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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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nachgedacht« – und versinkt im Boden.
    Er flackert. Ist. Ist nicht. Ist. Ist nicht.
    Bleibt verschwunden.
    Chabalh geht zu der Stelle. Schnuppert, riecht aber nichts.
    Hoffentlich ist es nicht seine Schuld, dass der Flackermann verschwunden ist.
     
    Die unsichtbare Kraft trug Ellerts Geist zurück in die Hütte. Doch bevor er von seiner Entdeckung berichten konnte, überraschte Chabalh ihn mit einer Frage, über die er sich nie Gedanken gemacht hatte.
    Warum vermochte er im körperlosen Zustand durch Wände zu gehen, versank aber nicht im Boden?
    Als er prompt doch bis zur Hüfte einsank, erkannte er die Antwort: eben weil er bisher nie darüber nachgedacht hatte.
    Für einen Augenblick fürchtete er, ausgerechnet in dieser Lage die Körperlichkeit zurückzugewinnen und vom Fels, in dem er steckte, zerquetscht zu werden.
    Die Angst sorgte dafür, dass die Kraft ihn erneut packte und seinen Geist durch Universen schleuderte. Er materialisierte auf der Brücke beim Gatter, verschwand, erschien am anderen Ende des Zweistromlands bei der Höhle, in die der Khertak floss, verschwand, tauchte zum zweiten Mal auf der Zottelviehweide auf, verschwand, landete in einer Hütte, in der ein Greis mit einem Umhang aus Federn einen ausnehmend schönen Kristall in Händen hielt, während auf dem Tisch daneben ein Handstrahler und ein Strahlergewehr lagen, verschwand, materialisierte an Dutzenden weiterer Orte.
    Der Wechsel zwischen den Szenerien vollzog sich so schnell, dass er kaum einen Eindruck richtig erfasste. Glücklicherweise, denn so sah ihn wenigstens auch keiner der Nethor, in dessen Nähe er erschien. Hoffentlich.
    Konzentrier dich auf Rhodan und die anderen! So hast du vorhin auch den Rückweg geschafft.
    Kaum ermahnte er sich dazu, stand er mitten in der Gefangenenhütte. Dort lief noch immer die Diskussion, wie man die Chancen vergrößern sollte, nicht nur zu entkommen, sondern die Flucht auch zu überleben.
    »Ohne ein Boot flussabwärts fliehen zu wollen, ist reiner Selbstmord«, behauptete Belinkhar.
    »Ich glaube, da könnte ich aushelfen.« In den nächsten Minuten gehörte die ungeteilte Aufmerksamkeit Ernst Ellert.
     
    Gharjochun, der Geschichtswahrer der Khal, schaute auf den großen Edelstein, den der Khertak ihnen mitsamt den Fremden gebracht hatte.
    Ein Schmuckstück. Hübsch anzusehen, aber ohne jeglichen Nutzen. Dennoch spürte er, wusste er, dass es damit etwas Besonderes auf sich hatte. Warum sollte der Arkonide ein so schönes Stück einfach in der Tasche mit sich herumtragen, statt es zu einem Anhänger oder einem Ring zu verarbeiten? Wieso trug er – wie Thinche ihm berichtet hatte – einen unansehnlichen Stein um den Hals und verbarg ein Juwel in seiner Kleidung?
    Nein, der Edelstein musste eine Bedeutung besitzen. Wenn er nur wüsste, welche.
    Die Tür öffnete sich, und Hochvater Thinche betrat den Unterweisungsraum. Ihm folgten Mallyra, die Geschenkdeuterin, und zwei ihrer Gehilfen. Sie verneigten sich ehrfurchtsvoll.
    Gharjochun legte den Stein auf den Tisch zu den anderen merkwürdigen Gegenständen und ließ sich mit lautem Ächzen auf seinem Sessel nieder. Seine Knochen schmerzten. Das Alter schmerzte! Er spürte, dass sich die Khal bald nach einem neuen Geschichtswahrer umsehen mussten. Bald würde er die Reise den Fluss hinunter antreten und sich davon überzeugen, dass es das Schöne Land wirklich gab. Oder eben auch nicht.
    »Interessante Geschenke haben Sie mir gebracht«, begrüßte er Mallyra und ihre Gehilfen.
    »Das ist wahr.« Die Frau hatte ihr langes Haar zu zwei Knoten gebunden, die jeweils oberhalb eines Auges saßen. Sehr elegant, sehr verführerisch. Manchmal wünschte Gharjochun, das Alter hätte ihn nicht so gezeichnet. »Ich habe die Geschenke untersucht und sie einer Nutzung zugewiesen. Nur bei diesen dreien wage ich keine abschließende Beurteilung.«
    »Warum nicht?« Er deutete auf das stockähnliche Ding, das man sich mit einer Schlaufe über die Schulter hängen konnte. »Von diesen besitzen wir schon welche und benutzen sie zum Umgraben der Felder. Hat sie diese Verwendung nicht in Betracht gezogen? Muss erst mein alter, müder Geist sie daran erinnern?«
    »Keineswegs. Die Stöcke, die uns der Fluss bisher gebracht hat, ähneln diesem sehr. Aber bei ihnen sind die Lichter oberhalb dieses gebogenen Dorns an der Unterseite erloschen. Bei dem neuen Stock jedoch leuchten sie. Das Gleiche gilt für das kleinere Exemplar.«
    »Was folgert sie daraus?«
    Mallyra

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