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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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schön. Eine Frau, der die Männer nachsahen und wegen der Gleiter gegen Gebäude fliegen konnten.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte sie mit kühler Stimme und baute sich breitbeinig vor Ageare auf.
    »Allerdings. Dieser Mann verlangt, dass mein Leibwächter durch den Gepäckscanner kriechen soll. Und das schon zum zweiten Mal!«
    »Na und? Hat der Strahlfresser ein gebrochenes Bein?«
    Ageare starrte die zierliche Arkonidin an. Auf dem Schild über ihrer Brust prangte in geschwungenen Lettern der Name: Mesira da Kaertas. »Sein Name ist Tineriaan, nicht Strahlfresser, da Kaertas. Wenn Sie darauf bestehen, dass Tineriaan noch einmal über den Boden kriecht, lassen Sie mir keine Wahl. Dann werde ich Ihre Verfehlungen an die entsprechenden Stellen melden.«
    Da Kaertas zeigte keine Regung. Wenn sie Ageares Drohung ernst nahm oder für relevant hielt, verbarg sie es hervorragend. Sie machte einen Schritt zur Seite und wies zur Ausgangstür. »Bitte sehr. Da entlang.«
    Ageare hob das Kinn und ging auf die mit grüngelben Lichtpunkten übersäte Tür zu. Sie hielt die Hand im Laufen vor das Öffnungsfeld.
    »Ageare, nicht!«, rief Tineriaan. Sie hörte seine donnernden Schritte hinter sich. Gleichzeitig trug Ageare ihr schwungvoller Gang weiter voran, hinaus ins Freie auf einen weiten, leeren Betonplatz, umgeben von Hangars, in deren Mitte mehrere Masten mit Frühwarnsystemantennen aufragten.
    Der Wind traf Ageare mit einer Wucht, dass sie aufschrie. Er boxte in ihre Seite, riss sie von den Füßen und hob sie ein Stück an. Regen klatschte ihr ins Gesicht, durchnässte innerhalb von Sekunden die weißgoldene Kombination bis auf die Haut und rann den kahlen Schädel hinunter.
    Ageare suchte mit Armen und Beinen verzweifelt nach einem Halt. Schon stürzte sie einer Pfütze entgegen, die die Ausmaße eines Teichs hatte.
    »Ich hab dich!« Tineriaan packte sie in der Luft, zog sie an sich und trug sie zurück. Sein tonnenschwerer Körper trotzte den Böen.
    Ageare atmete einen schwachen Geruch ein, der sie an Schwefel erinnerte, während sie ihr Gesicht in der borkigen schwarzen Haut am Hals Tineriaans verbarg, um es vor den Hagelkörnern zu schützen. Die Tür glitt zu und sperrte das Inferno aus.
    Ageare atmete heftig. Ihre Wangen brannten vor Wut.
    Es war erst das zweite Mal in ihrem Leben, dass sie sich derart gedemütigt fühlte.
    »Es gibt einen unterirdischen Weg«, sagte Tineriaan leise. »Gelbgrünes Licht heißt, dass die Windintensität ...«
    Ageare hob die Hand und schnitt mit der Geste seinen Satz ab. Sie fuhr zu den drei Sicherheitsbeamten herum. Auf Mesira da Kaertas' Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln, während ihre Mitarbeiter zu Boden sahen, als entdeckten sie auf ihren Stiefelspitzen gerade ein höchst interessantes Schauspiel auf Nanoebene.
    »Sie hätten mich umbringen können.«
    Mesira da Kaertas hob mit einem Ausdruck vollendeter Unschuld im Gesicht die Schultern. »Ich habe nur gesagt, Sie können gehen. Wohin, müssen Sie schon selbst wissen.«
    Ageare öffnete den Mund, um der Arkonidin eine ganze Reihe höchst aufschlussreicher Einschätzungen über ihre offensichtlich pathologische Persönlichkeit an den Kopf zu werfen.
    Tineriaan packte sie und zog sie ein Stück von den Beamten fort. »Wir wollen keinen Ärger. Vergiss sie einfach!«
    Mit einiger Willensanstrengung schloss Ageare den Mund wieder. Sie packte einen der Ausrüstungstornister, rollte ihn hinter sich her und drehte der Sicherheitschefin demonstrativ den Rücken zu. »Verschwinden wir!«

4.
    Was die Nacht nicht sehen will
     
    »Sie wollen was?« This'Dher, seines Zeichens Hoher Lotse von Kira Ariela, starrte den nackten, fettleibigen Arkoniden an, der ihm mit unverdrossener Freundlichkeit auf dem Holo der Hauptzentrale ins Gesicht lächelte.
    Alles an seinem Gegenüber schrie nach Überfluss.
    Der Adelige Charron da Gonozal lümmelte auf einer Chaiselongue, die aufgrund ihrer wuchtigen Größe, knalligen gelben Farbe und Verspieltheit ebenso eine Beleidigung für die Augen des Hohen Lotsen darstellte wie die TAI'GONOZAL an sich, die Prunkjacht des Arkoniden.
    Obwohl am Sonnenleuchtfeuer Kira Ariela, dem Tor zur Hauptebene der Debara Hamtar, nahezu in jeder Rotationseinheit verschwenderische, dysfunktionale Schiffe passierten, erregte dieses in This'Dher eine besonders starke Verachtung. Es genügte nicht, dass die gut hundert Meter lange Jacht durch eine unsinnige Struktur in Form einer Flugechse mit gespannten Flügeln aus der

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