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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Stumpf zu verbergen. »Ich nehme an, du möchtest eine Erklärung, was meine Vergangenheit betrifft?«
    »Nein.« Iwans Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Aber ... du willst sicher wissen, was früher geschehen ist, oder?«
    »Nein. Auch das nicht. Ich habe mich viel zu lange an das Gestern geklammert, Ishy. An mein Leben als Soldat. An meinen toten Bruder. An die Zeit vor meinem Koma. Als ich dich am Mount Tamalpais bei San Francisco traf, da habe ich mich in dich verliebt, weil du die Gegenwart warst. Das ist es, was ich will. Im Jetzt leben.«
    »Iwan, ich habe dich benutzt und belogen.«
    »Das stimmt so nicht. Ja, du hast mich manipuliert, und ich habe mich manipulieren lassen. Aber du hast mich nie belogen. Zwar hast du etwas verschwiegen, doch das ist nicht dasselbe. Und ich erinnere mich gut, wie du mir zu verstehen gegeben hast, dass auch deine Gabe töten kann. Inzwischen begreife ich, wie du das gemeint hast. Es spielt keine Rolle. Ich habe dir vergeben.«
    Matsu senkte den Kopf. Ihre Wangen brannten. Seine Gutherzigkeit schmerzte wie eine Ohrfeige. Sie wusste nicht, ob sie im umgekehrten Fall dasselbe Verständnis gehabt hätte. »Dann verlässt du mich nicht?«
    »Hast du das wirklich geglaubt?«
    »Ja.«
    »Ich weiß, wer du in diesem Moment bist, Ishy. Das ist alles, was zählt. Sei meine Gegenwart.« Er zog ihren Unterarm vorsichtig zur Seite, die Verstümmelung kam zum Vorschein.
    Matsu ergriff seine Hände. Sie ließ zu, dass er sie an sich zog, legte den Kopf an seine Brust und lauschte dem Pochen seines Herzens. Ihr Körper blieb angespannt. »Iwan, ich kann meine Meinung nicht ändern. Die Menschheit steht auf dem Spiel. Und du hast die Möglichkeit einzugreifen.«
    Er schob sie ein Stück von sich. »Was meinst du damit? Willst du mich für deine Sache benutzen?«
    »Meine Sache? Dich benutzen? So siehst du das? Ich will dich überzeugen! Denk an die TOSOMA. An die Gefangenen, die die Arkoniden in das Imperium verschleppt haben. Was, glaubst du, hat dieses Schwein da Teffron mit ihnen gemacht? Du kennst die Berichte über die Hand des Regenten. Ich sage dir, unsere Leute sind tot. So tot, wie die Erde es sein wird, wenn wir da Teffron das Feld überlassen. Atlan hat recht. Wir müssen handeln. Genau deshalb sind wir aufgebrochen. Ich weiß, dass du es beenden kannst, mit oder ohne Rhodans Zustimmung. Wenn du es möchtest, können wir auch einen mentalen Block bilden, damit die Verantwortung auf uns beiden liegt. Tun wir es. Töten wir den Regenten.«
    Sie verstummte. Die Erinnerung, wie Iwan sie auf Isinglass XIV beinahe in ein Häufchen Asche verwandelt hatte, war frisch. Sie roch ihr verbranntes Haar, fühlte die Panik, die in ihr aufstieg und sie zum Losrennen zwingen wollte. Beinahe hätte Goratschin sie und nicht das gewünschte Objekt aufflammen lassen. Wie leicht musste es für ihn sein, den Regenten umzubringen. Selbst auf eine Entfernung von hundert Metern.
    »Ishy, das will ich nicht. Dafür ist meine Fähigkeit nicht geschaffen.«
    »Sie ist eine Waffe. Eine, die sehr effektiv ist und auch auf Abstand ihre Wirkung entfaltet. Niemand wird wissen, dass du es warst, wenn der Regent plötzlich in Flammen steht.«
    »Ich werde es wissen.«
    Matsu schloss die Augen. Sie wollte Iwan verstehen. Sie liebte ihn. Trotzdem konnte sie es nicht. »Es liegt in deiner Hand, die Erde zu retten.«
    »Es ist gegen den Gruppenentscheid.«
    »Nur solange du deine Meinung beibehältst. Versteck dich nicht hinter Rhodan und den anderen.«
    Matsu erwartete eine scharfe Zurechtweisung ob dieses Vorwurfs. Aber die blieb aus. Sie wertete es als gutes Zeichen. Iwan schwieg. Er dachte nach. Vielleicht würde er erkennen, dass ihre Argumente die besseren waren.

6.
    Der Regent
    Sergh da Teffron
     
    Das Artekh-System kam in Sicht. Mehr als vierzig Planeten kreisten um eine blaue Sonne. Sergh da Teffron stand am Panoramafenster und sah zu Artekh 17 hin. Sein Schiff war eines von vielen Kriegsschiffen, die den Planeten derzeit anflogen. Ein stetiger Strom blinkender Lichter näherte sich und tauchte in die Atmosphäre ein.
    Das Geflecht schoss ihnen entgegen, während die AT'EMON abbremste. Es verwandelte sich von einem winzigen Lichtpunkt zu der planetaren Orbitalstation, die es war. Ein vertrauter Anblick.
    Da Teffron hätte es zu schätzen gewusst, sich in der Station in seinen Privatgemächern ausruhen zu können, doch sein Termin stand unmittelbar bevor. Die AT'EMON passierte die Orbitalstation und nahm direkten

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