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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hinwies. Das Rot stach hervor, und da Teffron machte es gut aus, ohne sich danach umzudrehen. Es sprang seiner Netzhaut förmlich entgegen.
    Unbehaglich richtete da Teffron seine Aufmerksamkeit auf die Lehne des Sessels. Dahinter, an der Hüfte des Herrschers, steckten zwei Waffen in den Holstern. Eine energetische, die dem Stand ihrer Zeit voll und ganz entsprach, und eine historische Projektilwaffe – ein Relikt, das seine Geschichte hatte.
    Der Legende nach hatte ein Attentäter mit eben dieser Waffe den ersten Imperator töten wollen. Er hatte die gerade einmal faustgroße Pistole vor Ort zusammengebaut und sie durch die Energie anmessenden Kontrollen gebracht. Doch als er den Imperator hatte erschießen wollen, hatten die Götter selbst eingegriffen und den Herrscher gewarnt. Der Imperator hatte dem Attentäter die Pistole abgenommen und ihn an Ort und Stelle mit derselben hingerichtet.
    Langsam bewegte der Regent den Kopf. Das Holo vor ihm erlosch. Obwohl da Teffron ungeduldig darauf gewartet hatte, endlich Beachtung zu erhalten, wünschte er sich unweigerlich, der Regent würde seine Aufmerksamkeit wieder anderem zuwenden. Sah man seine Gestalt von der Seite, konnte man ihn für einen Offizier unter vielen halten. Einen Mann Anfang vierzig, obwohl er deutlich älter war. Auffällig durch die gleichzeitig aristokratische und lässige Haltung, aber nicht so auffällig, dass man sich jede Linie des hageren Gesichtes einprägen würde.
    Richtete sich jedoch der Blick der rotbraunen Augen auf einen, vergaß man dieses Gesicht niemals wieder. Weder die geschwungene Form der Brauen noch die gerade, am oberen Ansatz leicht eingekerbte Nase, noch den schmalen Mund, der wirkte, als müsse er aufgrund seiner geringen Größe auf jedes Wort besonders gut achten, da jede überflüssig ausgesprochene Silbe Verschwendung bedeutete.
    »Nun ...« Der Regent faltete die Hände vor der Brust zusammen, den Körper im Sessel da Teffron zugewandt. »Wir haben einander lange nicht gesehen.«
    Da Teffrons Aufmerksamkeit richtete sich unwillkürlich von der Projektilwaffe am Gürtel zu dem roten Fleck im Grau. Handelte es sich um mehr als eine weitere Verunsicherung? »Worüber wollen Sie mit mir sprechen, Herr?«
    »Wissen Sie das wirklich nicht, da Teffron? Raten Sie. Beweisen Sie mir, dass Sie zum logischen Denken fähig sind.«
    Da Teffron schluckte die Beleidigung ohne Reaktion. »Was den Verlust der VEAST'ARK betrifft ...«
    »Ja?« Der Regent bewegte den Kopf. Das weiße, kurz geschnittene Haar verrutschte und gab eine schwarze Strähne frei. Noch immer war die Stimme des Herrschers freundlich, doch gerade das versetzte da Teffron in höchste Alarmbereitschaft.
    Aus da Teffrons Poren brach der Schweiß. Seine Glieder wurden schwer. Mit einem Mal bereitete es Mühe, aufrecht zu stehen. »Ich weiß, dass ich unverantwortlich gehandelt habe. Ich bedauere das zutiefst.«
    »Sie wirken in letzter Zeit unkonzentriert, da Teffron. Als würde Sie etwas vom Wesentlichen ablenken. Persönliche Probleme?« In den letzten zwei Worten lag keine Freundlichkeit mehr. Ahnte der Herrscher, was da Teffrons Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hatte?
    »Wie ich schon sagte. Mein Handeln war ...«
    »Unverantwortlich? So nennen Sie das also? Das Vorkommnis im Tatlira-System war ein Desaster. Ich habe selten so viel Inkompetenz bei einem Individuum gesehen. Bei Tieren vielleicht. Selbst barbarische Kulturen bringen mehr Intelligenz hervor.«
    »Es tut mir leid.« Unter der Uniform sammelten sich die Tröpfchen.
    »Das sollte es auch. Zumal diese Aktion lediglich einen traurigen Höhepunkt in Ihrer Karriere als Versager darstellt. Wie ich hörte, haben Sie auf Palor ein weiteres Mal Ihre fehlenden Führungsqualitäten unter Beweis gestellt. Sie haben es nicht einmal geschafft, ein paar lumpige Gefangene zu halten.«
    Da Teffron öffnete den Mund. Woher wusste der Herrscher von der Massenflucht auf Palor?
    Der Regent lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. »Was denn? Schnappen Sie nach der frischen Luft, die die Gefangenen dank Ihnen nun genießen dürfen? Oder schockiert es Sie, dass ich auch über Ihre Verfehlungen jüngeren Datums bestens informiert bin? Sie sollten mich niemals unterschätzen, da Teffron.«
    »Meine Leute werden die Menschen finden.«
    »Warum? Um weitere wertvolle Zeit zu vergeuden? So wie mit Ihrer heiß ersehnten Strafexpedition gegen Topsid? Nichtigkeiten, da Teffron. Die Echsen sind seit dem Fall des Despotats mit

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