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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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können Sie uns genauso gut laufen lassen.«
    Über Golaths Gesicht zog sich ein breites Grinsen, das jedoch gefror, als er bemerkte, wie nahe Crest und Tesma schon an ihn herangekommen waren.
    »Halt, stehen bleiben!«, rief er. »Keinen Schritt weiter!«
    In diesem Moment sackte der Boden ab und senkte sich um mehrere Meter. Crest verlor den Halt und fiel. Er prallte auf den Metallboden, genauso wie Golath ihm gegenüber. Der Strahler fiel dem Unither aus der Hand und rutschte unter einen Maschinenblock am anderen Ende der Halle.
    Tesma reagierte als Erste. Sie hechtete auf den Unither zu, der sich mit den Händen am Boden abstützte, rollte sich ab und kickte ihm mit der Stiefelspitze auf den Rüsselansatz. Golath kippte rücklings um, schlug schwer auf den Boden auf und blieb reglos liegen.
    Der Zellaktivator! Crest eilte zu Golath und durchwühlte dessen Taschen. Nichts!
    »Was suchst du?«, fragte Tesma.
    »Das Schmuckstück, weshalb mich die Unither entführt haben. Wäre auch zu schön gewesen.«
    »Tut mir leid«, sagte Tesma. Sie hielt sich an einer Strebe fest und hantierte an den Kontrollen für die Bodenschleuse. »Den Antigrav können wir vergessen. Wir werden notgedrungen hinunterspringen müssen.«
    Crest beugte sich über die Luke. Unter ihnen breitete sich eine mit Buschwerk bedeckte Lichtung aus. Bis zum Boden mochten es vier oder fünf Meter sein!
    Tesma hielt sich an der Kante fest und kletterte durch das Loch. Kurz ließ sie die Beine auspendeln, dann sprang sie hinunter. »Worauf warten Sie, Lefkin?«, rief sie von unten herauf.
    Er zögerte. Er war kein Sportler. Mit Sport hatte er nie viel am Hut gehabt, schon gar nicht in den letzten Jahren, als das Alter und die Krankheit ihren Tribut gefordert hatten.
    Man ist so alt, wie man sich fühlt, stichelte der Extrasinn.
    Alt. Wie alt fühlte sich Crest wirklich? Er versuchte, in sich hineinzuhören, was sich geändert hatte, seit die Unither ihm den Zellaktivator gestohlen hatten. Ein unbestimmtes Gefühl der Schwäche lauerte dort wie ein Raubtier in der Finsternis.
    Hinter sich hörte er den Klang des Schotts. Die Unither!
    Crest schwang sich über den Rand der Bodenschleuse und sprang. Schmerz durchfuhr ihn. Dieser vermaledeite Knöchel!
    Aber es half nichts, er musste zu den Baumriesen am Rand der Lichtung. Immer wieder blickte er über die Schulter. Wo blieben die Unither?
    »Lefkin!« Tesma stand am Rand der Lichtung, in der das Raumschiff aufgesetzt hatte, und gestikulierte wild mit den Armen. »Achtung!«, schrie sie und deutete auf die IQUESKEL.
    Crest sah zurück. Aus dem Hangar, dessen Außenschott weit geöffnet war, schlugen Blitze. Die Druckwelle einer Explosion schleuderte brennende Teile heraus. Sie regneten über den Bäumen am Waldrand nieder. Einer der Stämme fing sofort Feuer, aber eine zweite Druckwelle löschte den Brand wieder. Zu Crests Glück lag der Hangar etwas seitlich, sodass er weitestgehend verschont wurde. Etwas weiter links, und der Feuerregen hätte ihn voll getroffen.
    Schwer atmend blieb er stehen. Es dauerte einige Sekunden, bis das Grollen der Detonationen abebbte. Schwarzer Rauch stieg in fetten Wolken zum Himmel, sodass der Schriftzug der IQUESKEL immer wieder verschwand. Die Landestützen waren nicht voll ausgefahren und zusätzlich ungleichmäßig, sodass das Schiff in Schräglage auf der Waldlichtung stand.
    Crest riss sich vom Anblick des weidwunden Schiffes los und humpelte zu Tesma, die ihn besorgt ansah. »Ich habe mir den Knöchel verstaucht«, sagte er. »Sie sollten auf mich keine Rücksicht nehmen und allein fliehen. Ich würde Ihnen nur zur Last fallen.«
    Tesma reichte ihm die Hand. »Das kommt gar nicht infrage. Wir haben es bis hierher gemeinsam geschafft, da können Sie nicht einfach aufgeben!«

14.
     
    En'Imh streichelte zärtlich über den Lichtkoppler, der ihm an Bord der DSCHIR'FAMA gute Dienste geleistet hatte. Auf eine Berührung an der Unterseite ertönte ein feines Klicken. Eine verborgene Klappe öffnete sich und gab einen Speicherkristall frei.
    Als er ihn in einen Schlitz in der Konsole steckte, zitterte seine Hand. Noch war nicht abzusehen, ob der Kristall die gewünschten Daten enthielt. Gähnend langsam wanderte der Fortschrittsbalken nach oben. Wenn es so weiterging, war erst in einer Vierteltonta mit einem Ergebnis zu rechnen.
    Nachträglich musste er seinen Bruder für die Idee mit der DSCHIR'FAMA loben. Che'Den hatte offiziell beim Hohen Lotsen angefragt, dass er sich

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