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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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sie setzte, sah sie auf und lächelte.
    Die Scheibe ruckte an und folgte dem Gang.
    Rhodan deutete auf das Infopad. »Steht was Interessantes drin?«
    »Einiges. Du hättest auch eines mitnehmen sollen.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich bezweifle, dass eine Datenbank für Touristen uns mehr darüber sagen kann, warum die Lotsen uns so dringend bei dieser Zeremonie dabeihaben wollen.«
    »Stimmt leider. Sie wird nur am Rande als eine der jahrtausendealten Traditionen erwähnt.«
    »Atlan hat im Netz bislang auch nicht mehr darüber gefunden.« Er drehte den Kopf, um das Bild zu erkennen, das gerade vom Pad projiziert wurde. Es war eine Ansicht der Tagseite von Tinios, wie sie sie kurz zuvor aus dem Weltall gesehen hatten.
    »Tinios hat mich überrascht«, sagte er. »Du hast immer betont, wie schlicht die Lotsen leben. Sehr schlicht sieht die Oberfläche ihrer Heimat aber nicht aus.«
    »Wie man es sieht. Alles, was dort wächst und gedeiht, ist natürlichen Ursprungs. Es sind keine Genveränderungen daran vorgenommen worden. Die Khe'Mha'Thir haben lediglich die einfachsten technischen Möglichkeiten genutzt, um die Umgebung an die Pflanzen und Tiere anzupassen.«
    »Einfachste technische Möglichkeiten? Ein Schutzschirm, der einen halben Planetoiden abdeckt?«
    »Die Energie kommt komplett von Hela Ariela. Die Schirmprojektoren nutzen die komplette Bandbreite der Sonnenenergie, um das Feld aufrechtzuerhalten. Jeder für sich ist tatsächlich recht einfache und robuste Technologie, bewährt seit Jahrtausenden. Man achtet hier darauf, Energie zu sparen – daher auch die niedrige künstliche Schwerkraft von nur einem Drittel des Arkonwertes.«
    »Und der Schutzschirm ist in all der Zeit nie instabil geworden oder eingebrochen?«
    »Wahrscheinlich kam so etwas schon vor. Aber die Oberfläche wird auch noch von unzähligen auf Transparentstahl aufliegenden und teilweise ineinander übergehenden Glassitkuppeln geschützt, die sich über die Regionen spannen. Dieser Schutz ist über die Jahrtausende so gewachsen, wie Tinios von dem ursprünglichen kargen Fels zu dem wurde, was wir gesehen haben.«
    »Beeindruckend. Ich bin immer gespannter darauf, was uns hier noch an Überraschungen erwartet.«
    Die Gänge, die sie durchquerten, erinnerten Rhodan an ein vollständig auf Zweckmäßigkeit ausgerichtetes Terminal, wie man es auf der Erde von jedem größeren Flughafen kannte. Mehr oder weniger stark besetzte Scheiben schwebten auf nahezu lautlos erzeugten Luftkissen dicht nebeneinander in beide Richtungen. Die Wände wurden immer wieder durch offene Fronten unterbrochen, vor denen Plattformen das Ein- und Aussteigen ermöglichten.
    Viele der hell erleuchteten Durchgänge und Hallen dahinter schienen zu Geschäften zu gehören. Genauso gut konnten aber auch Restaurants, Hotels und Foyers von Wohnbereichen dabei sein. Rhodan vermochte es nicht zu unterscheiden. Wieder dachte er darüber nach, wie viele Bewohner der Asteroid wohl hatte. Er wollte Belinkhar fragen, aber dann flog die Scheibe in einen beleuchteten Schacht ein und schwebte nach oben. Nach wenigen Metern stoppte sie an einem Ausstieg.
    Sie verließen die Scheibe und traten in eine Halle, deren Größe und Belebtheit an ein Stadion kurz vor einem entscheidenden Spiel erinnerten. Drei dicht hintereinander stehende Reihen schlanker weißer Säulen von zwanzig Metern Höhe erstreckten sich von der Nische aus nach jeder Seite. Sie umfassten in einem weiten Kreis einen Bereich, der gut hundert Meter durchmaß, in dem sich eine stetig in Bewegung befindliche Menge aus Angehörigen verschiedener Spezies aufhielt. In regelmäßigen Abständen waren zwischen den Säulen weitere Nischen wie die, aus der Rhodan und seine Begleiter herausgekommen waren. Ständig brachten Scheiben neue Besucher, die sich der Menge anschlossen.
    Wo man zwischen den Säulenreihen hindurch einen Blick nach außen erhaschen konnte, war eine in hellem Sonnenlicht liegende Parklandschaft zu sehen. Dahinter waren weitere Kuppeln zu erahnen. Rhodan nahm an, dass sie sich in der Stadt befanden, die er im Zentrum der sonnenbeschienenen Planetoidenseite betrachtet hatte.
    Auf den Kapitellen des dreifachen Säulenkreises ruhte mit Streben gesichert eine perfekt runde schwarze Kuppel, die von unzähligen Leuchtpunkten verschiedener Größen und Farben in einen künstlichen Nachthimmel verwandelt wurde. Das sanfte Licht, das die Halle erfüllte, kam jedoch nicht von dort.
    Ein Teil war Sonnenlicht, das zwischen

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