Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
Vom Netzwerk:
Orientierungspunkt im dichten Qualm.
    »Wo laufen wir hin?«, schrie er.
    Tesma drehte den Kopf. »Hinunter zum Hangar. Dort gibt es ein Rettungsboot und einen Jäger.«
    Abrupt blieb sie stehen, sodass Crest sie um ein Haar umgerannt hätte. Sie stand an der Öffnung eines Antigravschachts und hielt sich mit einer Hand am Rahmen fest. Crest stellte sich auf die andere Seite des Zugangs.
    »Kein Antigravfeld«, sagte Tesma, die ihre freie Hand in den Schacht hielt.
    Crest blickte nach unten. Fünf Meter unter ihm spannte sich ein Sicherheitsnetz quer über den gesamten Schacht. Darunter verlief der Antigravschacht in einer Krümmung nach innen, die der äußeren Wandung des Raumschiffes folgte. Der einzige senkrechte Antigravlift führte von der Polkuppel zur Bodenschleuse. Die anderen Bereiche verboten sich von selbst, da sie kritische Bereiche der Strukturfeldkonverter durchstoßen hätten.
    »Da muss doch ein Notschacht sein!« Crest sah sich um. Direkt neben ihm war ein Piktogramm in die Wand eingelassen, das eine stilisierte Treppe zeigte. Er öffnete die Verriegelung und blickte auf schmale Stufen, die von schummrig orangerotem Licht erhellt wurden. Und kein Rauch!
    Tesma huschte an ihm vorbei. Crest hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Er zählte drei Schotten, an denen sie vorbeiliefen. Erst das vierte trug die ersehnte Aufschrift »Hangar-Ebene«.
    Das Schott schwang auf, und der Schacht mit der Nottreppe füllte sich mit Qualm, nicht so dicht wie oben, aber stark genug, um die Augen zu reizen.
    »Welche Richtung?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, antwortete die Arkonidin, »aber so groß ist das Schiff nicht.«
    Sie hatte recht. Nachdem sie zwanzig Meter den bogenförmig gekrümmten Gang entlanggelaufen waren, konnte er die Aufschrift am ersten Schott entziffern. »Hangar«, stand da in einer technisch nüchternen Schriftart.
    Während Crest nach Verfolgern Ausschau hielt, kümmerte sich Tesma um das Schott. »Ich bekomme das Ding nicht auf«, schimpfte sie. »Irgendetwas blockiert den Öffnungsmechanismus.«
    »Dahinter lodert der Brand«, stellte er fest. »Hier dringen aus allen Ritzen Rauchschwaden.«
    »Stimmt, den Hangar können wir vergessen.«
    »Wo nehmen wir die Schutzanzüge für eine Notlandung her?«, fragte Crest.
    »Ich fürchte, es gibt keine. Ich habe die Unither noch nie in einem gesehen. Außerdem dürfte uns deren Konfektionsgröße nur behindern. Aber das ist nicht so schlimm. Ich denke, die Unither sind zu ihrem Basislager zurückgekehrt. Dafür sprechen auch die vier Transitionen, die alle über die Maximalreichweite der Konverter gingen. Ufgar, also ihre Räuberhöhle, ist über 2100 Lichtjahre vom Leuchtfeuer Hela Ariela entfernt. Das würde passen.«
    »Klingt logisch«, antwortete Crest. »Wo sollten sie sonst auch hin?«
    Aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, drang ein Poltern, vermischt mit dumpfen Lauten, die sich wie unterdrückte Stimmen anhörten.
    »Das sind Liszog und Zerft«, raunte er der Arkonidin zu. »Wir sollten hier verschwinden!«
    So leise wie möglich rannten sie den Bogengang entlang. Jetzt, da er wusste, wonach er Ausschau halten musste, fand er das Schott zu den Stufen auf Anhieb.
    Der Schlag traf ihn völlig unvorbereitet. Ein Ächzen ging durch das Schiff, ehe es in leichter Schräglage zur Ruhe kam.
    »Landung erfolgt«, meldete die Bordpositronik überflüssigerweise.
    Crest zog das Schott hinter sich zu. Auf einen Schlag erstarben die Sirenenklänge und die stampfenden Schritte der Unither. Die Treppe endete auf einem Absatz, der ins Innere des Schiffes führte.
    »Wir befinden auf der untersten Ebene der IQUESKEL«, flüsterte Tesma. »Dort ist die Bodenschleuse.«
    Vorsichtig öffnete Crest den Zugang zum letzten Raum, der sie von der Freiheit trennte – und prallte zurück. Vor ihnen stand Golath in der Mitte des Raums; er hielt einen Strahler in der Hand.
     
    »Eure Flucht ist zu Ende, Arkoniden.« Der Unither fuchtelte mit dem Strahler und bedeutete ihnen, aus dem Gang herauszukommen. »Stellt euch dort hinüber! Ich will eure Hände sehen!«
    Crest hob die Hände. »Lassen Sie uns reden, Golath! Wir sind für Sie nutzlos.«
    »Das entscheide immer noch ich. Und ich entscheide, dass ihr hierbleibt.«
    »Warum?«, fragte Crest und ging langsam auf Golath zu. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Tesma an seiner Seite blieb. »Tesmas Vater wird das Lösegeld nie zahlen. Mein Schmuckstück hat nicht den Wert, den Sie sich vorgestellt haben. Da

Weitere Kostenlose Bücher