Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Die Vogelwesen haben uns nicht zufällig in ihre Zeit geholt, weil wir gerade auf dem Mars weilten - sie haben sich mit Absicht Menschen ausgesucht.«
    »... alles ist möglich in den Katakomben von Mantagir - lass es geschehen. Erfülle dir deine geheimsten Träume und tritt an im Zweikampf gegen einen Irchy-Ba. Besiege deinen Gegner. - Du bist skrupellos und willst selbst einmal die Peitsche von Nodro führen? Hier kannst du es tun - für nur fünfzig Calculs. Aber sieh dich vor, zerfleische dich nicht selbst mit den Schnüren.« Überlaut verkündete eine hallende Stimme die angebotenen Attraktionen. Reginald Bull ignorierte die vermeintlichen Verlockungen, Wilburn wirkte nur noch unsicher. Weil er kein Wort von dem Geschrei verstand. »Du siehst die Tage verrinnen und dein Leben ist inhaltsleer geworden? Deine großen Pläne haben sich nicht erfüllt, du bist nur ein Staubkorn in der Wüste Vaaligos. Vielleicht nicht einmal das? Hast du je die Fesseln gesprengt, die dich von angenehmen Erinnerungen fernhalten? Dann genieße wenigstens diesen Tag oder die Nacht, denn alles ist möglich in den Katakomben von Mantagir - lass es geschehen... «
    Ein Holokubus zeigte in rasch wechselnder Folge skurrile Lebewesen. Es mochten einige hundert sein, viele plump und massig, von Schuppen oder gar einem Hornpanzer geschützt. Manche sahen aus wie Tiere, doch die Art, wie sie in der Darstellung ihre schweren Waffen handhabten, zeigte Intelligenz.
    »Wähle deinen Gegner«, drängte die monotone Stimme, die alles zu durchdringen schien. »Die Kategorien sind Körperkraft oder geistige Auseinandersetzung. Die Siegesprämie richtet sich nach der Dauer deines Zweikampfs. Nur zweihundert Calculs beträgt dein Einsatz in der Stunde nach Mitternacht.« ’
    »Was ist das?«, wollte Wilburn endlich wissen, nachdem er sich minutenlang darauf konzentriert hatte, die Reaktionen der vorbeiflutenden vielgestaltigen Menge zu beobachten. Ein kurioses Panoptikum waren die Katakomben von Mantagir auf jeden Fall. Kleine blauhäutige Kugelgeschöpfe balancierten auf drei Beinen vorbei und das Auffallendste an ihnen waren die weit ausfahrbaren Tentakelaugen. Dazu Insektoide in den unterschiedlichsten Gestalten, von hagerem Wuchs mit rudimentären Flügelstümpfen bis hin zur wohlgenährten, in dunklen Farben glänzenden Kreatur, die ein beißender Geruch umwehte. Viele Passanten wichen diesem Geschöpf spontan aus, nur Reginald Bull rümpfte lediglich die Nase. Sekundenlang starrten sie sich an. Die hochgewölbten schwarzen Facettenaugen wirkten wie ein Zerrspiegel, der das Geschehen ringsum seiner unausgesprochenen Bedrohlichkeit enthob. Auf zwei Meter standen sie sich gegenüber. Schweigend, beinahe erstarrt.
    Da war ein Wühlen unter seiner Schädeldecke. Das war Reginald Bulls erstes Empfinden. Irgendetwas versuchte, in seine Gedanken einzudringen, aber diese Kraft scheiterte an seiner Mentalstabilisierung. Im nächsten Moment war alles wieder wie zuvor, nur dass sich die Facettenaugen auf Trebb Wilburn richteten.
    Bully sah den Reporter kaum merklich zusammenzucken, dann verhärteten sich Wilburns Züge. Vielleicht war das schwarze Insektenwesen, das so frappierend an eine Schmeißfliege erinnerte, telepathisch veranlagt. Oder es konnte Gefühlregungen sondieren. Beides bedeutete eine neue Qualität der Bedrohung. Bully warf sich nach vorne, seine Hand krachte auf den Chitinpanzer des Schwarzen. »Verschwinde!«, herrschte er ihn an. »Wir mögen das nicht.« Ein dicker, mit Borsten übersäter Rüssel zuckte ihm entgegen, Bully griff instinktiv zu. »Du lädst dir eine Menge Ärger auf, wenn du dich mit uns anlegst. Sag mir deinen Namen!«
    Das Insektenwesen schien ihn ungläubig anzustarren. Oder auch wütend. Bully glaubte, das zu spüren. Ebenso die ablehnende Haltung. Sicher war er sich jedoch keineswegs. Dann riss sich sein
    Gegenüber ruckartig los. Borstenhaare splitterten zwischen seinen Fingern, zugleich wurde der beißende Gestank unerträglich.
    Sekundenlang pendelte Reginald Bulls Blick zwischen dem in der Menge verschwindenden Schwarzen und seiner Hand hin und her. An den Fingern klebte eine dunkle Flüssigkeit. Sie stank erbärmlich. Vergeblich versuchte Bully, die zähen Tropfen abzuschütteln.
    In dem Moment wurde er zum ersten Mal angesprochen. Es war ein ebenfalls insektoides Geschöpf, aber es reichte ihm nur bis zum Bauch. Der Kleine sah aus wie eine überdimensionale Stubenfliege mit dunklem Körperpanzer. Unruhig trat

Weitere Kostenlose Bücher