PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch

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einschloss, war intakt.
    Doch der Goshun-Salzsee, der sich zwischen Terrania, der VEAST'ARK und Lakeside erstreckt hatte, war verschwunden. Eine braungraue Senke war an seine Stelle getreten. Die Paraentladung hatte sein Wasser verdampft.
    »Die Paraentladung war um Größenordnungen stärker als alle bisher aufgezeichneten«, stellte Novaal fest. »Die ... Ich bekomme gerade eine erste Einschätzung der Wissenschaftler Fulkar und Haggard. Sie gehen davon aus, dass die acht Mutanten an Bord der Frachtmaschine aus der Betäubung erwacht sind und einen mentalen Block gebildet haben. Der Block hat ihre Paragabe exponentiell verstärkt.«
    Der Kopf des Explosionspilzes begann zu verwehen, als starke Winde in größerer Höhe ihn erfassten. Ein gewaltiger Regenbogen entstand, als Dampf abkühlte und zu Wassertropfen wurde.
    Ein mentaler Block, dachte Mercant. Acht Mutanten. Die Gewalt der Paraentladung steigt exponentiell an.
    Iga hielt ihm eine Hand hin. Mercant nahm sie, zog sich auf die Beine. »Iga, das haben acht Mutanten ausgelöst. Wir ...«
    »Ich weiß«, schnitt sie ihm das Wort ab. »In Lakeside sind sechzig oder mehr Mutanten. Wenn sie einen Block bilden und die Kontrolle verlieren, sind wir alle im Eimer.«
    Novaal gab einen Laut von sich, der Mercant an ein Räuspern erinnerte. »Administrator Adams, erteilen Sie der VEAST'ARK die Freigabe, Lakeside zu vernichten! Das Risiko, das die Mutanten darstellen, ist unkalkulierbar geworden. Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist!«
    »Das wäre Mord!« Adams schüttelte den Kopf. »Die Mutanten sind keine Verbrecher!«
    »Sie stellen eine Bedrohung für Ihren gesamten Planeten dar!«
    »Das ist eine Hypothese! Sie ...«
    »Sehen Sie zum Fenster hinaus! Ist das etwa eine Hypothese?«
    Eine Ader trat auf der Stirn des Administrators vor, aber er schwieg. Ihm fiel keine Antwort ein.
    Ebenso wenig wie den übrigen Anwesenden und Mercant. Der ehemalige Agent verfolgte, wie ein zweiter und dritter Regenbogen entstanden, als die Dampfwolke weiter abkühlte und verweht wurde. Regentropfen klatschten gegen die Scheiben.
    Ein zweites Holo entstand neben Novaal. Es zeigte einen Menschen: Eric Manoli.

    »Eric!«, rief Reginald Bull, der seine Überraschung als Erster überwand. »Wo steckst du? Alles klar bei dir?«
    »Alles prima, Reg.« Er zwinkerte seinem alten Kameraden zu. »Ich bin ein paar Stockwerke tiefer in Terrania Central – und ich glaube, ich habe eine Entdeckung von entscheidender Wichtigkeit gemacht.«
    »Schießen Sie los, Eric!« Adams ließ sich wieder auf den Stuhl sinken.
    Manoli strich sich über das Haar, als ihn für einen Moment Befangenheit erfasste. Der ehemalige Astronaut war ein Mann, der sich im Hintergrund wohler fühlte. »Nachdem es Frank Haggard, Fulkar und mir gelungen ist, das Antivirus herzustellen, habe ich mir erlaubt, einer anderen Frage nachzugehen: Woher stammt das Virus, das die Mutanten befallen hat?«
    »Wissen wir das nicht schon?«, warf Bull ein. »Es ist ein gewöhnliches Erkältungsvirus. Nur eben, dass es bei Mutanten, äh, gewisse Nebenwirkungen hat?«
    »Richtig. Aber hast du eine Vorstellung davon, wie unwahrscheinlich das ist, Reg? Milliarden Menschen bekommen eine Erkältung, und – global gesehen – bei einer Handvoll schaltet es Kräfte frei, von deren Stärke keiner von uns auch nur eine Ahnung hatte. Kann das ein Zufall sein?« Er sah seinen Kameraden von der STARDUST fragend an.
    »Möglich. Aber ...« Bull brach ab und schüttelte widerwillig den Kopf. »Also gut: Ich weiß es nicht.«
    »Ich auch nicht. Deshalb habe ich mich dahintergeklemmt. Du kennst mich ja, Reg. Wirf mir ein Rätsel hin, und ich kann nicht mehr schlafen, bis ich es gelöst habe.« Manoli grinste jungenhaft. »Und es war eigentlich gar nicht so schwer. Es musste nur jemand die Zeit haben, sich darum zu kümmern. Ich habe die Ausbreitung des Erkältungsvirus verfolgt.«
    »Wie das?«, fragte Bull.
    »Erinnert ihr euch noch an Google? Die Suchmaschine stieß Anfang des Jahrtausends darauf, dass sie die Ausbreitung von Grippeepidemien in Echtzeit verfolgen konnte. Einfach über die Suchanfragen, die gestellt wurden. Breitete sich irgendwo die Grippe aus, stieg die Zahl der entsprechenden Suchanfragen. Das ist das Grundprinzip. Im Lauf der Jahre hat man das verfeinert. Auf andere Krankheiten, soziale Netzwerke und so weiter.«
    »Und Erkältungen?«, warf Mercant ein. Er war, auf Iga gestützt, wieder an den Tisch zurückgekehrt.
    »Nein,