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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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die Abfolge und Reinhaltung der einzelnen Teile des Rituals der Reinigung zu überwachen. Die drei älteren Ursprungsforscher, die im letzten Raum mit schwingenden Bewegungen irdene Schalen mit einer Art brennendem, wohlriechendem Harz in komplizierten Gesten durch den Raum bewegt hatten, wirkten nicht so, als wären sie für mehr zu gebrauchen als für diesen Teil des Rituals.
    Aus dem Säulengang hatte er einen Blick auf die Umgebung des Landeplatzes erhascht. Der Landeplatz selbst war komplett mit Tarnseide eingewoben. Wenn er sich richtig an die Worte des Fürsorgers erinnerte, schirmte die Tarnseide den Landeplatz komplett für alle Ortungs- und Tastverfahren ab. Kein Wunder, dass die Arkoniden scharf auf diese Technik sind ... Methans hin oder her.
    Angeblich war dies der letzte Raum, bevor man Zugang zu dem Krater erhielt, in dem der Landeplatz lag. Talamon war froh darüber, weil sein Hunger immer stärker wurde. Reiß dich zusammen! Dieser letzte Raum musste von besonderer Wichtigkeit sein.
    Das Wasser auf dem Boden bildete in seiner Rinne eine Linie. Alles, was auf ihrer Seite war, befand sich für das Verständnis des Rituals noch draußen ; alles, was dahinter lag, war drinnen . Elnatiner und er waren angewiesen worden, hier zu warten, bis man sie nach innen führen würde. Also warteten sie. Einige endlose Minuten später bewegte sich ganz vorsichtig ein Trebolaner aus der gegenüberliegenden Tür. Rechts hielt er einen Stock, an dem er sich Schritt für Schritt langsam in den Raum schob. Er ging bis zu der Rinne, dann kniete er nieder. Er streckte die vier obersten Arme in die Rinne und bildete mit ihnen eine Art Brücke über das Wasser.
    »Meine Hände seien der Steg für euch, so, wie die Hände vieler von uns halfen, den Steg zu den Sternen zu bauen. Dieses Wasser sei eine letzte Grenze.« Er machte eine Pause, um seinen Worten Wirkung zu verleihen. »Man kann unter Wasser nicht atmen, so, wie man auch in der Leere zwischen den Sternen nicht atmen kann. Reinigen soll es auch, auf dass euer Schritt unser Heiligtum nicht beschmutze.« Der alte Trebolaner nickte dem Volater zu. Zögerlich trat Elnatiner einen Schritt nach vorne.
    »Na los!«, forderte Talamon ihn auf.
    Der Volater machte einen weiteren Schritt, dann stieg er mit dem linken Fuß in die Rinne. Er zuckte nicht zurück, obwohl das Wasser sicherlich kalt war. Vorsichtig verlagerte er sein Gewicht auf den linken Fuß. Schnell zog Elnatiner das zweite Bein nach. Kurz stand er mit beiden Beinen in der Rinne, dann stieg er mit dem rechten Bein aus dem Wasser. Kaum berührte sein Fuß das andere Ufer, kam eine ebenso alte Trebolanerin aus dem gegenüberliegenden Eingang herbeigehumpelt. In ihren Händen hielt sie ein braunes Tuch aus Spinnenseide. Sie kniete vor dem Volater nieder und trocknete seine Füße ab.
    Der kniende Trebolaner schaute zu Talamon auf. »Jetzt Sie«, wisperte er fast unhörbar. Talamon zögerte nicht und ahmte die Schrittfolge des Volaters nach. Auf der anderen Seite blieb er stehen, bis die Trebolanerin seine Füße abtrocknete. Der alte Trebolaner hinter ihnen hatte sich inzwischen wieder erhoben.
    Talamons Hände wurden zuletzt mit dem braunen Stück Spinnenseide gereinigt. Dann traten die beiden alten Trebolaner zur Seite und deuteten auf den Durchgang. Aus diesem traten sechs Trebolaner, die sich jeweils zu dreien an den Seiten aufstellten. Talamon atmete ruhig ein und aus. Dann nahm er sich ein Herz und durchschritt den Ausgang, Elnatiner auf seinen Fersen.
     
    Wie vom Blitz getroffen blieb Talamon stehen. Der Schritt, der ihn an den Ursprung aller Geheimnisse der Trebolaner bringen sollte, er war gemacht.
    Aber der Krater vor ihm war ... leer. Die Innenseite der Tarnseide war wie sauber geleckt. Vor ihnen erstreckte sich Sand, darin verstreut Geröll und der eine oder andere Fels. Das war alles.
    Er wollte sich gerade zu dem Volater umdrehen, als viele kräftige Hände ihn von hinten ergriffen. Jeweils ein Trebolaner hielt einen seiner Arme fest, während der Dritte der Gruppe ihn mit etwas bedrohte, was wie ein verdammt scharfes Messer aussah.
    »Genug gesehen«, sagte der Trebolaner. »Wir ... gehen.«

18.
    Und nun?
    An Bord der RANIR'TAN, 10. Juni 2037
     
    In der Zentrale des Schweren Kreuzers herrschte immer noch Schweigen. Niemand rührte sich.
    »Und nun?« Shaneka schloss die Sicherheitsgurte. »Ziehen wir in den Kampf?«
    Bull überlegte einen Moment. »Es fällt auf, wenn wir keine Angriffsposition

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