PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
in seinem Gürtel steckte, ließ den Boten zusammenzucken. »Wenn du keine schlechten Nachrichten bringst, hast du nichts zu befürchten«, fügte Axx Cokroide hinzu. Er genoss die sichtbare Furcht des Untergebenen.
»Die Kampfjäger, Herr, melden den Vollzug ihrer Mission.«
Axx Cokroide, offizieller Botschafter des Zwillingsgötzen, Oberhaupt des Cokroide-Clans und damit der mächtigste Clanführer in diesem Sektor von Vaaligo, blickte ihn unverwandt starr an.
»Der Ordensturm der Wissenschaftler von Cor’morian wurde weisungsgemäß vernichtet. Es gab zwei Fluchtversuche, aber beide wurden unterbunden.«
»Gut.« Axx Cokroide hatte sich erhoben und sich der Fensterfront zugewandt. Das oberste Stockwerk des Botschaftsgebäudes erlaubte einen weiten Blick über Mantagir. Die Nacht war hereingebrochen. In weiter Ferne tobte in diesem Moment ein unbeschreibliches Chaos, zu weit entfernt, als dass er es hätte beobachten können. »Ein bedauerlicher Unfall, wir werden den Völkern Vaaligos unser Mitgefühl aussprechen. Die Experimente der Wissenschaftler bergen den Tod in sich, davor habe ich stets gewarnt. Du kannst gehen.«
»Ja, Herr.«
Augenblicke später war Axx Cokroide allein. Sein Lachen hallte von den Wänden seines großen Arbeitszimmers wider. Er war immer ein Gegner der Tambu und ihrer mangelnden Informationspolitik gewesen. Geheimniskrämerei dieser Art hasste er. Die Informationen seines Geheimdienstes, die Wissenschaftler im Ordensturm von
Mantagir planten einen Schlag gegen das Empire von Nodro, hatte nur das Fass zum Überlaufen gebracht. Du oder ich - eine andere Wahl hatte nie bestanden. Auch der Versuch, den Ordensturm zu erobern, wäre zum Scheitern verurteilt gewesen. Die Wissenschaftler hätten ihn lieber selbst zerstört, als ihn den Nodronen in die Hände fallen zu lassen.
Axx Cokroide spuckte aus. Nodro war jetzt schon die entscheidende Macht auf Balance B wie überhaupt im Tazmai-System. Nur für einen offenen Krieg war es noch zu früh.
Die Reaktion der Stadtverwaltung konnte er vorhersehen. Alle Vertreter der beteiligten Völker würden schweigen. Heute lag der Ordensturm in Schutt und Asche, morgen konnte ein Unfall jeden anderen ereilen. Selbst wenn sich alle Kräfte in Mantagir vereinten - er fürchtete sie nicht. Hinter ihm standen die Zwillingsgötzen.
Axx Cokroide ging zu seinem Schreibtisch zurück und stellte eine Verbindung her. »Ich will Nedra sehen!«, befahl er. »Bringt sie zu mir!«
Der schnelle Sieg hatte ihn in Laune versetzt. Nedra hatte er schon lange haben wollen, seine Lust aber bis zum heutigen Tag aufgeschoben. Sie war jung und kräftig und sie würde ihm das Recht nicht verweigern.
Zwei Wachen brachten ihm die Frau. Hatte er sich getäuscht, verweigerte sie sich? Oder spielte sie nur ihr Spiel mit ihm?
Nedra war halb so alt wie er und einen Kopf kleiner. Ihre Muskeln bewiesen ihre körperliche Stärke, aber auch alle anderen Formen waren entsprechend üppig. »Sieh mich an!«, herrschte er sie an. Nur zögernd hob sie den Blick. Aber sie schaute durch ihn hindurch.
»Du kennst mein Recht.« Er blieb dicht vor ihr stehen, seine Rechte zuckte vor und umklammerte ihr Kinn. Axx Cokroide wusste, dass sein Griff schmerzhaft war, doch Nedra verzog nicht einen Muskel. Er drehte ihren Kopf, betrachtete die mit wildem Fleisch verwachsenen Narben, die von ihren Zweikämpfen zurückgeblieben waren und ihr tief schwarzes, zu Strähnen geflochtenes Haar, das bis weit über die
Schultern fiel. Dann strich seine Hand abwärts, über ihre Schultern, ihre Brust. Er spürte, wie Nedra zusammenzuckte.
»Verschwindet!«, herrschte er die Wachen an, dann zog er die Frau mit sich. »Ich will dich sehen! Ganz, hier und jetzt.«
Sie wagte keinen Widerspruch. Aber in ihren Augen loderte ein düsterer werdendes Feuer. Es reizte ihn. Sein Wort war Gesetz, sie konnte sich nicht sträuben.
Der Umhang glitt von Nedras Schultern. Darunter trug sie eine grob gewebte, geschnürte Jacke. Ungeschickt nestelte sie an den Bändern.
»Mach!«, forderte Axx Cokroide. Mit zwei Schritten war er bei ihr, packte mit seinen Pranken zwischen die Bänder und riss die Jacke auseinander. Dann das Hemd, das sie darunter trug. Nedras Brüste waren schwer und wohlgeformt, sie hoben und senkten sich unter hastigen Atemzügen.
Ein Summton riss Axx Cokroide aus seinen Betrachtungen. Sekundenlang schwankte er zwischen dem Anruf und seiner Lust, dann nahm er den Anruf entgegen. Nedra würde ihm nicht
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