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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Matsu.
    Tatsächlich. Am Rand eines schmalen Schilfgürtels, über dem aufgeregt eine Wolke aus Schmetterlingen tanzte, kauerte Chabalh. Sein Brustkorb hob und senkte sich, pumpte Luft in die Lungen. Der Purrer war erkennbar am Ende seiner Kräfte.
    Im Schilf, halb an Land und halb im Wasser, lag das Boot. Das Tau hing zwischen Chabalhs Zähnen.
    Rhodan ging zu seinem selbst ernannten Leibwächter, löste das Seil aus seinem Maul und tätschelte ihm den Kopf. »Das hast du gut gemacht.«
    Der Purrer schnurrte zufrieden, was sich bei einer Katze dieser Größe höchst beängstigend anhörte, und war nur Augenblicke später eingeschlafen.
    Sie gaben ihm eine gute Stunde, um zu Kräften zu kommen. In der Zwischenzeit suchten sie das Ufer weiter nach Chergost ab. Ohne Ergebnis.
    »Wir müssen es riskieren«, sagte Belinkhar, als Chabalh die Augen aufschlug und herzhaft gähnte.
    »Was?«, fragte Rhodan.
    »Da Teffron mit dem Boot zu verfolgen. Flussabwärts. Auch wenn wir nicht wissen, was uns dort erwartet.«
    »Du hast recht. Wäre Chergost an Land gespült worden, hätten wir ihn längst gefunden. Wir müssen die Suche nach ihm aufgeben.«
    Selbst Atlan stimmte zu, auch wenn er zuvor der heftigste Verfechter gewesen war, den Roboter nicht aufzugeben.
    Nicht für eine Sekunde erwogen sie, mit dem Boot flussaufwärts zu fahren und an die Oberfläche der Insel Ghewanal zurückzukehren. Nicht, solange die Hand des nun toten Regenten frei war. Vielleicht gab es weiter unten am Strom tatsächlich einen Ausgang aus dem Höhlensystem. Sie mussten ihn erwischen, bevor da Teffron ihn erreichte.
    »Was hat Chergost gemeint, als er sagte, flussabwärts liege Artekhs Vergangenheit?«, fragte Rhodan den Arkoniden.
    »Ich weiß es nicht.« Das Eingeständnis fiel ihm sichtlich schwer.
    »Und diese andere Sache? Sie wissen schon: Wenn er den Schumanoi findet, entkommt er uns. «
    »Shonumoy«, korrigierte Atlan. »Tut mir leid. Ich weiß nicht, was er damit sagen wollte.«
    »Was ist ein Shonumoy?«
    Der Arkonide zeigte auf eine Wiese etwa hundert Meter von ihnen entfernt. Darauf saßen drei dieser Tierchen, die Rhodan bereits aufgefallen waren. Die weißfelligen kaninchenähnlichen Wesen mit den runden Köpfen und den flauschigen Tellerohren. »Das sind Shonumoy.«
    »Ich verstehe nicht. Wie soll ein ... ein Kaninchen da Teffron dabei helfen zu entkommen?«
    »Fragen Sie mich etwas Leichteres.«
    »Wie Sie wünschen: Wollen wir aufbrechen?«
    Sie wollten. Zwar waren nicht alle so erholt, wie sie es sich erhofft hatten. Das konnte nur durch mehrere Stunden Schlaf erreicht werden. Dennoch fühlten sie sich ausgeruht genug, sich dem Fluss anzuvertrauen.
    Um zu vermeiden, dass das Boot ihnen davonschwamm, kaum dass sie es ins Wasser setzten, zogen sie es mit vereinten Kräften aus dem Schilfgürtel und an eine ruhigere Ausbuchtung des Stroms.
    Wie bei ihrer ersten Fahrt stellte sich Atlan auf den Platz des Steuermanns. Rhodan ließ sich auf der Sitzbank dahinter nieder, dann folgten Belinkhar, Ishy Matsu, Iwan Goratschin und Ernst Ellert.
    »Wo Chabalh?«, fragte der Purrer.
    Tatsächlich waren sie mit einer Person weniger in Crysalgiras Garten angekommen, da Ellert erst in einer der Ruinen buchstäblich aus dem Nichts zu ihnen gestoßen war. Und selbst da war es in dem Boot verdammt eng zugegangen.
    Sie beschlossen, dass sich Goratschin auf Ishy Matsus Platz setzte und die zierliche Japanerin auf den Schoss nahm. Auch Ellert rückte nach vorne, sodass Chabalh am hinteren Ende halbwegs Platz fand.
    Rhodan hoffte nur, dass die Bootsfahrt nicht allzu wild wurde, denn der Silberfisch – wie er das Boot in Gedanken getauft hatte – war eindeutig überbesetzt.
    »Bereit?«, fragte Atlan.
    Alle bestätigten.
    Der Arkonide berührte die Milchglasscheibe, und ein holografisches Gesicht erschien darin. Diesmal nicht die anmutigen Züge der Prinzessin, sondern das eines schielenden Mädchens mit schiefen Zähnen.
    »Die Benutzeroberfläche verfügt offenbar über ein vielfältiges Repertoire«, stellte Rhodan fest.
    »Sieht so aus«, knurrte Atlan. »Aber Runeldana hätte es wirklich nicht sein müssen.«
    »Wer?«
    »Crysalgiras Zofe. Ein neugieriges, schnippisches Ding, das den Posten nur bekommen hat, weil der Bruder ihres Vaters in der Leibgarde ... ach, ist doch auch egal.«
    »Was kann ich für Sie tun?«, erkundigte sie sich.
    »Bring uns flussabwärts.«
    »Ist mir ein Vergnügen.« Eine programmierte Lüge, um den Anschein von

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