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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Allan, die Mühe hat sich niemand gemacht. Erkältungen sind lästig, mehr nicht. Und da unsere Medizin immer noch kein Gegenmittel parat hat, nehmen sie die meisten Menschen einfach hin. Keine Suche im Netz nach Hilfe, kein Arztbesuch, keine Krankschreibung. Aber immerhin konnte ich die Region bestimmen, in der die Erkältungswelle ihren Ausgang nahm: in der Inneren Mongolei.«
    »Das heißt ...?«, fragte Bull.
    »Hier, Terrania, in den Städten Hohhot, Baotou und Ordos. Den Kleinstädten und Dörfern dazwischen.«
    »Das bedeutet ...?« Wieder fragte Bull. Mercant mutete es an wie ein Spiel, das die beiden Männer schon oft gespielt hatten: Der Wissenschaftler Manoli hielt einen Vortrag, der Praktiker Bull lieferte ihm die Stichworte.
    »An sich noch nichts«, fing Manoli den Ball wieder auf. »Erkältungsviren manifestieren sich gerne in den Wintermonaten – und der Winter in der Gobi ist hart und lang, wie wir alle mittlerweile feststellen durften.« Manoli verschränkte die Arme, als fröstelte er. »Aber ich habe noch mehr herausgefunden. Das Datum der ersten Erkrankungen. Der zwölfte Februar 2037.«
    Schweigen herrschte, als jeder der Anwesenden sich zu erinnern versuchte, welche Bedeutung das Datum haben könnte.
    Bull war am schnellsten. »Der zwölfte? Wir sind mit der VEAST'ARK und ihren Begleitschiffen am zehnten Februar auf die Erde zurückgekehrt!«
    »Genau! Und an diesem Punkt wurden mir die Zufälle endgültig zu viel ...« Manoli wandte sich dem Holo des Naats zu. »Novaal, ich habe eine der Gewebeproben untersucht, die wir Ihrem Sohn Sayoaard entnommen haben. Sie war mit dem Erkältungsvirus infiziert.«
    Der Naat stieß einen überraschten Ruf aus. Sein Mund schloss sich nicht wieder, bildete eine senkrechte Spalte im Gesicht. Die dünnen Lippen zitterten.
    Sayoaard! Mercants Gedanken rasten. Der Sohn Novaals war ein Gefangener Sergh da Teffrons gewesen. Als die Hand des Regenten den aufständischen Naats und Menschen im letzten Moment entkommen war, hatte er Sayoaard auf der VEAST'ARK zurückgelassen, mehr tot als lebendig – und, wie sich erwiesen hatte, infiziert mit einem Virus, das dem irdischen Ebola-Erreger ähnelte.
    »Da Teffron!« Novaal schrie. »Er hat Sayoaard benutzt!«
    »Er hat ihn auf jeden Fall auf dem Gewissen«, entgegnete Manoli. »Wir waren machtlos gegen den Erreger. Selbst die Metabiogruppiererin Sue Mirafiore war machtlos, obwohl alle verfügbaren Mutanten ihre Kraft mit einem mentalen Block verstärkten.«
    »Dieser Giftzwerg!« Bull verschränkte die Finger beider Hände und drückte zu. »Er hat Novaals Jungen ermordet – und hat ihn präpariert, um uns ein Virus unterzuschieben!«
    Mercant überlegte. Ja, so musste es geschehen sein. Der Naat Sayoaard hatte unwissentlich die Mutanten mit dem Erkältungsvirus angesteckt, als diese versuchten, sein Leben zu retten. Nur ... »Das ist möglich«, meldete sich Mercant zu Wort. »Aber ist das wahrscheinlich? Sergh da Teffron konnte nichts von der Existenz der Mutanten ahnen. Wie sollte er sie dann gezielt angreifen?«
    »Sie haben diese Vogelscheuche nicht erlebt, Allan!« Bulls Gesicht war vor Erregung rot angelaufen. »Ihm ist jede Schweinerei zuzutrauen!«
    »Das bezweifle ich nicht. Nur ...«
    »Ich bitte um Mäßigung.« Adams hob die Hand. »Ich sehe nicht, wie wir diese Frage im Augenblick lösen könnten. Aber ich halte fest: Wir müssen von einem gezielten Angriff ausgehen. Von welcher Seite er auch immer geführt wird.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Administrator«, schaltete sich Novaal ein. »Und damit ist meine Einschätzung der Lage bestätigt. Geben Sie mir die Freigabe, das Feuer auf Lakeside zu eröffnen!«
    Homer G. Adams holte tief Luft. Sein Blick wanderte zum See, der keiner mehr war. Zu dem riesigen Schlachtschiff, das innerhalb eines Augenblicks Lakeside in glühende Gase verwandeln konnte. Dann nickte er und sah dem Naat in seine drei leuchtenden Augen und sagte: »Nein.«
    »Administrator, wir müssen handeln! Die Verantwortung ...«
    »Novaal, stellen Sie sich vor, Sayoaard wäre noch am Leben und in Lakeside. Was würden Sie tun?«
    »Ich würde natürlich ... natürlich ...« Der Naat brachte den Satz nicht zu Ende.
    »Sie würden nicht schießen. Und das ehrt Sie. Die Mutanten sind Opfer. Wir müssen uns vor ihnen schützen – und ihnen helfen.« Adams wandte sich ab, sah Mercant an. »Allan, ich zähle auf Sie!«

15.
    Januar 2029
    Nevada Fields, Nevada
     
    »Da ist es!«
    Reginald Bull sprang

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