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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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war unvermeidlich, dass sie früher oder später auf Nodronen trafen. Die Frage stellte sich nur, wie eine solche Begegnung verlaufen würde. Obwohl der Angriff auf den Ordensturm kompromisslose Brutalität offenbart hatte, lagen die Hintergründe dieses Vorgehens für die Terraner im Dunkeln. Es mochte sein, dass die Nodronen ihresgleichen gegenüber umgänglicher waren. Man musste beide Seiten kennen, um sich ein einigermaßen verlässliches Bild machen zu können.
    »Haben sie uns entdeckt?«
    »Keine Ahnung... «
    Ein Strahlschuss zuckte auf. Bullys Kopf flog förmlich in die Höhe, als er das Aufblitzen registrierte. Prompt ging sein Blick in die Richtung des Einschlags; der Schuss hatte eine der Fußgängerbrücken getroffen und ein an den Schmelzrändern nachglühendes Loch hinterlassen. Mehrere Passanten waren verletzt oder sogar getötet worden. Panik entstand, als die einen flohen und andere zu helfen versuchten. Bully beobachtete die gegenüberliegenden Etagen. Von dort ebenso wie von einigen der offenen Bandstraßen aus konnte geschossen worden sein.
    »Schick die Optiken hin! Übertragung auf mein Armband.«
    »Mist, verdammter!«, fluchte Wilburn plötzlich. »Ich hab nur noch eine zur Verfügung. Die andere ist Totalausfall.«
    Hektisch hantierte er an dem kleinen Steuergerät. »Es ist, wie ich sage. Irgendwer hat die Optik abgeschossen!«
    Sie standen am Rand einer surrealistischen Brunnenkonstruktion, die nach dem Zufallsprinzip schwebende Wassertropfen ausspie. Vor allzu neugierigen Blicken aus der Höhe waren sie deshalb einigermaßen geschützt.
    Etwa vierzig Meter über ihnen entstand Bewegung und weitere Schüsse fielen. In rascher Folge stachen armdicke Glutstrahlen quer durch die weitläufige Halle. Ein Lift wurde getroffen und begann zu brennen. Die Kabine mit mehreren echsenartigen Passagieren stoppte abrupt.
    Der zweite Schuss hatte eines der Laufbänder gestreift und mehrere Personen in die Tiefe gerissen. Aber es sah so aus, als wären sie von Prallfeldern aufgefangen und sanft zu Boden gebracht worden.
    Die nächsten Strahlbahnen lagen näher und ließen in nur noch zehn Metern Höhe glutflüssiges Material abtropfen. Danach traf ein Schuss in die Menge. Genau das hatte Bully befürchtet, als er erkannt hatte, dass die Strahlbahnen einem beweglichen Objekt galten, das sich mit hoher Geschwindigkeit schräg abwärts bewegte - auf Wilburn und ihn zu!
    Der Reporter fluchte unterdrückt. Hektischer als zuvor hantierte er mit seinem Steuerelement - und in dem Moment wurde Bullys Vermutung zur Gewissheit. Beide Optiken waren angemessen und als Fremdkörper identifiziert worden.
    Deutlich sah er jetzt die Schützen: Sie waren Menschen. Zumindest auf Distanz erschien die Ähnlichkeit verblüffend. Sie trugen dunkle Uniformen mit einem jackenartigen Schuppen- oder Paillettenpanzer, und sie machten von ihren Waffen rücksichtslos gebrauch. Am Boden waren mehrere Personen getroffen worden. Bull konnte nicht erkennen, ob es Tote gegeben hatte oder nur Verletzte, aber alles rannte plötzlich auseinander.
    »Du kannst nicht...«, begann er, wurde aber schroff unterbrochen.
    »Ich weiß«, stieß Wilburn hervor. »Ich kann die Optik nicht zurückholen, ohne dass sie uns aufspüren. Ich muss sie opfern, sonst gibt es noch mehr Tote.«
    Die Schüsse vereinten sich in großer Höhe. »Ich verwünsche diese Kerle.« Der Reporter warf die nutzlos gewordene Steuerung in den Brunnen.
    »Und nun verschwinden wir besser«, bestimmte Bull. »Unsere schießwütigen Freunde werden bald hier auftauchen.«
    »Seit zehn Minuten überfällig.« Fran Imith blickte über die endlos scheinenden Reihen der abgestellten Fahrzeuge hinweg. »Ich hoffe, du hast Recht, Perry, und es ist ihnen wirklich nichts zugestoßen.«
    »Das wäre bei Bully dann wohl das erste Mal.«
    »Irgendwann...« Fran Imith zögerte, nahm den Satz aber doch wieder auf. »Irgendwann ist immer das erste Mal.«
    »Falls es wirklich Probleme gibt, kann Bully sich über sein Armband melden«, wandte Rhodan ein.
    »Sofern ihm dazu die Möglichkeit bleibt.«
    Perry Rhodan musterte die Frau von der Seite. Er konnte sie schwer einschätzen. Fran Imith hatte offenbar eine harte Schule durchlaufen, sie verstand es zuzupacken und scheute kein vertretbares Risiko, aber sie spielte auch mit ihren Reizen. Zudem schien sie geschafft zu haben, was seit langem keiner Frau mehr gelungen war, nämlich Reginald Bull den Kopf zu verdrehen. Ihn zumindest zum Hinschauen

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