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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Hyperspektren verlaufen zeitlich asynchron«, murmelte Bahroff. »Fast so, als würde etwas – oder jemand – die Ausschläge absichtlich dämpfen.«
    »So ist es, Herr«, stimmte der junge Arkonide eifrig zu. »Ich tippe auf ein Reduktionsfeld, allerdings ein schlecht eingestelltes. Die Interferenzen der 5-D-Wellenstrukturen heben sich nicht gegenseitig auf, sondern erzeugen winzige zeitliche Abweichungen. Die Frage ist also: Was haben die Mehandor zu verbergen?«
    »Das ist ausgezeichnete Arbeit«, lobte Bahroff. Termon da Xevitas verzog keine Miene, doch das Aufblitzen in seinen rötlich schimmernden Augen blieb dem Halbarkoniden nicht verborgen.
    »Soll ich eine Naatpatrouille zusammenstellen, die die Karawane aufhält und das verdächtige Schiff durchsucht?«, erkundigte sich der junge Offizier.
    »Nein«, lehnte Stiqs Bahroff ab. »Was wir haben, begründet allenfalls einen Verdacht. Nach den Vorfällen im Beta-Albireo-System ist das politische Klima zwischen dem Imperium und den Mehandor alles andere als eitel Sonnenschein. Behalten Sie die Sache im Auge, und verfolgen Sie den weiteren Kurs der Schiffe. Verfassen Sie einen Sonderbericht, und schicken Sie ihn an Sergh da Teffron persönlich. Erwähnen Sie, dass diese Anweisung von mir stammt. Ich werde dafür sorgen, dass in Ihrer Personalakte eine Belobigung vermerkt wird.«
    »Danke, Herr!« Termon da Xevitas war sichtlich zufrieden. Nach einer kurzen Verneigung kehrte er auf seinen Posten zurück.
    Stiqs Bahroff verschränkte die Arme vor der Brust. Vor seinen Augen flimmerte die Luft. Der Zellaktivator auf seiner Haut schien sich zu erwärmen, doch das konnte auch Einbildung sein.
    Nicht jetzt!, schoss es ihm durch den Kopf.
    In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu solchen Anfällen gekommen, eine Form von Wachträumen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwammen und sein Unterbewusstsein Szenen von erschreckender Eindringlichkeit produzierte. Von Anfang an hatte sich Bahroff gefragt, ob es sich dabei womöglich um Bilder aus der Zukunft handelte. Santek hatte selbst gesagt, dass sich im Körper des Halbarkoniden massive Veränderungen manifestiert hatten. Wer mochte auch nur ahnen, was diese alles hervorriefen?
    Die Zentrale löste sich in nichts auf. Stattdessen stand Bahroff plötzlich auf einem Feld. Ein leichter Wind wiegte hüfthohes Gras. Als würden die Wellen eines grünen Ozeans gemächlich an ihm vorüberziehen.
    Bahroff erkannte in der Ferne einen flachen Gebirgszug. Hinter einem kleinen Wäldchen aus konisch geformten Bäumen graste eine Herde von Tieren, die den Halbarkoniden an jarolanische Muffocks erinnerten, jedoch wesentlich größer waren.
    Ein leises Grollen veranlasste Bahroff dazu, den Kopf in den Nacken zu legen. Am hellblauen Himmel erschien ein silbern glänzender Punkt. Er bewegte sich in schrägem Winkel auf die Planetenoberfläche zu und zog dabei einen dünnen Streifen aus weißem Rauch hinter sich her. Ein zweiter Punkt tauchte auf, dann ein dritter, ein vierter.
    Raketen, begriff Stiqs Bahroff. Vom Weltraum aus abgefeuerte Raketen.
    Immer mehr der im Sonnenlicht funkelnden Geschosse füllten nun das Blickfeld des Mannes aus. Die langen Spuren der Triebwerksgase, die an ihren Enden mehr und mehr ausfaserten, bildeten einen seltsamen Kontrast zur umgebenden Natur. Dann erreichte die erste Rakete ihr Ziel.
    Bahroff spürte, wie der Boden unter seinen Füßen bebte. Eine Fontäne aus Steinen, Pflanzenteilen und Erdreich stieg Hunderte von Metern in die Luft. Schwarzer Qualm verteilte sich rasend schnell nach allen Seiten. Ein Donnern lag in der Luft. Dumpf und schwer kündete es davon, dass das Schlimmste noch bevorstand.
    Die äsenden Tiere hoben die Köpfe, stießen ein lang gezogenes Heulen aus und galoppierten in panischer Angst davon. Im gleichen Augenblick schlugen weitere Geschosse ein. Innerhalb weniger Atemzüge verwandelte sich die Welt um Bahroff herum in ein Inferno. Der Halbarkonide hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, als die nachfolgenden Explosionen die Planetenkruste aufrissen und den Wind zum Sturm anschwellen ließen. Die Luft erhitzte sich rasend schnell; das Gras und die Bäume fingen Feuer. Unmittelbar vor Stiqs Bahroff brach der Boden auf. Seine Haut brannte, das Atmen fiel ihm schwerer und schwerer ...
    Warum endet dieser verdammte Spuk nicht?, fragte der Halbarkonide in Gedanken. Warum bin ich immer noch hier?
    Bislang waren seine ungewollten Ausflüge ins Reich

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