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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verschafft noch keinen süßen Schlaf.
    Ihr Rücken schmerzte ein wenig, als sie sich anzog. Chabalh und Perry Rhodan erwarteten sie bereits. Sie wechselten belanglose Worte. Der Purrer sah wie immer geschmeidig aus und schien vor Kraft zu bersten; Perry wirkte ausgeruht. Anscheinend wäre an diesem Tag jeder besser geeignet, eine komplizierte Prüfung zu bestehen, als ausgerechnet sie selbst.
    Ihr persönlicher Servicerobot mit dem Aussehen eines arkonidischen Kindes kam zu ihr. Er hatte zuvor regungslos neben der Eingangstür gestanden. »Guten Morgen, Hertasonin. Ich hoffe, eine angenehme Nacht liegt hinter Ihnen.«
    »Mäßig«, sagte Belinkhar. »Mein Rücken schmerzt, und ... ach, es ist unwichtig.«
    »Keinesfalls!« Die Stimme klang, als habe der Roboter eine gute Portion echtes Mitgefühl für sie übrig. »Ich beherrsche siebenundzwanzig traditionelle und moderne Massagearten, die Ihre Rückenschmerzen mit einer Gesamtwahrscheinlichkeit von 95,4 Prozent lindern werden. Es bleibt genügend Zeit dafür sowie für das notwendige Frühstück, ehe wir den Weg zur Prüfung antreten müssen.«
    Perry Rhodan lachte leise. »Mir hat er das nicht angeboten.«
    Die Maschine wandte sich zu ihm um. »Oh.« Der Laut klang überrascht. »Als Ehrendiener der Hertasonin haben Sie selbstverständlich das Recht, mich jederzeit um einfache Dienstleistungen zu bitten.«
    »Danke, nicht nötig.«
    »Oh«, machte die Maschine erneut.
    Belinkhar stellte klar, dass sie an einer Massage nicht interessiert war. Daran hielt sie auch fest, als der Roboter betonte, dass er alte Mehandortechniken beherrschte. Stattdessen nahm sie ein halbwegs üppiges Frühstück ein, das ihr der Roboter nach einer körperlichen Analyse ihres Gesamtzustands individuell zubereitet hatte, wie er es nannte.
    »Wann hast du diese Analyse vorgenommen?«, fragte Belinkhar, während sie auf einem trockenen Fladen aus Arkon-Weizen kaute. Sie spülte jeden Bissen mit einer trüben gelblichen Milch hinunter. Es schmeckte nicht, aber sie ahnte, dass sie die Energie in diesen Nahrungsmitteln nötig gebrauchen konnte.
    »Direkt nach Ihrer Ankunft, Hertasonin. Ich erlaubte mir einen Scan und eine zelluläre Untersuchung anhand eines Haars, das Sie verloren haben.«
    Belinkhar fragte sich, ob sie sich umsorgt oder ausspioniert fühlen sollte. Sie entschied sich, diese Entscheidung auf später zu vertagen. »Was kann ich schon vorab über die Natur der ersten Prüfung erfahren?«, wollte sie stattdessen wissen.
    »Die heutige Aufgabe testet Ihre grundsätzliche Intelligenz, Ihre Fähigkeit zu beobachten und darauf zu reagieren. Sie spielt mit Ihrer Assoziationsfähigkeit und Ihrem kognitiven und emotionalen Gedächtnis.«
    »Kurz«, meinte Rhodan, »du wirst auf Herz und Nieren geprüft.«
    »Das ist nicht korrekt«, widersprach der Roboter. »Der biologische Zustand der Organe spielt dabei keine Rolle.«
    »Es ist eine Redensart.«
    »Oh. Die Kultur der Mehandor ist mir nicht in allen Einzelheiten geläufig. Oder entstammt diese Redensart Ihrem persönlichen Sprachschatz, Ehrendiener?«
    »So könnte man sagen, ja.«
    »Ich kannte diesen Spruch bis eben auch nicht«, gab Belinkhar zu. »Aber ich habe ihn verstanden.« Sie lächelte. »Vielleicht habe ich das Richtige damit assoziiert oder im eher intuitiven Teil meines Gedächtnisses eine gute Entsprechung gefunden.«
    Der Roboter servierte ihr einen Tee, der penetranten Gestank verströmte. »Ich sehe, Sie haben begriffen, worum es geht, Hertasonin. Dass Sie die erste Prüfung bestehen, daran hege ich keinerlei Zweifel. Entscheidend wird allerdings sein, wie gut Ihr Ergebnis ausfällt. Sechs Hertasonen scheiden bis zum Ende dieses Tages aus.«
    »Wie viel Zeit nimmt die Prüfung in Anspruch?«, fragte Rhodan.
    »Reichlich spät, dass Sie diese Frage stellen, Ehrendiener«, beschied ihm die Maschine. »Die Hertasonen werden über die Zeitspanne von vierzehn Stunden ununterbrochen geprüft. Die zunehmende Beanspruchung auf allen Ebenen des Körpers und des Bewusstseins bildet einen zusätzlichen Schwierigkeitsfaktor.«
    Belinkhar fand eine einfachere Umschreibung für das, was der Roboter eigenartig geschwollen erklärte.
    Die Prüfung klingt vor allem nach dieser Nacht nicht nach einem Spaziergang.
    Allerdings hatte sie von Anfang an keinen Spaziergang erwartet.
     
    Später führte der Roboter sie durch das Gelände des Instituts. Als ihr Ehrendiener begleitete Rhodan Belinkhar, und Chabalh wiederum wich diesem als

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