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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gesehen hatte. Der Grenzkrieg von 2033 zwischen Peru und Ecuador. Die beiden Seiten hatten monatelang um eine Kleinstadt an der Grenze gekämpft, Macará. Was vom Lakeside Institute geblieben war, glich dem Macará, das Sid im Newscast gesehen hatte: eine verbrannte, leblose Hölle.
    Und wenn sie nicht handelten, würde bald nicht nur Lakeside so aussehen.
    »Dann los!« Sid klopfte in die Luft neben ihm und hatte Glück: Er erwischte Lekoches schmale Schulter.
    Der Massai rührte sich nicht. »Was, wenn sie uns sehen?«
    »Deshalb sind wir hier. Allan wird mit Überläufern rechnen, zumindest auf sie hoffen. Ich muss ihm nur ein Zeichen geben.«
    »Das meine ich nicht. Ich meine unsere ...«, Lekoche suchte nach einem passenden Begriff, »... unsere Gefährten. Die, die auf der Seite des Schattens stehen.«
    »Die sehen nur mich – hoffentlich.« Sid deutete in Richtung Terrania. In vielleicht zweihundert, dreihundert Metern Entfernung hörte das Schwarz abrupt auf, als hätte jemand mit einem Zirkel eine Linie gezogen. Sie markierte den unsichtbaren Energieschirm, der Lakeside und die Mutanten von der Außenwelt trennte. »Da vorne ist der Schirm. Wir gehen darauf zu. Allan wird eine Strukturlücke für uns schalten lassen. Und wir schlüpfen durch.«
    »Wenn die anderen uns lassen.«
    »Wenn nicht, lenke ich sie ab.«
    »Und was wird aus dir?«
    »Mach dir keine Sorgen. Sie werden mir nichts tun. Wir sind alle Mutanten. Und jetzt los!«
    Sid wuchtete sich an der Mauer des Treppenhauses hoch, bevor Lekoche etwas entgegnen konnte – und bevor er es sich anders überlegte.
    Er blieb stehen und wartete auf den Massai. Ihm war, als beobachteten ihn Tausende unsichtbare Augenpaare. Sid dachte wieder an Macará. In der Hölle hatte es Leben gegeben. Stadtbewohner, die nicht rechtzeitig geflohen und in ihren Kellern eingeschlossen waren. Ab und zu hatte sich einer von ihnen nach oben gewagt auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Leichte Beute für die Scharfschützen, die überall gelauert hatten.
    Sid wurde heiß.
    Ein Lufthauch zeigte ihm an, dass Lekoche ihm gefolgt war. »Siehst du das?«, fragte der Massai.
    »Was?«
    »Richtung Terrania, nördlich vom Stardust Tower.«
    Sid kniff die Augen zusammen. Da war ein dunkler Punkt, der rasch größer wurde. »Ein Flugzeug. Und?«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Lekoche.
    »Es hat nichts mit uns zu tun. Es steuert den Flughafen an.« Schweiß rann Sid in die Augen und brannte. Er rieb ihn mit der linken Hand weg und begann mit der anderen zu winken. Ihm war übel.
    »Sid! Sieh dir das an!«, schrie der Massai.
    Sid blickte auf. Der Schweiß in seinen Augen ließ ihn nur verschwommen sehen. Aber es genügte. Ein glühender Feuerball entstand dort am Himmel, wo das Flugzeug sein musste, und zerplatzte.
    Unerträgliche Glut flammte in Sid auf und erlosch wieder.
    »Sie schießen das Flugzeug ab!«, brüllte Lekoche.
    Weitere Glutbälle, neben und vor dem Flugzeug. Und mit jedem Glutball flutete unerträgliche Hitze durch Sid, als entlüde er seine Energien nicht am Himmel, sondern in seinem Leib.
    Das Flugzeug war jetzt so nahe heran, dass er das ausgefahrene Fahrwerk erkannte.
    Ein neuer Glutball flammte auf – und Sid verstand. »Das ist kein Beschuss!«, brüllte er. »Das sind Paraentladungen!«
    Das Flugzeug schwenkte herum, kam jetzt direkt auf sie zu.
    »Aber unsere Gefährten da draußen sind betäubt! Wir ...« Lekoche brach gurgelnd ab, als eine weitere Paraentladung zündete.
    Die Luft neben Sid flimmerte. Abrupt wurde Lekoche sichtbar. Der schmächtige Massai bäumte sich auf, versteifte sich und knallte in die Asche.
    »Lekoche!« Sid beugte sich vor, als ein neuer Glutball entstand. Näher und größer als alle vorhergehenden. Sid schrie auf. Die Beine knickten unter ihm weg. Er fiel hin, kam auf dem Rücken zu liegen, während der Schmerz in ihm tobte.
    Das Letzte, was er sah, war die Silhouette des Flugzeugs. Ein schwarzer Umriss inmitten blendender Glut.
    Dann fraß die Glut Sid und das Flugzeug auf.
     
    Der dicke Liam Hershell führte Sue vor sich her. Er hatte Sue am Kragen gepackt und diesen so fest zugezogen, dass ihr beinahe die Luft wegblieb.
    Links von ihr ging der riesige Clément, der sein Bruder war und auch nicht. Er hielt eine hölzerne Latte mit beiden Händen.
    Rechts von ihr war John Marshall. John hatte das Messer wieder weggesteckt, aber Sue glaubte die Klinge immer noch an ihrer Kehle zu spüren.
    »Wieso tust du das, John?«, fragte

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