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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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quietschenden Reifen an.
    »Okay!«, rief Rhodan. »Wir haben wenig Zeit. Ich gehe davon aus, dass die Tiefgarage in Kürze vor Polizei nur so wimmelt. Ishy, wohin?«
    Die Mutantin hob matt den Arm und deutete in Fahrtrichtung. »Da vorn«, brachte sie kaum verständlich hervor. »Der Schacht muss hinter der Wand liegen.«
    Kurz darauf brachte Stynn Jariharatan das Fahrzeug so abrupt zum Stehen, dass Rhodans Kopf schmerzhafte Bekanntschaft mit der Windschutzscheibe schloss.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, befahl er dem Ersten Rat, der sich zitternd in die Polster gekauert hatte. »Dann passiert Ihnen nichts.«
    Goratschin übernahm die Führung. Er hatte sich Ishy Matsu über die Arme gelegt. Crest und Atlan folgten dichtauf. Rhodan zog Belinkhar mit sich, während Chabalh der Gruppe den Rücken deckte.
    »Wo ist Stynn?«
    Rhodan konnte den Sironer nirgendwo sehen. Dichter Qualm füllte die Tiefgarage und erschwerte das Atmen.
    »Stehen bleiben! Stehen bleiben – oder ich schieße!«
    Der laute Befehl kam von links. Rhodan reagierte rein instinktiv, und ließ sich mit seinem ganzen Gewicht auf Belinkhar fallen. Gemeinsam gingen sie zu Boden. Mehrere Schüsse peitschten; die Kugeln pfiffen über sie hinweg und schlugen in die gegenüberliegende Mauer.
    Die Mehandor schrie. Aus den Augenwinkeln sah Rhodan einen Schatten. Dann ertönte ein weiterer Schrei – diesmal ausgestoßen von einer männlichen Stimme.
    Rhodan sprang auf die Füße. Chabalh kniete auf der Brust einer Wache und riss den rechten Arm nach oben. Die langen Krallen waren deutlich zu erkennen.
    »Nein, Chabalh!«, brüllte Rhodan. »Lass ihn in Frieden! Er weiß es nicht besser!«
    Für einen rauchgeschwängerten Atemzug sah es so aus, als würde der Purrer Rhodans Befehl ignorieren. Dann stieß er ein hohes Fauchen aus und ließ von seinem Opfer ab.
    Irgendwo vor ihnen gab es eine weitere Explosion. Mannsgroße Steinbrocken polterten von der Decke. Metall riss kreischend. Glas splitterte.
    »Hierher!« Das war Goratschin. Rhodan sah die unverkennbare Silhouette des Riesen im hinteren Teil der Tiefgarage winken. Als er auf den Zündermutanten zulief, wäre er fast über den reglosen Körper Stynn Jariharatans gestolpert. Der Sironer lag unter einem umgestürzten Stützpfeiler. An seiner Schläfe blutete eine tiefe Schnittwunde. Das linke Bein war zerquetscht.
    »Halten Sie durch!«, sagte Rhodan. »Wir holen Sie da raus.«
    Stynn stieß ein Lachen aus, das schnell in ein röchelndes Husten überging. Blut lief ihm aus dem Mund, und Rhodan spürte hilflosen Zorn, der wie Säure in seiner Kehle brannte.
    »Verdammt, warum sind Sie nicht bei den anderen geblieben?«, stieß er hervor. »Sie hätten ...«
    Der Sironer fasste Rhodan am Arm und zog ihn zu sich hinunter. »Das ... das war es dann wohl mit meiner ... Silbertafel im Ehrenkreis.« Seine Stimme brach, und er holte mühsam gurgelnd Luft. Rhodan kannte die Symptome aus den Simulationen, die er während der Astronautenausbildung gesehen hatte. Stynn Jariharatans Lungen füllten sich mit Flüssigkeit – er erstickte an seinem eigenen Blut.
    Rhodan drückte die Hand des Sterbenden. »Ich danke Ihnen, Stynn«, sagte er. »Ohne Sie wären wir niemals so weit gekommen ...«

17.
     
    Auf dem Weg in die unteren Ebenen begegnete Stiqs Bahroff niemandem. Auch wenn das öffentliche Leben auf dem Orbitalgeflecht praktisch nie zum Stillstand kam, gab es doch Phasen, in denen die allgemeine Hektik abflaute und eine gewisse Ruhe einkehrte. Santek hatte den Zeitpunkt für ihre Flucht fraglos klug gewählt.
    Mit dem Befehl, die Jagd auf Quetain Oktor abzubrechen, war der Halbarkonide ein hohes Wagnis eingegangen. Seine Rechtfertigung folgte zwar einer gewissen Logik, konnte aber durchaus kritisch hinterfragt werden. Wenigstens hatte er zunächst einmal Zeit gewonnen, um den nächsten Schritt seines Plans auszuführen. Letztendlich musste er ohnehin nur Sergh da Teffron überzeugen, eine Aufgabe, die schwer genug werden würde.
    Santek wartete bereits vor dem Hangarverteiler in Sektor 22. Stiqs Bahroff versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, doch entweder hegte der Ara tatsächlich keine Hintergedanken, oder in seinen Adern floss Eiswasser.
    »Es ist alles vorbereitet«, sagte der Mediziner.
    Bahroff nickte nur. Gepäck hatte er – wie von Santek gewünscht – keines mitgebracht. Einziger Unterschied zu seiner sonstigen Erscheinung war der knielange Mantel über der Kombination, den er für gewöhnlich nur zu

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