PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern

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bewegte sich unruhig hin und her.
    »Ja.« Charron zeigte durch das Glassit hinaus ins All, auf das Gewimmel der vielen Schiffe. Die TAI'GONOZAL ragte wie ein Flugsaurier vor ihnen auf. »Wir haben meine Jacht erreicht.«
    Er beeilte sich, dass sie überwechselten. Die Positronik empfing ihn mit einer vertrauten Tonabfolge.
    Denurion kroch zwischen Charron und Tira. Die Region um seine Augenwülste zeigte Anzeichen von Aktivität. Das Plasma verschob sich.
    »Gefällt Ihnen mein Schiff? Die TAI'GONOZAL ist außergewöhnlich. Die Flügelspannweite beträgt hundertzehn Meter. Das Transitionstriebwerk ...«
    »Riecht wie Schnittblumen.«
    »Was?«
    Tira lachte. »Ein Raumparfüm, Charron. Du hast es selbst ausgewählt.«
    Sie gingen durch einen Gang, in dem das Kristallglas in endlosen Reihen ihre Körper widerspiegelte, und kamen in den Empfangsraum.
    Charron hatte ihn für Denurion vorbereiten lassen. Die Wände simulierten ein weites goldgelbes Tal, durchflattert von Schmetterlingen und kleinen Vögeln. In der Mitte befand sich eine Sitzgruppe mit zwei bequemen, aus Formschaum angefertigten Liegen. Auf einem hohen Tischchen stand eine mit Nektar bestrichene Platte. Durch den Raum wehte die tiefe, wehmütige Stimme eines Tissdurs, von dem bekannt war, dass Xisrapen es mochten. Die Tonabfolge erklang gerichtet, als würde jemand im Schweben ein Instrument spielen.
    Tira berührte Charrons Schulter. »Ich bin in der Zentrale.« Sie zwinkerte ihm zu, wünschte ihm damit auf ihre Weise Glück für sein Unterfangen.
    Einen Augenblick hielt Charron inne, ließ den Xisrapen die Umgebung erkunden und löste bewusst die Anspannung in seinen Muskeln. Der erste, entscheidende Schritt war gelungen. Denurion befand sich auf der TAI. Nun ging es in die wesentliche Phase. Er musste den Xisrapen überzeugen, zu bleiben. Und zwar für eine Zeit, die so lang war, dass ein Xisrape sie wohl mit »für immer« bezeichnet hätte.
    Charron wies auf die Liege, und Denurion schwebte hinauf, sank auf das Polster und machte sich über die silberne Platte mit süßem Saft her. Dabei saugte er die Flüssigkeit direkt über eine breite Fläche an der Haut ein. Sein Schmatzen übertönte die leisen Klangspiele im Hintergrund.
    Bedächtig setzte sich Charron. »Ehe wir mit dem Dinra'dor beginnen, würde ich gern mit Ihnen reden.«
    Einer der Sehwülste erweckte den Eindruck, sich auf die simulierten Schmetterlinge zu konzentrieren, doch die anderen beiden richteten sich auf Charron. »Reden? Worüber?«
    »Nun ... im Großen Imperium gehen derzeit Dinge vor sich, die Besorgnis erregen. Auf Palor werden Gefangene barbarisch gefoltert, auf Trebola ist es zu Unruhen gekommen. Der bisherige Fürsorger – ein Gouverneur des Imperiums – ist spurlos verschwunden, nachdem er an der Spitze von Naat-Landetruppen den Palast des örtlichen Herrschers gestürmt hat. Wieso, ist nicht zu erfahren. Die Spinnenwesen ...« Charron hielt inne.
    Obwohl Denurion in seinem besseren Aufnahmemodus war, interessierte ihn das Gesprächsthema überhaupt nicht. Stattdessen wiegte er sich ein Stück über der Schaumformliege wie eine Qualle auf unsichtbaren Wellen und drehte sich dabei im Kreis. Die Platte mit der Nährflüssigkeit sah aus wie abgeleckt. Der Anblick brachte Charron zum Lächeln.
    Was interessierten Denurion die politischen Geschehnisse? Die Methans, die Friedhofsruhe auf Arkon, wo sich niemand mehr wagte, offen gegen den Regenten vorzugehen oder auch nur sein Unbehagen zu äußern? Der Xisrape liebte den Moment: die süße Flüssigkeit, die Schmetterlinge, das Spiel seines Körpers.
    »Ich überfordere Sie, Denurion. Vielleicht sollten wir uns erst dem Dinra'dor zuwenden.«
    »Verschwunden.« Denurion überraschte Charron mit diesem Wort, das einen Bezug zum vorher Gesagten hatte. Er sank auf die Liege und wölbte die Körpermitte auf.
    »Ja.«
    »Wie der, den du vermisst?«
    Der Xisrape wechselte wie selbstverständlich in eine weniger höfliche Anrede. Auf eine seltsame Weise berührte das Charron. So, wie Denurion es tat, drückte es große Anteilnahme aus.
    »Ja, wenn Sie den Imperator meinen. Orcast XXII.«
    »Die ganze Familie ist gekommen.«
    Charron saß ganz still. Er befürchtete, jede winzige Bewegung könnte Denurions Klarheit zerstören. »Eben das ist ein Rätsel. Orcast war mit allen engeren Angehörigen seines Geschlechts auf seinem Flaggschiff. Warum?«
    »TAI ARK'TUSSAN. Dahin. Eskorte zerteilt.«
    »Der Imperator wurde