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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Möglichkeit, damit zu fliehen? Vielleicht, aber leider auf der falschen Seite des Felsmassivs.
    Woher stammt dieser Stollen? Und wichtiger: Wo führt er hin? Er sieht ihn sich genauer an und stellt fest, dass es sich um eine natürliche Höhle handelt. Das leuchtet ein. Die Nethor verfügen gewiss nicht über das Werkzeug, um solche Gänge im Fels selbst anzulegen.
    Er geht/schwebt/fliegt den Gang ins Innere des Massivs. Das Licht von außerhalb bleibt zurück, erhellt den Felsspalt immer unzureichender, bis es sich verliert. Dennoch sieht er vor sich einen weiteren Schimmer. Er folgt ihm und erreicht eine kathedralengroße Höhle, voll mit Tropfsteinen und biolumineszierendem Moos. Auf dem Boden liegen voneinander getrennt Fische, Früchte und Fleisch.
    Er spürt keine Temperaturen, geht aber davon aus, dass es in der Höhle kühl ist und die Thas hier ihre Vorräte frisch halten.
    Zwischen einem Berg orangefarbener Knollen und zwei dreibeinigen Zottelviehhälften zweigt ein Gang ab – und endet vor einer Felswand. Sackgasse.
    Er ist enttäuscht, hat er doch auf eine Verbindung zwischen Khal- und Thas-Land gehofft. Aber er gibt nicht auf, sondern nutzt, dass er sich in Körperlosigkeit bewegt. Er geht trotz des Hindernisses geradeaus weiter. Dringt in den Felsen ein. Sofort umgibt ihn Dunkelheit wie vorhin, als er dachte, im All gelandet zu sein. Noch ein Schritt. Und der nächste.
    Schneller als erwartet tritt er in einen moosbeleuchteten Höhlengang, der sich in beide Richtungen erstreckt. Er entscheidet sich für rechts, kommt an eine Gabelung, wählt wieder rechts, geht nach oben, nach unten, um Biegungen, über weitere Gabelungen. Er ist in ein wahres Labyrinth geraten.
    Er zählt nicht die Versuche, ist sich auch nicht sicher, ob Zeit im Augenblick eine Rolle für ihn spielt, aber irgendwann findet er einen Ausgang. Tatsächlich weist er auf die Landseite der Khal.
    Was für eine Entdeckung! Zwischen der Vorratskammer der Thas und dem Ganglabyrinth auf der Khal-Seite liegt eine Felsschicht von drei oder vier Metern. Höchstens fünf. Ein unüberwindliches Hindernis für die Nethor. Aber nicht für jemanden wie Iwan Goratschin.
    Er geht den Weg zurück, verläuft sich, versucht es erneut, schafft es, prägt sich den Weg ein, schreitet ihn noch einmal ab und wiederholt es so oft, bis er sicher ist, ihn auch in einigen Stunden zu finden.
    Jetzt muss er nur zu seinen Kameraden zurückkehren, um ihnen von seiner Entdeckung zu berichten, da ...
    ... riss ihn die Kraft erneut mit sich.
     
    Chabalhs Beine schmerzen.
    Er braucht Bewegung, muss laufen, springen, sich austoben. Aber es geht nicht. Nicht in einem so kleinen Raum.
    Er trottet von einer Wand zur andern, schnuppert in den Ecken, trottet zurück. Legt sich hin. Streckt sich. Steht wieder auf. Dreht eine weitere Runde.
    Sein Herr redet mit seinen Freunden. Sie wollen fliehen. Das ist gut, denn dann kann Chabalh die Enge hinter sich lassen.
    Er spürt, wie ein Knurren sich den Weg durch seine Kehle sucht. Ein Laut, den Zweibeiner als bedrohlich empfinden. Er will ihn unterdrücken, aber es gelingt nicht.
    Oh, wenn er doch nur rennen könnte! Wenigstens ein bisschen.
    Einer der Zweibeiner mit den komischen großen Augen hat Wasser gebracht. Und Essen. Fleisch. Es schmeckt, wie die Leuchtkugeln in der Luft riechen. Er behält seine Beobachtung für sich. Wahrscheinlich gefällt dem Herrn der Gedanke nicht, das zu essen, was er Quallen nennt.
    Später hat der Großaugenzweibeiner die Schüsseln wieder abgeholt. Ohne zu sprechen.
    Seitdem reden sie. Wie sie fliehen könnten. Wohin. Und ob sie es ohne den Flackermann versuchen sollen. Der Herr ist dagegen, will auf Ernstellert warten. Der Gonozal-Mann aber möchte so schnell wie möglich das Gefängnis verlassen.
    Chabalh teilt die Meinung des Gonozal-Manns.
    »Da ist er wieder!«, ruft plötzlich die Rotfellfrau.
    Alle drehen sich dorthin, wohin die Rotfellfrau zeigt. Auch Chabalh.
    Und da steht er. Der Flackermann.
    Chabalh hat ihn nicht bemerkt, weil er nicht riecht. Das findet er immer noch merkwürdig.
    »Wo waren Sie denn?« Der Herr will nach dem Flackermann greifen, aber er fasst durch ihn hindurch. »Sie sind nicht körperlich!«
    Das stimmt. Auch Chabalh erkennt, dass der Flackermann nicht ist.
    »Warum sinkt Mann nicht in Boden, wenn er nicht ist?«, fragt er.
    Ernstellert blickt ihn an, reißt die Augen so weit auf, dass er fast aussieht wie die Großaugenzweibeiner, sagt: »Darüber habe ich nie

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