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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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dahinter kein Mensch, sondern ein drei Meter hoher Koloss von einer anderen Welt verbarg.
    »Der Mutantentransport aus Berlin. Ist damit alles in Ordnung?«
    »Keine Unregelmäßigkeiten.« Die Antwort kam ohne Zögern, zeigte Mercant, dass der Naat seine Aufgabe ernst nahm. »Außer, dass die Maschine elf Minuten zu früh eintrifft. Rückenwind.«
    Im selben Moment passierte der Airbus den Stardust Tower. Er hatte das Fahrwerk bereits ausgefahren.
    Das Flüstern in Mercants Kopf wurde sprunghaft lauter, verwandelte sich in Schreie. Der ehemalige Agent stöhnte – und einen Herzschlag später zerplatzte ein Glutball in unmittelbarer Nähe der Frachtmaschine.
    Es war, als hätte er in Mercants Magen gezündet. Der Pod glitt ihm aus den Fingern. Stöhnend klappte er nach vorne, schaffte es gerade noch, sich an der gläsernen Wand abzustützen.
    Aus dem Augenwinkel registrierte er, wie Bai Jun eine Waffe zog und auf ihn richtete.
    Iga war schneller. Mit einem Satz war sie bei ihm und baute sich schützend vor ihm auf.
    »Halt! Er ist es nicht!«, brüllte sie. »Die Entladungen sind zu weit weg, Allan hat nichts mit ihnen zu tun!«
    Bai Jun senkte die Waffe, aber er steckte sie noch nicht weg.
    »Der Pod!«, presste Mercant hervor. »Novaal, ich ...«
    Wie als Antwort entstand unvermittelt ein Holo in der Mitte des Raumes. Novaal. In Lebensgröße.
    »Administrator Adams!«, sagte der Naat. »Über dem Goshun-See kommt es zu Paraentladungen von zunehmender Frequenz und Stärke!«
    »Der Schirm über Lakeside ist stabil?«, fragte Adams. Der bucklige Brite hatte sich erhoben, dennoch wirkte er wie ein Gnom im Vergleich zu dem riesenhaften Naat.
    »Ja. Der Mutant Sid González ist vor wenigen Augenblicken an die Oberfläche gekommen und gibt Handzeichen, aber es ist auszuschließen, dass er für die Entladungen verantwortlich ist. Die Mutanten an Bord der VEAST'ARK sind sediert, mit dem Antivirus behandelt und mit Energieschirmen separiert. Es bleibt nur eine ...«
    »Die Mutanten an Bord der Frachtmaschine!«, rief Mercant. »Sie sind wach. Ich spüre es!«
    »Ich stimme der Einschätzung von Koordinator Mercant zu, Administrator Adams.« Der Naat zeigte keinen Ärger darüber, unterbrochen worden zu sein. »Die Mutanten sind erwacht und haben die Kontrolle über ihre Paragabe verloren. Administrator, ich erbitte die Freigabe für den Abschuss der Frachtmaschine.«
    »Nein!«, schrie Mercant. »Sie leiden! Und was ist mit der Besatzung?«
    »Ihr Opfer wird sie als Helden in die Annalen der menschlichen Geschichtsschreibung eingehen lassen«, entgegnete Novaal. »Administrator, ich bitte Sie eindringlich um die Freigabe. Das Risiko ...«
    Über dem Goshun-See flammte eine neue Sonne auf.
    Die Scheiben verdunkelten sich automatisch, schützten Mercant vor dem Lichtblitz – aber nicht vor dem Aufbäumen in seinem Inneren. Unerträgliche Glut erfasste ihn, ein vielstimmiger Aufschrei dröhnte in seinen Gedanken, brachte seinen Schädel zum Platzen ...
    ... und dann brach der Schrei jäh ab. Hitze verwandelte sich in beißende Kälte. Sie zwang ihn in die Knie. Mercant glitt an der Scheibe entlang auf den Boden.
    Eine Druckwelle traf den Stardust Tower wie ein Schlag, zerrte kreischend an der Konstruktion, riss Teile der Verkleidung mit sich. Steine und Sand prasselten wie Hagel gegen die Scheibe.
    Nach und nach ließen die Schläge nach. Mercant gelang es, den Kopf zu drehen und die Lider aufzuschlagen.
    Ein riesiger Atompilz stieg über dem auf, was einmal der Goshun-See gewesen war.
    Nein! Das darf nicht sein! Der Fallout ...
    »... handelt sich um keine atomare Explosion«, drang die Stimme Novaals zu ihm durch. Sie war fest, ungerührt. »Ich wiederhole: Bei der Paraentladung wurde keine radioaktive Strahlung frei. Die extreme Hitzeentfaltung hat den Goshun-See verdampft. Der vermeintliche ›Atompilz‹ besteht aus Dampf.«
    Mercant kroch bis ganz an die Scheibe, sah nach unten. Die Stadt Terrania hatte die Explosion unbeschadet überstanden. Die Dächer der Stadt, die so eng miteinander verbunden waren, dass sie wie eines erschienen, hatten der Gewalt der Druckwelle lediglich an vereinzelten Stellen nachgegeben. Es waren oberflächliche Schäden, die man innerhalb von Tagen beheben würde.
    Mercant blickte weiter in die Ferne. Ein Glitzern umgab die VEAST'ARK, zeigte an, dass das Schiff von einem Energieschirm geschützt wurde – ebenso wie die Trümmer des Lakeside Institute. Der Schirm, der die Mutanten

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