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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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unter einem Knurren.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Jeder geht allein da rein.«
    Chabalh knurrte wieder, doch dieses Mal sagte er nichts. Widerstrebend gab er den Weg frei.
    Erneut machte Khe'Rhil die einladende Handbewegung. Rhodan nickte und ging in Richtung des Podestes.
    Während er sich der Säule näherte, wirkte es auf ihn, als würde sie immer weiter anwachsen. Als er die Stufen erreichte, sah es schon so aus, als müsse sie die abgedunkelte Kuppel berühren. Das Prickeln auf seiner Haut machte sich erneut bemerkbar, kroch an den Armen herauf in seinen Nacken und von dort an seinem Rückgrat abwärts. Er fühlte sich beobachtet, während er zur Plattform hochstieg – nicht von den anderen Gästen, sondern von etwas, das er nicht sehen konnte.
    Vor der Säule blieb er stehen und starrte auf das undurchdringliche Schwarz.
    Also gut, dachte er. Schauen wir mal, was dieser Anetis von mir will. Schlimmer als der alte Knochen Pounder kann er auch nicht sein.
    Er atmete so tief ein, als wolle er in einen Pool tauchen, und trat in die Schwärze.
     
    Crest starrte auf den Stab in der Hand des Unithers. Tief in seinem Bauch glühte etwas auf und jagte einen Stoß durch seinen Körper.
    Jetzt.
    Er wusste nicht einmal, ob es sein Extrasinn gewesen war oder sein eigener Gedanke. Es war auch egal.
    Er sprang.
    Ehe der Unither mit seinen vergleichsweise unbeweglichen Gliedern reagieren konnte, war Crest schon über ihm, packte den Stab und entwand ihn dem anderen mit einer schnellen Drehung. Golath schrie auf. Seine freie Hand zuckte hoch, um nach dem Arkoniden zu greifen.
    Crest ließ sich fallen, rollte unter dem Tisch durch zur anderen Seite. Er sprang auf und machte einen Satz auf die Tür zu.
    Das Artefakt! Sie werden es mitnehmen! Das kann ich nicht zulassen!
    Idiot! Sie bringen dich um!
    Nein! Thora!
    Er fuhr herum.
    Strahler!
    Erneut ließ Crest sich fallen. Ein Schuss ging über seinen Kopf hinweg und brannte die Farbe von einer der Verkleidungen.
    »Liszog!«, brüllte Golath. Schnelle Zisch- und Gluckslaute folgten.
    Noch während der bullige Unither abgelenkt war, stieß Crest sich vom Boden ab. Mit vollem Gewicht rammte er Zerfts Säulenbeine. Der Unither taumelte nach hinten und fiel schwer gegen die Konsole. Ein Stück der Zierleiste brach ab. Zerft streckte die Arme aus, um sein Gleichgewicht zurückzuerlangen, und öffnete die Hände.
    Crest stürzte zu Boden. Wie in Zeitlupe sah er das Artefakt aus Zerfts Hand fallen. Er warf sich herum, sprang auf und fing es noch in der Luft. Geduckt und im Zickzack hastete er aus dem Raum. Erneut schrie einer der Unither etwas. Crest hörte das Zischen, mit dem Energie irgendwo einschlug. Dann glitt das Schott zu.
    Die Pulse, die der Zellaktivator durch Crests Körper jagte, waren schon schmerzhaft elektrisierend. Dennoch war er sicher, dass seine Reaktionen langsamer waren als die eines geübten Kämpfers wie zum Beispiel Atlan. Zwei Faktoren änderten die Dinge zu seinen Gunsten: die geringere Beweglichkeit der Unither und dass sie ihn als alten Mann angesehen und somit unterschätzt hatten. Dieser Vorteil war nun aufgebraucht.
    »TIA'IR, Schott verriegeln!«
    »Ich versuche es, Lefkin. Aber die Strahlung stört auch einige meiner Kontrollen.«
    Crest stieß einen leisen Fluch aus. Ein schwerer Körper prallte gegen das Schott. Jeden Moment mochte es sich öffnen. Er hatte hier keine Zeit, die Kontrollen auf dem Stab zu entschlüsseln. Er musste ein Versteck finden.
    Die Wahl seiner Fluchtrichtung geschah eher aus Instinkt denn klarer Überlegung. Er wollte weg von den Unithern und weg von ihrem bareonischen Schiff, zum Bug, wo noch vor wenigen Stunden die Lotsen das Norakulan gefunden hatten. Dort waren die meisten Hohlräume zu finden, die nicht gleich als Lager zu erkennen waren und dennoch genug Platz für einen Arkoniden boten.
    Besorg dir eine Waffe!, forderte sein Extrasinn, als Crest in die ersten Sprossen des Leiterschachtes griff und einen hastigen Abstieg begann.
    Und dann?, gab er zurück. Ich bin Derengar, kein Soldat! Die Chancen stehen ungefähr gleich, ob ich meine Gegner damit verletze oder mich selbst!
    Bedenk auch das psychologische Moment. Sie wissen nicht, dass du mit der Waffe nicht umgehen kannst. Du könntest sie zumindest zeitweise auf Abstand halten.
    Der alte Arkonide übersprang die letzten Sprossen. Er landete auf einem der Wartungsstege um das Transitionstriebwerk und rannte los. Das Gitter hallte verräterisch unter

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