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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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aber bislang verschont hat, obwohl die genetische Veranlagung zur Kurzsichtigkeit in seiner Familie vorhanden ist.
    Zeitlupenhaft langsam schiebt sich das holografische Licht vom Zentrum nach außen, ein Wall, der von den nachströmenden Quanten aufgebauscht wird. Die Ränder wölben sich in die Höhe, fransen aus und bilden geschwungene Zacken. Quart Homphé hat unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten programmiert und nicht einmal einen Abweichungsfaktor infolge widriger Bodenwinde außer Acht gelassen.
    Er steht wie erstarrt. Was sich ihm hier bietet, ist ein erhabenes Schauspiel, der Anfang einer zwanzigminütigen Sequenz, die noch weit Imposanteres offenbaren wird. An den Zacken der aufsteigenden Lichtflut bilden sich jetzt Kugeln, jede zehn Meter durchmessend, und das alles steigt lautlos wieder auf, eine gewaltige, sich ausdehnende Krone, einem zerplatzenden Wassertropfen abgeschaut.
    Die nächsten Tropfen schlagen im Rund auf und spritzen in unzähligen gekrönten Zacken erneut in die Höhe.
    Es regnet Licht.
    »»Fantastisch!«, jubelt Quintus. »»Es funktioniert!«
    Hat sein Assistent daran gezweifelt? Homphé setzt zu einer heftigen Erwiderung an, dass es ihm angesichts solcher Ignoranz nichts ausmachen wird, sich nach einem neuen Helfer umzusehen, dem sechsten in diesem Jahr, den er dann der Einfachheit halber Sextus nennen wird, doch ein heftiger Niesreiz hindert ihn daran, seine Gedanken auszusprechen. Quartodezimus ringt nach Luft, aus seinen Augenwinkeln quellen Tränen. Dann erreicht der unsägliche Niesreiz die Nasenwurzel und Quart Homphé platzt schallend heraus. Er stolpert mehrere Schritte weit vorwärts.
    Ein aggressives Tauchen erklingt.
    Quart erstarrt. Die Tränen verschleiern seinen Blick. Aber da ist es schon wieder, dieses entsetzliche Gefühl, sein Schädel müsse zerspringen. Er presst sich eine Hand aufs Gesicht, mit der anderen fuchtelt er wild in der Luft herum. »»Weg!«, keucht er. »Verschwinde, du Mistvieh!«
    Ein Schrei, wie der eines Kleinkinds wird zum verhaltenen Wimmern. Aber das ist noch etliche Meter entfernt. Viel aggressiver klingt das Maunzen unmittelbar vor ihm. Abwechselnd heiß und kalt läuft es Homphé den Rücken hinab, als sich etwas Weiches an seine Beine schmiegt.
    »Ver... verschwind...« Das neuerliche Niesen sticht wie mit glühenden Nadeln in sein Gehirn. Quart Homphé stolpert zu allem Überfluss über einen der Projektorköpfe. Mit den Armen rudernd, versucht er, sein Gleichgewicht zu wahren, aber rund drei Zentner Lebendgewicht entwickeln eine beachtliche Eigendynamik.
    Er bricht in die Knie, kann gerade noch verhindern, dass er der Länge nach hinschlägt.
    »Quartodezimus, hast du dich verletzt?«, ruft Quintus scheinheilig.
    Dem Künstler stockt der Atem. Über ihn rollt der Widerschein eines zerplatzenden Lichttropfens hinweg. Die grelle Helligkeit zeichnet sekundenlang monströse Schatten.
    Es ist ein Ungeheuer, das Quart in dem Moment anspringt, ein Monstrum mit kantigem Schädel und Stachelpelz, die Reißzähne gierig gefletscht und Geifer versprühend. Und so schwarz wie die Hölle erscheint das Biest.
    Quart stockt der Atem. Mit einer einzigen weit ausholenden Bewegung schlägt er zu. Eine Reflexbewegung, aber er trifft. Seine Finger streifen ein weiches, nachgebendes Fellbündel - und im gleichen Moment rast ein greller Schmerz über seine Hand hinweg. Warm und klebrig tropft es über die Finger.
    »»Quintus«, keucht Quart Homphé. »»Hilf mir! Ich verblute.« Er niest wieder, nicht mehr so heftig wie zuvor, und spuckt angewidert aus. Immer noch kniet er auf dem nackten Boden, umgeben von flackernden Entladungen, die ihn in dem Moment herzlich wenig interessieren. Seine Gesundheit ist wichtiger.
    »Miau«, erklingt es neben ihm.
    »»Hau ab!« Quart Homphé wimmert. »Immer nur Katzen... Katzen... überall. Ich kann die Biester nicht mehr sehen.« Mit einem Schmerzlaut reißt er den Arm zurück.
    Aber es war nur Quintus, der ihn berührt hat, keines dieser grässlichen Viecher, die seine Allergie auslösen.
    »»Halt still!«, herrscht ihn der Gnom an. Noch einmal greift Quintus zu und bricht ihm fast das Handgelenk. Manchmal wundert sich Homphé, welche Kräfte sein nur eineinhalb Meter großer Assistent entwickelt. »»Das ist nur ein Kratzer, Quart.«
    »»Nur? Das ging bis auf die Knochen.«
    »»Die äußere Speckschicht klafft auf, mehr nicht. Das heilt schnell.«
    Homphé schüttelt den Kopf. »»Das weiß ich besser als du. Die

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