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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Freundlichkeit zu erwecken, genauso wie die für Positroniken ungewöhnliche Höflichkeitsanrede.
    Der Antriebskasten zwischen den senkrechten Röhren am Heck des Boots erwachte in einem anhaltenden Summen. Der Silberfisch arbeitete sich aus der Bucht heraus. Sofort erfasste die Strömung des Flusses das Gefährt.
    Die Positronik passte die Steuerung so an, dass der Antrieb der Flussrichtung entgegenwirkte und sie nicht gleich mitgerissen wurden, sondern langsam stromabwärts fuhren.
    Sie erreichten das Ende von Crysalgiras Garten. Die steilen Felswände rückten an den Fluss heran, auch die Decke kam ihnen entgegen.
    Unwillkürlich fragte sich Rhodan, was passierte, wenn der Tunnel immer niedriger wurde und kein Weiterkommen mehr ermöglichte.
    Dann steht da Teffron vor dem gleichen Problem. Da offenbar sein Antrieb ausgefallen ist, wird er feststecken wie ein Korken in der Flasche.
    Glücklicherweise lieferten biolumineszierende Moose und Flechten an den Felsen genügend Licht, um sich zu orientieren. Von der Decke hingen Pflanzenstränge wie Laternen.
    Gelegentlich stießen aus anderen Höhlen Seitenarme des Flusses in ihren Strom.
    Manche trugen Müll mit sich. Folien, Kunststoffplatten und ähnliches Zeug.
    »Abfall von Ghewanal und aus dem Bergbau«, vermutete Atlan. »Auf Artekh 17 beutet man wieder die Bodenschätze aus.«
    Glücklicherweise trieb nicht so viel Unrat im Strom, dass er ihre Fahrt gefährdete. Dafür brachten die Seitenarme ein anderes Problem mit sich: Wasser! Mit jedem Zufluss wurde die Strömung reißender.
    Plötzlich wurde es dunkel.
    »Was ist passiert?«, rief Belinkhar.
    »Hier wachsen keine Pflanzen mehr«, schrie Rhodan zurück. »Also kein Biolicht mehr.«
    »Scheinwerfer!«, forderte Atlan von der Bordpositronik.
    »Sehr gerne«, antwortete sie. »Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass der Antrieb bereits auf Höchstlast läuft, um der Strömung entgegenzuwirken. Wenn ich Teile der Energie für die Beleuchtung abzweige, geht dies zulasten des Antriebs.«
    »Dann fahren wir eben etwas schneller«, sagte er zum Runeldana-Holo. »Scheinwerfer!«
    »Wie Sie wünschen.«
    Die Reling um das Boot erstrahlte in bläulichem Licht.
    »Leuchtkraft ausschließlich nach vorne!«, befahl Atlan.
    Die Positronik gehorchte. Während es hinten und seitlich dunkel wurde, erhellte ein Lichtschein drei oder vier Meter des Flusses vor ihnen. Nicht sehr weit, wie Rhodan fand. Zumal, wie das Runeldana-Hologramm angekündigt hatte, ein Teil der Energie für den Antrieb fehlte und die Strömung sie innerhalb kürzester Zeit über den sichtbaren Bereich hinwegspülte.
    Plötzlich stieß Atlan einen Fluch aus.
    Rhodan umklammerte die Reling und schaute an dem Arkoniden vorbei. Das Licht zeigte etliche spitze und flache Felsen, an denen sich das Wasser tosend brach.
    Stromschnellen!
    »Festhalten!«, brüllte Rhodan, da erfasste sie das Chaos.
    »Prallschutz!«, schrie Atlan.
    Rhodan konnte nicht feststellen, ob sich danach etwas veränderte. Der Strom wirbelte sie hin und her. Schläge trafen das Boot von unten, hoben ihn vom Sitz und ließen ihn mit voller Wucht darauf zurückknallen.
    Er umklammerte die Reling. Hinter ihm kreischten Ishy und Belinkhar. Riefen etwas. Rhodan verstand kein Wort.
    Hoch, runter, ein neuerlicher Schlag.
    Rhodans Finger verkrampften sich allmählich. Lange würde er sich nicht mehr festhalten können, dann musste er loslass...
    Von einer Sekunde auf die nächste kehrte Ruhe ein. Sie hatten die Stromschnellen überstanden.
    Er warf den Kopf herum und konnte sich ein erleichtertes Lachen nicht verkneifen, als er die gesamte Gruppe vollzählig hinter sich entdeckte. Die biolumineszierenden Pflanzen waren zurückgekehrt. Die Reling des Boots leuchtete nicht mehr.
    Der Purrer im Heck schüttelte sich wie ein Hund, dass die Tropfen nur so flogen. »Chabalh hasst dummes Wasser«, knurrte er.
    Rhodan blickte sich um. Sie trieben langsam auf einem breiten Abschnitt des Flusses. Ein Ufer existierte zwar nicht, aber die Felswände standen so weit auseinander, dass die Strömung ihnen ein wenig Zeit zum Durchschnaufen gewährte.
    »Das brauche ich so schnell nicht mehr«, keuchte Ishy Matsu. »Übrigens kannst du mich wieder lockerer fassen, Iwan. Du zerquetschst mich fast.«
    »Seht ihr irgendwo das Wrack von da Teffrons Boot treiben?«, fragte Rhodan in die Runde.
    Sie entdeckten nichts. Also hatte die Hand des Regenten mit seinem Lakaien die Stromschnellen entweder überstanden, oder der

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