PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
gegen das Reich Tradom geschlossen und wurde seither nicht wieder besetzt. Mehrere Hyperfunksprüche an eine über tausend Lichtjahre entfernte terranische Niederlassung verschlingen eine große Summe Galax. Die Antwort eines terranischen Attaches trifft ein, als Ronika und Khirm ihre letzte Hoffnung fast schon aufgeben wollen. Es ist ein auf zunächst zwanzig terranische Standardjahre befristetes Arbeitsangebot für einen Agraringenieur. Verlängerung um denselben Zeitraum in Aussicht gestellt.
»Urbanisierung und Terraforming im Solsystem«, liest Ronika Smertens ungläubig. »»Das ist das Heimatsystem der Menschheit.«
»»Etwas Besseres könnte uns gar nicht passieren«, bestätigt Khirm ohne zu zögern.
Seine Frau legt den winzigen Projektorchip zur Seite. »»Ich weiß nicht«, sagt sie leise. »»Das kann doch nur einen der unwirtlichen Monde betreffen, die bis heute nie besiedelt wurden. Giftgasatmosphäre, eisige Kälte und was sonst noch.«
»»Lies weiter.«
»»Und wenn schon. Wir werden in Containern dahinvegetieren müssen, wenigstens in den ersten beiden Jahrzehnten.«
»»Lies trotzdem«, bittet Khirm eindringlich.
Ronika aktiviert den Chip von neuem. Augenblicke später schaut sie verblüfft und ungläubig zugleich auf. »»Der Mars?«
»»Der vierte Planet des Solsystems.« Khirm nickt lachend. »Vor Jahren haben die Medien ausführlich über diese Welt berichtet. Dort gibt es keinen Dschungel, der uns an Third Hope erinnern kann, nur Sand und Wüste und eine unglaubliche Herausforderung.« Er zieht seine Frau an sich und küsst sie auf die Stirn. »»Das ist ein Wink des Schicksals, Ronika...«
»Wo sind wir?« Völlig überraschend fuhr sie auf der Sitzbank hoch, doch eine feste Hand hinderte sie daran, aufzuspringen.
»In Sicherheit«, antwortete Khirm verhalten, als wolle er selbst noch nicht daran glauben.
Leise seufzend ließ sich Ronika Smertens wieder zurücksinken. »Mir fehlt ein Stück Erinnerung. Ich weiß nur noch, dass wir endlich den Bus vor uns hatten - aber dann ist da nichts mehr.«
»Der Mars-Liner konnte den Turm gerade noch rechtzeitig verlassen.«
Weit riss Ronika die Augen auf. Sie starrte durch die oberen Fenster in die Nacht hinaus. Scheinwerferfinger geisterten über den wolkenverhangenen Himmel. »Verfolgen sie uns?«
»Wer - die Jäger? Nein, danach sieht es nicht aus.«
»Wie fühlst du dich, Ronika?« Fran Imith war herangekommen und beugte sich über die hagere Frau.
»Wir haben überlebt. Was soll ich sonst sagen?« Ronika wandte den Kopf und blickte suchend über die nächsten Sitze. »Wo sind die anderen? Der Bus ist ja halb leer.«
»Die Tambu wollten sie in Sicherheit bringen.«
»Und?«
Fran schüttelte den Kopf. Ihre Geste sagte mehr als Worte.
»Entsetzlich.« Khirm brauchte eine Weile, bis ihm das über die Lippen kam. »Wenn ich daran denke, dass wir bei der Gruppe waren, die sofort zu Beginn des Angriffs tiefer ins Gebäude geführt wurde. Aber irgendwie«, er stockte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, »irgendwie haben wir den Anschluss verloren und mussten uns selbst durchschlagen. Wir waren schon nahe daran, aufzugeben, aber dass wir als Einzige...« Er schaute Fran nachdenklich an. »Vielleicht gibt es doch so etwas wie eine Gerechtigkeit des Schicksals.«
»Das hängt immer davon ab, was man selbst daraus macht. - Ronika, ich hätte gern einen Test vorgenommen.«
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der auf die Innenseite des Handgelenks geklebte Messstreifen Puls, Blutdruck, Hautwiderstand und noch einige andere Werte anzeigte. Sie lagen zwar nicht ganz im Normbereich, ließen aber keine Probleme erkennen. Das traf auch auf Khirm zu.
»Wohin fliegen wir?«, fragte seine Frau.
»Ich nehme an, Reginald wird den Bus irgendwo landen, wo wir unbehelligt bleiben werden.«
»Und wie kommen wir nach Terra zurück?«
»Rhodan und Bull finden einen Weg, bestimmt«, sagte Fran Imith mit Nachdruck. »Wir haben Glück im Unglück, dass sie bei uns sind.«
»Danke.« Nachdenklich schaute Ronika Smertens der Frau mit dem dunkelroten Haar hinterher. Fran wandte sich in dem Moment an den fettleibigen Künstler, schien aber keine” Antwort zu erhalten. Ronika sah, dass sie sich schulterzuckend umwandte und mit Allgame redete.
Der Winzer vollführte eine umfassende Armbewegung. »Ein Platz ist so gut oder so schlecht wie der andere«, verstand Ronika. »Ich gebe mich da keinen Illusionen hin.«
Sie blickte nach draußen. Die
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