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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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wurde. »Du hast einige der Raubtiere dieser Welt kennengelernt – von den Unithern ganz zu schweigen.«
    Der große Bau sah vom Design her ähnlich aus wie die kleineren, nur dass alles doppelt so groß war: die Skulpturen der Unither, die religiösen Schriften. Selbst der Eingang war keine Tür, sondern ein breites, zweiflügeliges Tor, dessen Griffe Unitherrüssel darstellten.
    »Ich gehe vor«, sagte Tesma. Sie löste den Griff ihrer Hand. »Du solltest hier draußen Wache halten. Ich möchte nicht im letzten Moment von einem Unither überrascht werden!«
    »In Ordnung.« Crest nickte. Die Unither hätten zwar in den vergangenen Tagen genügend Gelegenheiten gehabt, ihnen aufzulauern, aber die Flüchtigen mussten vorsichtig bleiben.
    Er stellte sich neben den Eingang mit dem Rücken zur Wand. Damit überblickte er den größten Teil des Areals, und wenn er ein paar Schritte nach vorn trat, auch den Rest der kleinen Bucht. Zischend glitt das Portal zu.
    Stille wie auf einer Totengedenkstätte umfing ihn. Wie mussten die gemeinschaftssüchtigen Unither leiden, dass sie solch einen Aufwand betrieben? Langsam verstand er ihr verzweifeltes Bestreben, nach Unitha heimzukehren.
    Crest suchte den Himmel ab, als könnten die Unither noch auftauchen. Die Luft war klar, und von einem Kondensstreifen war nichts zu sehen. Auch das charakteristische Brummen eines Gleiterantriebs fehlte.
    Ein Geräusch schreckte ihn auf, das klang, als stamme es von einer elektrischen Entladung. Am Zaun standen zwei Säuresprüher und versuchten, ihn zu überklettern. Das Geräusch stammte vom Schutzschirm, der sich flimmernd vor den Zaun legte. Spritzer hochkonzentrierter Säure trafen auf die energetische Barriere, wo sie zischend vergingen. Der vordere Säuresprüher sah das als Affront und wollte gegen den durchsichtigen Gegner antreten. Aber das Tier kam nicht weit. Es prallte gegen den Schutzschirm und war im selben Augenblick tot.
    »Alles klar! Hier ist niemand.« Tesma stand im Eingang und winkte ihm. »Lefkin, kommst du?«
    »Was gefunden?«
    »Ja, die Vorräte sind noch dort, wo Golath sie vor unserem Abflug deponiert hat.«
    Crest nahm zwei Stufen auf einmal. Die Aussicht auf eine normale Mahlzeit verlieh ihm Energie, die fast an jene des Zellaktivators heranreichte.
    An der Seite von Tesma betrat er das Gebäude. Ein Gang führte ins Zentrum, dessen Wände und Decke ein rötliches Licht ausstrahlten. Behagliche Wärme ging von ihnen aus.
    »Was ist mit dem Hyperfunk?«, fragte er.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete sie. »Wir sollten uns zuerst stärken. Danach können wir immer noch nach der Funkanlage suchen.«
    Crest nickte. Seit den gelben Früchten vor zwei Tagen hatte er nichts mehr gegessen.
    Der Gang endete an einer kreisrunden Halle, die eher zu einem Einkaufszentrum auf der Erde passte. Palmen trugen eine Empore, zu der eine Treppe mit überbreiten Stufen hinaufführte. In der Mitte stand ein Springbrunnen auf einem Podest. Wie aus einem Füllhorn schoss das Wasser aus einem goldenen Rüssel in die Höhe und schwebte wie schwerelos in das darunter liegende Becken. Die Tropfen glitzerten in allen Farben des Regenbogens. Welche Verschwendung für drei einsame Gha'essold!
    »Wo müssen wir hin?«, fragte er.
    »Dort drüben ist meine ... mein Zimmer.« Sie zeigte auf eine Tür auf der anderen Seite der Halle, die halb geöffnet war.
    Ein schleifendes Geräusch ließ ihn herumfahren. Hinter dem Springbrunnen kam ein Unither hervor. Golath! Der Unither war bewaffnet, sein Strahler zielte auf Crests Brust.
    »Das Spiel ist aus, Arkonide!« Golath grinste. »Sie sind erstaunt, mich zu sehen? Haben Sie ernsthaft geglaubt, ein Schiff wie die IQUESKEL würde einfach abstürzen? Liszog kann fliegen – und ein bisschen mit dem Antigrav spielen . Geben Sie zu, die Rauchbomben waren ein tolles Spektakel!«
    Crest hob die Fäuste. Vorsichtig ging er einen Schritt auf Golath zu.
    »Bleiben Sie stehen!« Die dunkelrot glühende Abstrahlmündung ruckte ein paar Zentimeter höher.
    Crest erstarrte mitten in der Bewegung. Diesmal würde ihm kein Überraschungsmoment helfen. Tesma stand direkt neben ihm; auch sie rührte sich nicht. Golath verfügte eindeutig über die besseren Argumente.
    Ein kehliges Lachen drang aus dem Rachen des Unithers. Seine Waffe ruckte zur Seite. Ein fast unsichtbarer Strahl überbrückte die wenigen Meter zwischen ihm und den Flüchtlingen.
    »Nein!«, schrie Crest. Er warf sich herum, aber es war zu

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