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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Plattform fuhr los. »Haben Sie wirklich mit Anetis geredet?« Charron überließ das Kästchen dem Xisrapen. Eine der Pseudopodien bedeckte die weiße Hautschuppe vollständig. Ein leises Schmatzen klang auf.
    »Reden. Fühlen. Wir sind, Anetis und ich. Wie Wasser ist.«
    »Aha.« Charron kratzte sich an der Brust. In der naatischen Uniform wurde es allmählich unangenehm warm. Durch die Aufregung, ob er Denurion bis zum Lotsenboot hin schaffte, brach ihm der Schweiß stärker aus als bei der Verfolgung quer durch den Garten.
    »Sie mögen Wasser.« Nicht gerade der intelligenteste Satz, aber irgendetwas musste er sagen, um Denurions Aufmerksamkeit weiterhin auf sich zu konzentrieren.
    Denurion machte den Eindruck, den Satz entweder nicht zu bewerten oder ihn für gut zu befinden. Seine Stimme klang würdevoll. »Es fließt.« Es zog das Pseudopodium aus der Schachtel.
    Erschrocken sah Charron, dass die Schuppe darin verschwunden war. Der Besitz ignorierende Xisrape musste sie assimiliert haben.
    »Haben Sie mehr davon?«
    »Äh ja, Unmengen. Auf meiner Jacht, wo wir das Dinra'dor veranstalten können.«
    »Ich freue mich darauf.«
    Der Xisrape ließ ein anderes Pseudopodium auf Charrons Knie entlangwachsen und betastete damit den Stoff der Uniform. »Fühlt sich weich an. Wie Spinnenflaum. Glänzt wie Tau.«
    »Es ist ein hervorragendes Material.« Der Arm des Plasmageschöpfs fühlte sich fremd und kühl an. Es kostete Charron einige Selbstbeherrschung, die intime Berührung zuzulassen. Für Denurion schien nichts dabei zu sein. Er betastete das Bein mit der Neugier eines Kindes.
    Vor ihnen kam der Zugang zum Parkdeck in Sicht. Charron biss vor Nervosität die Zähne aufeinander, dass sein Kiefer schmerzte.
    Die Plattform hielt. Gleichzeitig änderte sich das Farbenspiel auf Denurions Körper. Ohne nachzudenken, umfing Charron mit den Fingern den Auswuchs auf seinem Oberschenkel.
    »Kommen Sie!« Charron rannte, das Pseudopodium des Xisrapen hielt er dabei gepackt.
    Denurion nahm es hin. Er floss wie Honig neben Charron her. Zum Glück hockte Dhar'Nur'Thek im Steuerbereich und sah nicht, wie Charron den Xisrapen die letzten Schritte Richtung Lotsenboot zog.
    Zu Charrons Erleichterung wehrte sich Denurion nicht. Stattdessen gab er etwas von sich, was wie ein Singsang klang. »Der Imperator liebt den Schnee. Liebt ihn mehr als Fluss und See.«
    Mit einem Ruck zog Charron den dichtenden Xisrapen in das Boot und berührte die Schaltfläche für den Verschluss. Er war klatschnass, die Unterwäsche durchtränkt.
    Tira grinste ihn an. »So schnell hab ich dich nicht mehr rennen sehen, seit dich auf Thrauss dieser Fissdirsaurier verfolgt hat.«
    »Sehr komisch.« Charron warf sich in einen der Pneumosessel und sang innerlich ein Loblied auf die Arroganz der Lotsen. Der Schwarzgewandete ignorierte ihn ebenso wie den Xisrapen. »Abflug.«
    »Ich bin kein Lakai«, sagte der Lotse mit schneidend kalter Stimme, ohne sich umzudrehen.
    »Dann bleiben wir eben und unterhalten uns ausschweifend über die Wichtigkeit meines Geschlechts innerhalb der arkonidischen Gesellschaft. Wie Sie sicher wissen, ist mein Khasurn der bedeutendste auf ganz Arkon. Es gibt zahlreiche von mir finanzierte Studien, die das einwandfrei belegen.«
    Dhar'Nur'Thek stieß ein ungläubiges Lachen aus, aber er startete.
    Tira lächelte. »Geschafft. Wieder mal. Gibt es etwas, das für dich unmöglich ist?«
    »Wer weiß.« Charron blickte auf Denurion, der sich einmal um den Sitz wickelte wie ein weiß schillernder Bezug. Mit einem Mal hatte er ein schlechtes Gefühl, ohne zu wissen, woher es kam.
    Der Lotse flog sie zügig zur TAI'GONOZAL. Er meisterte das Gewimmel der anderen Schiffe mit perfekter Präzision. Dabei gab er keinen Laut von sich und demonstrierte mit seiner abgewandten Körperhaltung, dass jeder Gesprächsversuch ihm zuwider war.
    Ob sie sich das zunutze machen konnten? Unauffällig tauschte Charron einen Blick mit Tira. Vielleicht gelang es ihr, den Lotsen abzulenken, während er Denurion zur Schleuse zog?
    Die Jacht kam näher. Ihre silbernen, erleuchteten Umrisse zeichneten sich scharf gegen den Leerraum ab.
    Als würde Anetis selbst Charron beistehen, veränderte sich Denurions Oberfläche kurz vor dem Andocken an die Schleuse und nahm das erhoffte, leicht dunklere Aussehen an.
    »Beginnt das Dinra'dor bald?«, fragte Denurion wie jemand, der gerade erwacht war. Er löste sich vom Sitz, sammelte sich wie ein Hügel auf der Fläche und

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