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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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schabten über das Leichtmetall ihres Gefängnisses. Es klang derart laut, dass Rhodan einen Moment lang den Atem anhielt. Wenn in diesem Moment ein Kontrolleur oder einer von da Teffrons Spürhunden in der Nähe war, musste er das Kratzen auch ohne technische Hilfsmittel hören.
    »Um Himmels willen«, stieß Rhodan hervor und versetzte dem Purrer einen Tritt mit dem rechten Fuß. »Sei still!«
    Seit ihrem Aufbruch hatte er sein Zeitgefühl komplett eingebüßt. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange sie schon unterwegs waren. Es mochten ein paar Minuten oder mehrere Stunden sein.
    Natürlich hatte er sich seitdem Gedanken über ihren unbekannten Helfer gemacht. Um einen Sergh da Teffron zu überlisten, bedurfte es des Einsatzes erheblicher Ressourcen. Die Liste derer, die in der Lage waren, die Hand des Regenten an der Nase herumzuführen, war kurz. Leider war Rhodan mit der Machtpyramide des Großen Imperiums noch nicht ausreichend vertraut, um in dieser Hinsicht einen begründeten Verdacht äußern zu können.
    Wem nutzte es, wenn er und seine Gefährten Sergh da Teffron nicht in die Hände fielen? Derjenige ging ein nicht geringes Risiko ein, wenn er ihnen half. Er musste dringend mit den anderen sprechen. Vielleicht wusste einer der Gefährten mehr oder hatte auf dem Weg zum Raumhafen etwas aufgeschnappt.
    Chabalh war bereits kurz nach der Trennung vom Rest der Gruppe durch eine Polizeipatrouille festgesetzt worden. Man hatte ihn betäubt und in eine Zelle gesteckt. Irgendwann war er schließlich in einen Gleiter verfrachtet und abtransportiert worden. Eine unbekannte Stimme hatte ihm eröffnet, dass man ihn zu Rhodan bringen würde und dass er diesem beistehen müsse. Mehr wusste der Purrer nicht zu berichten.
    Nadaye, der hagere Arkonide, Chabalh – je mehr Teile dieses Puzzles in Rhodans Hände fielen, desto deutlicher wurde ihm klar, dass er auf seinem Weg über die Insel permanent Hilfe erhalten hatte. Warum gab sich der Unbekannte, der für all das verantwortlich war, nicht zu erkennen? Wenn eine weitere Fraktion existierte, die gegen den Regenten und dessen Pläne opponierte, warum offenbarte sie sich dann nicht? Mit vereinten Kräften erreichte man mehr und kam schneller voran.
    Shy hatte das alles nicht helfen können. Rhodan musste immer wieder an den kleinen Missk denken, an seine Begeisterungsfähigkeit, seine kindliche Freude, seine Unkompliziertheit. Er würde nie mehr zu seiner Familie zurückkehren.
    Rhodan wünschte, er hätte den Missk helfen, ihnen zumindest Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben können. Was die Arkoniden den Missk auf Ghewanal antaten, war bitteres Unrecht, ein beschämender Machtmissbrauch, und er fragte sich, auf wie vielen solcher verabscheuenswürdigen Verbrechen das Fundament des Großen Imperiums wohl ruhen mochte. Wie viele Zivilisationen hatten die Arkoniden einfach unterworfen, weil sie es konnten, weil sie es vor sich selbst mit den Erfordernissen des Krieges, den Geboten der Expansion oder anderen fadenscheinigen Gründen rechtfertigten?
    Der Container bewegte sich immer noch, doch die Fahrt wurde langsamer und unruhiger. Mehrfach wurde der Transportbehälter von harten Schlägen getroffen. Metall prallte auf Metall. Die Erschütterungen durchliefen das Material und waren auch in ihrem Versteck deutlich zu spüren. Chabalh wurde wieder nervöser, und Rhodan legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Kopf.
    »Wahrscheinlich wird unser gemütliches Asyl gerade umgeladen«, vermutete er flüsternd. »Wir müssten bereits am Raumhafen sein. Jetzt dauert es nicht mehr lange, mein Freund. Nur noch ein paar Minuten, und wir sind hier raus.«
    Schließlich kam der Container zur Ruhe. Rhodan zählte die Sekunden. Als er bei hundert angelangt war, hörte er ein leises Klicken. Im gleichen Moment blendete ihn grelles Licht.
    »Los, Chabalh!«, stieß er heiser hervor. Er räusperte sich. »Wir haben drei Minuten.«
    Neben ihm bewegte sich der Purrer. Rhodan fluchte in Gedanken. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Ihr arkonidischer Helfer hatte nicht gelogen: Sie befanden sich tatsächlich auf dem Raumhafen von Ghewanal.
    Rhodan drehte sich langsam um sich selbst. In einiger Entfernung konnte er das klobige Empfangsgebäude ausmachen, das er bereits bei der Ankunft auf Artekh 17 als Ausbund der Hässlichkeit identifiziert hatte. Dahinter war undeutlich die Skyline der Stadt zu erkennen.
    Dann sah er die TIA'IR!

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