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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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reagierte nicht auf seine vorsichtige Spitze gegen den arkonidischen Fürsorger. »Aber natürlich werden wir alle unsere Fähigkeiten einsetzen, um dem arkonidischen Regenten Antworten auf seine Fragen zu verschaffen.« Der Trebolaner ließ mit keiner Geste erkennen, dass er bereit war, sich in diesem politischen Ränkespiel zu positionieren. »Was erwartet uns auf Khebur?«
    Der Trebolaner dachte einen Moment nach. Dann fragte er Talamon unvermittelt etwas völlig anderes: »Sie wissen, dass unsere Arten und damit wir drei völlig unterschiedliche DNS-Stränge haben?«
    Aber hat dies etwas mit dem Geheimnis zu tun, das uns augenscheinlich auf Khebur erwartet? Talamon versuchte, auf die Frage des trebolanischen Regenten einzugehen, ohne sein Erstaunen zu zeigen. »Natürlich. Auch wenn wir dieselbe Atmosphäre atmen und uns verständigen, sind wir doch völlig unterschiedliche Wesen. Dies zeigt sich in unserem Erbgut.«
    »Danke!« Ihr Gegenüber nickte befriedigt. »Das heißt im Umkehrschluss, dass man über eine DNS-Probe erkennen kann, ob jemand zur gleichen Art gehört wie jemand anders?«
    Talamon wurde hellhörig. »Geht es um die Frage, ob ich als Mehandor vielleicht doch zu den Arkoniden gezählt werden müsste, weil ich mit dem arkonidischen Fürsorger gemeinsames Erbgut habe?« Es könnte sein, dass er so versucht, sich aus seinem Handel herauszuwinden – immerhin wäre ich nach dieser Lesart auch ein Arkonide.
    »Nein«, beruhigte der Trebolaner. »Uns ist schon klar, dass sich die Mehandor vor langer Zeit von den Arkoniden fortentwickelt haben. Es geht um etwas anderes.« Der Trebolaner rieb sich nachdenklich zwei seiner Extremitäten. »Sie werden gleich verstehen.«
    Er bediente ein Gerät, das sich bis jetzt irgendwo an seinem Oberkörper verborgen hatte. Im Raum bildete sich eine gestochen scharfe Holoaufnahme von Belinkhar und ihren Begleitern. Aus der Umgebung und den begleitenden Trebolanern, die aufrecht gingen, war zu erkennen, dass sie auf Trebola unter dortigen Gravitationsbedingungen aufgenommen worden war.
    Belinkhar stand im Mittelpunkt. Sie ging ein paar Schritte, lachte, redete mit ihren Begleitern. Doch die Darstellung war ohne Ton. Deswegen saugte sich Talamon nur an Belinkhars Bild fest, an ihrem Lächeln, ihren Augen, ihrem Gang. Er meinte schon, ihre Stimme zu hören und ihren Geruch zu erkennen. Sein Magen zog sich zusammen.
    Nach vier oder fünf Durchgängen – Talamon war sich nicht sicher, wie oft er die Bilder angestarrt hatte – stoppte Kor-Ach-Ett die Wiedergabe.
    »Woher haben Sie das?«
    »Das ist nicht relevant«, antwortete Kor-Ach-Ett.
    »Warum zeigen Sie uns das?« Der Volater war in seiner Rückfrage deutlich weniger emotional als der Mehandor.
    »Die Reaktion Talamons hat bewiesen, dass diese Wesen für ihn wichtig sind. Uns war vorher klar, dass die Frau auf dem Holo und Talamon zur selben Art gehören. Mehandor, wenn mich nicht alles täuscht. Und wir gingen davon aus, dass das Auftauchen Ihres Raumschiffes in so kurzem zeitlichen Abstand zu der Episode mit dieser Frau« – er deutete auf die Stelle, an der eben noch das Holo im Raum gehangen hatte – »kein Zufall ist.«
    »Nur mal angenommen, wir hätten ein Interesse an einem Mitglied dieser Gruppe«, sagte der Volater. »Und nur einmal ebenso angenommen, wir wären an Informationen über den Verbleib der Gruppe interessiert. Wie würden wir diese Informationen erhalten?«
    Talamon war in Gedanken bei dem Holo von Belinkhar. Sie lebt. Sie war hier. Er merkte, dass im Raum erwartungsvolle Stille herrschte. »Verzeihung. Ich war ... in Gedanken versunken.«
    »Talamon, die Trebolaner sind bereit, uns weitere Informationen über den Verbleib dieser Gruppe zu geben.«
    »Gut«, entfuhr es Talamon fast mit einem Seufzer.
    »Aber ...«, probierte es der Volater erneut.
    »Aber was?«
    »Talamon, Kor-Ach-Ett verspricht, dass wir alles erfahren, was wir wissen wollen. Aber vorher gibt es etwas, das wir für die Trebolaner tun müssen.« Der Volater wirkte abwartend. Immerhin war es Talamon, der von Anfang an darauf gedrängt hatte, sich auf die Suche nach Belinkhar zu begeben. Daher war es aus der Sicht seines Begleiters nur sinnvoll, dass er jetzt die Entscheidung traf, ob er sich auf einen Handel mit den Trebolanern einließ – oder eben nicht.
    Talamon dachte an das Holo mit Belinkhar zurück. Sofort roch er wieder ihren Duft, sah ihr Lächeln vor seinem inneren Auge. Er horchte in sich hinein; versuchte, seine

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