert kein Verbrecher.
»Das ist eine sehr edle Überlegung. Geht und seht zu, was ihr tun könnt. Aber verzeiht, wenn ich hierbleibe. Ich habe etwas anderes zu tun.« Sie nahm die Spange und steckte sie sich in die Haare. »Ich werde Kontakt aufnehmen.«
14.
Phylior: Die Große Aufgabe
Das Objekt, das wir zu verschieben hatten, bestand zu großen Teilen aus jenem seltsamen Metall, das mich bereits einmal ausgelaugt und vergiftet hatte und das wir auf keine andere Weise vernichten konnten. Wie hatte Cyra Abina es genannt? Watape?
Das Problem dabei war vor allem, dass das Objekt aus neun miteinander kommunizierenden und über einen Großteil des Planeten verteilten Kernen unterschiedlichen Aussehens und beträchtlich abweichender Größe bestand. Etwas Vergleichbares hatten wir weder auf dem zweiten noch dritten Planeten gefunden, die ebenfalls wichtig für den Feind gewesen waren.
Wir hatten keine Vorstellung davon, welche Funktion das Watape-Objekt gehabt haben mochte. Aber allein der Umstand, dass es aus Watape bestand, deutete darauf hin, dass es wichtig war. Ganz enorm wichtig.
Und dass wir es keinesfalls an seinem Standort belassen konnten.
Die Goldenen untersuchten es mit einem Stab Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Völkern. Zu meiner Enttäuschung war der Ramani-Forscher Korian Lafesh Hurimun Skarrat nicht unter denen, die sich vor Ort mit dem Watape-Objekt befassten. Sie stellten Theorien auf, untersuchten, extrapolierten … aber es blieb stumm und tatenlos. Wozu immer es gedacht war,
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