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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Beinen. Und Schreien. Die Gerüche vereinen sich zu einem undefinierbaren Gemisch, in das sich zunehmend der Gestank eines Kolanimännchens mengt, das angesichts eines bulanischen Kehlenschlitzers erstarrt.
    Panik!
    Ein Körper berührt ihn, wird aus dem Boot geschleudert. Er riecht weder nach Körper noch nach Panik. Der Flackermann Ernstellert. Niemand anders kann es sein.
    Eine leuchtende Hülle errichtet sich um den Bootsleib und hält andere Leute davon ab, auch aus dem Boot zu fallen. Für den Flackermann aber kommt sie zu spät.
    »Akute Notsituation«, sagt die Stimme der flachen Frau, die aus der Scheibe spricht. »Positronik übernimmt Steuerung. Prallschirm etabliert. Antigraveinheit aktiviert.«
    Das Wort kennt Chabalh. Das hat sein Herr schon für den Gürtel des Halbdoppelmanns verwendet.
    Fällt das Boot langsamer? Nein, Chabalh muss sich irren.
    »Antigraveinheit nicht lange funktionsfähig«, sagt die flache Frau aus der Scheibe. »Unzureichende Energiereserven, verursacht durch übermäßigen Verbrauch während der manuellen Steuerung.«
    Er wundert sich, dass die flache Frau vorhin so freundlich mit dem Gonozal-Mann gesprochen hat und nun kühl und unfreundlich klingt. Merkwürdig.
    »Antigraveinheit abgeschaltet.«
    Chabalh weiß nicht, was das bedeutet, aber plötzlich hat er das Gefühl, wieder schneller zu fallen.
    »Energiereserven aufgebraucht. Notabschalt...«
    Die flache Frau in der Scheibe bricht mitten im Wort ab. Vielleicht hat sie sich erschreckt, weil mit einem Mal die Leuchthülle erlischt. Auch die bunten Lichter auf der Glasscheibe bei der flachen Frau gehen aus. Es wird dunkel.
    Dann der Aufprall.
    Hart, als wäre er aus einem hohen Baum auf einen Felsen gefallen. Dabei ist es doch nur Wasser. Dummes, dummes Wasser.
    Die Luft bleibt ihm weg, aber das ist gut so. So ist er nicht versucht zu atmen, als er im Fluss abtaucht.
    Er strampelt mit den Pfoten, rudert mit dem Schwanz, kämpft sich an die Oberfläche zurück. Giert nach Luft.
    Chabalh fühlt, wie das Wasser ihn mit sich trägt, voranpeitscht, einem ungewissen Schicksal entgegen.
    Er riecht das Wasser. Den frischen und doch hinterhältigen Geruch. Das Aroma nach Fisch und Tod. Aber noch einen anderen Duft nimmt er wahr. Über den des Wassers hinweg.
    Die Panik der Leute.
    Die Rotfellfrau Belinkhar.
    Und da der große Feuermann.
    Der Gonozal-Mann.
    Jetzt riecht er auch die kleine Frau mit dem langen, zu einem Seil geflochtenen Fell.
    Und seinen Herrn.
    Das ist gut. Sie haben Angst. Das heißt, sie leben. Ja, das ist gut.
    Die Strömung treibt Chabalh voran. Wenn er doch nur etwas sehen könnte. Was, wenn ein Felsen mitten im Fluss steht, den er nicht erkennt?
    Eine Kraft packt ihn. Es fühlt sich an, als lauere etwas unter Wasser, was ihn zu sich in die Tiefe ziehen will. Aber es ist nur eine Verwirbelung. Sie wirft ihn umher, zerrt ihn hinab, spuckt ihn wieder aus.
    Er keucht.
    Schluckt.
    Hustet.
    Erneut zieht ihn die Kraft unter Wasser.
    Als er auftaucht, ist es hell. Die Strömung wirkt unvermindert weiter, aber sie haben einen neuen Abschnitt des Flusses erreicht. Der Fels weicht zurück.
    Sie sind in einem Tal angekommen. Eines wie der Garten der Prinzessin Crysalgira.
    Doch schnell erkennt Chabalh den Unterschied.
    Nein, die Höhle ähnelt dem Garten der Prinzessin doch nicht.
    Dazu ist sie zu fremdartig.
    Viel zu fremdartig.
     
    Perry Rhodan schluckte Wasser. Hustete.
    Er war den Urgewalten hilflos ausgeliefert. Atemlos. Und blind von der ihn umgebenden Dunkelheit.
    Doch plötzlich wurde es hell. Allerdings nur für einen Augenblick, dann zog ihn die Strömung nach unten. Er wehrte sich nicht. Nur Sekunden später gaben ihn die Kräfte frei.
    Sein Kopf durchstieß die Wasseroberfläche. In unmittelbarer Nähe entdeckte er Ishy Matsu, die sich an Iwan Goratschin festklammerte. Ein Stück vor ihm kämpfte Atlan gegen die Fluten, verschwand unter Wasser, tauchte auf, hustete, verschwand erneut.
    Wann immer die Strömung es zuließ, versuchte Rhodan einen Eindruck der Umgebung zu gewinnen. Doch er sah nur nackte Felswände, die bis an den Fluss reichten. Kein Ufer, keine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen.
    Woher stammte das Licht?
    Er schaute nach oben, da erfasste ihn eine Welle und spritzte ihm Wasser in Augen, Nase und Mund. Er hustete, nein, wollte husten, doch erneut zog ihn die Strömung in die Tiefe ...
    ... und gab ihn nicht mehr frei.
    Zuerst ließ er dem Fluss seinen Willen, hoffte darauf, von selbst an

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