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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Tontaubenschießen. Die Trebolaner haben dem nichts entgegenzusetzen.«
    »Es kommt noch schlimmer«, fuhr Shaneka fort. »Ich hatte Gelegenheit, in den letzten Tagen viel zu lesen. Der Landeplatz Vidaarms ist das höchste Heiligtum der Trebolaner. Wenn die Landetruppen des Großen Imperiums dieses Heiligtum erstürmen, sind die politischen Konsequenzen unabsehbar. Die Trebolaner sogar das gesamte Fürstentum – könnten sich gegen das Große Imperium auflehnen. Wir müssen den Fürsorger darüber informieren.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten.«
    Ich bin ja mal neugierig, wie das weitergeht, überlegte Shaneka. Sie aktivierte die Verbindung zum Fürsorger. Es dauerte einige Augenblicke, bis sein Abbild erneut im Holo erschien.
    »Ja?«, fragte er genervt.
    »Fürsorger – haben Sie die politischen Konsequenzen eines Angriffs auf das Heiligtum der Trebolaner überlegt?«
    »Shaneka, normalerweise treffe ich solche Entscheidungen nicht in Rücksprache mit den Kommandanten der Schiffe.« Er überlegte einen Augenblick. »Aber das Kriegsrecht fördert es, wenn Kommandanten in Krisensituationen eigene Überlegungen anstellen. Daher werte ich Ihre Rückfrage als Anregung, nicht als Kritik.«
    Er schwieg wieder einen Moment. »Es wird nichts passieren. Und wenn doch: Die Spinnen sind primitiv, ihr Fürstentum ist winzig, und ihre technischen Fähigkeiten sind zu vernachlässigen, wenn es um einen echten Raumkampf geht. Die Trebolaner können uns nicht gefährden. Trotzdem: Danke, dass Sie mitgedacht haben.« Er unterbrach die Verbindung wieder.
    Fassungslos schaute Shaneka auf das taktische Display, das sich wieder vor ihr aufgebaut hatte. Schiff nach Schiff nahm seine Position ein. Nur an Bord der RANIR'TAN bewegte sich niemand, um den Anweisungen des Fürsorgers Folge zu leisten.
    Nicht einmal Shaneka.

17.
    Trebolanische Rituale
    Khebur, 10. Juni 2037
     
    Der Raum wirkte auf Talamon befremdlich. Alle Wände waren bemalt. Die braune Grundfarbe war nur an wenigen Stellen zu erahnen, der Rest der Fläche wurde von farbigen Schlieren bedeckt. Er konzentrierte sich eine Weile auf den Anblick. So wie bei einem dreidimensionalen Bild auf alten Fotos in Museen brauchten die Augen manchmal einen Moment, um aus einem solchen Bild alle Informationen herauszuziehen.
    Aber hier gab es keine weitergehenden Informationen. Die bunten Muster blieben bunte Muster ohne jede Bedeutung.
    In der linken und der rechten Wand waren Öffnungen in Hüfthöhe. Aus beiden floss Wasser in einem stetigen Strom nach unten. Durch den Raum zog sich eine etwa zwanzig Zentimeter tiefe und dreißig Zentimeter breite Rinne, welche den Raum sauber in zwei Hälften teilte. Talamon und der Volater standen auf der Seite, die vom Heiligtum abgewandt war. Hinter ihnen und vor ihnen führten Türen in das Gebäude.
    Wasser hat hier eine besondere Bedeutung. Eine trockene Welt, eine Wüstenwelt – hier ist Wasser mehr als nur eine Leben spendende Flüssigkeit. Jeder Schluck ist wertvoll. Und hier wird Wasser verwendet, um einen Raum zu teilen. Talamon versuchte, die religiösen Beweggründe der Trebolaner zu verstehen. Aber es gelang ihm nur unvollkommen.
    Sein Begleiter war in eine weiße Tunika aus Spinnenseide gehüllt. Man hatte Talamon erst die eigene Kleidung in mehreren Schritten abgebürstet. Dann war er durch einen Raum geführt worden, der wie eine Ultraschallreinigung gewirkt hatte. Erst danach, nachdem ihre Klamotten gefühlte zehnmal gereinigt worden waren, hatte man ihnen die Tunika übergestülpt. Sie passte hervorragend. Talamon ging davon aus, dass sie extra für sie von einigen Trebolanern angefertigt worden war, während seine Kleidung gereinigt wurde. Wahrscheinlich wurde sie nach seinem Besuch vernichtet. Sie hatten gewartet, während Trebolaner um sie in einen Singsang verfallen waren, den die Translatoren nicht übersetzten. Die Spinnenwesen hatten dabei ihre Oberkörper rhythmisch vor- und zurückbewegt. Am Ende des Gesangs, der mehrere Minuten gedauert hatte, klatschte jeder Trebolaner gleichzeitig mit seinen vier oberen Händen. Dann wurden sie aus diesem Teil des Rituals entlassen.
    Der Volater und er hatten ein Gewirr von Räumen durchschritten, die alle durch Gänge oder in einem Fall mit einem Säulengang verbunden waren. Schon nach der Landung war ihm die kleine Stadt aufgefallen, die sich um den Landeplatz gebildet hatte. Die Bewohner nannten sich Ursprungsforscher. Seiner Ansicht nach bestand deren Hauptaufgabe darin,

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