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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Weg. »Moment. Mit Kaschlanen meinen Sie die Bewohner dieses Planeten?«
    »Kaschla. Und seine Bewohner sind die Kaschlanen, eine vogelartige Spezies, die ihr gewiss kennengelernt habt. Wen sollte ich sonst meinen?«
    »Diese Welt hat keine Bewohner mehr«, sagte Deringhouse. »Jemand oder etwas hat sie vor langer Zeit ausgelöscht.«
    Sie riss die Augen auf. »Wie meinst du das – ausgelöscht?«
    Deringhouse beschrieb ihr das Aussehen von Kaschla, aber er spürte, wie sie bei jedem Wort mehr versteifte. Sie glaubte ihm nicht oder besser: Sie wollte ihm nicht glauben.
    »Ketar hat die Lazan zur Vernichtung eingesetzt … Das kann nicht sein.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, aber wir begleiten Sie gern nach oben, damit Sie sich ein eigenes Bild machen können.« Toreead bot ihr einen Arm als Stütze an. Zuerst zögerte sie, aber dann nahm sie sein Angebot dankend an.
     
    Mit Anzeichen äußersten Entsetzens führte Cyra Abina sie an den schwarzen, purpurnen und grünen »Tulpen« vorbei, sorgfältig darauf bedacht, ihnen nicht zu nahe zu kommen. Sie kannte diese Pflanzen also, auch wenn sie sich weigerte, entsprechende Auskünfte zu geben.
    Nach einem kurzen Marsch standen sie am Rand des Schutzschirms und sahen hindurch. Dort draußen sahen sie nur Leere jenseits des magentafarbenen Schirms.
    »Er hat nicht nur mich bestraft, sondern ebenso eine Welt, die keine Rolle im Ringen spielte. Wie sehr muss er mich hassen, dass er so tief sank? Und wieso hat er die Lazan eingesetzt?«
    »Lazan?«
    Sie deutete vage gegen den Schirm. »Die Lazan sind pseudomaterielle, schlangenartige Wesen, die in jeder Atmosphäre und sogar im Weltraum existieren können und die sich von Strahlung jeder Art ernähren. Sie unterstützten uns im Großen Krieg. Aber weshalb halfen sie dabei, mich einzusperren und zu bewachen – und vor allem: Wieso vernichteten sie Kaschla? Die Lazan waren stets friedlich … «
    Deringhouse betrachtete die verzweifelte Frau nachdenklich. »Wer ewiges Leben sucht, findet endlosen Tod.« Was der Goldenen zugestoßen war, konnte man durchaus als »endlosen Tod« bezeichnen. Aber war sie wirklich auf der Suche nach dem ewigen Leben gewesen, oder handelte es sich lediglich um eine falsche Fährte, die ihn hatte anlocken sollen – ihn oder jemanden wie ihn?
    »Sie sprechen von Pranav Ketar?«, fragte Deringhouse.
    Sie drehte sich zu ihm, zur Gänze vergoldeter, makelloser Zorn. »Ich werde ihn suchen. Ich werde meine Armee rufen. Er ist weit über das Ziel hinausgeschossen! Zum Glück ruhen meine Helfer an verborgenen Orten in der Nähe und können rasch hier sein. Es wird enden! Die Lazan werden sich unserer Sache anschließen.«
    Sie griff sich ins Haar, sah sich suchend um. Die Schultern sanken herab. »Ich kann mich nicht mit ihnen in Verbindung setzen.«
    Selbstverständlich. Sämtliche Kommunikationseinrichtungen Kaschlas waren wie der Rest dieser Welt einst von dem ominösen Pranav Ketar vernichtet worden. Es gab auf dem gesamten Planeten nur ein Funkgerät, das die Energiewände durchdringen konnte: das in jener Höhle, in der sie gefangen gehalten worden war. Und dabei war es nicht einmal für überlichtschnellen Funkverkehr gemacht. Aber vielleicht konnten sie damit wenigstens die AL'EOLD erreichen.
    »Verraten Sie uns mehr über Ihren Feind? Darin liegt vielleicht die Lösung unseres Problems.«
    »Nenn ihn nicht Feind. Wir sind … unterschiedlicher Ansicht, das ist alles.«
    Er ist nicht ihr Feind, aber er verwüstet eine ganze Welt, um sie zu bestrafen? Deringhouse begriff es nicht. Aber er spürte genau, dass dieses Thema der Goldenen nicht angenehm war. Er kannte sie zu wenig, um ihre genaue Reaktion abzuschätzen, aber genau genug, um zu wissen, dass sie sehr wohl unangenehm ausfallen konnte. Und das mochte sich in ihrer momentanen Situation nicht unbedingt als Vorteil erweisen. Sie waren zu dritt unter dem Energieschirm gefangen.
    »Ausgerechnet Lazan …«, sagte sie nachdenklich. »Ich wünschte, Phylior wäre hier. Er könnte mit ihnen sprechen, ihnen erklären, dass sie das Falsche tun.«
    Deringhouse wollte gerade eine Frage stellen, da hob Toreead eine Hand. »Die unterirdische Anlage – stellt sie weiterhin eine Bedrohung dar?«
    Die Goldene blickte ihn hochmütig an, und das Feuer ihrer Stimme brannte eine Nuance heißer. »Nicht länger für mich. Ich kenne die entsprechende Apparatur nicht, aber ich vermute darin die materielle Komponente des Alohamis, dessen

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