PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
aufzuklären.«
»Natürlich«, sagte sie.
Lag da ein Hauch von Unmut in ihrer Stimme? Unterschwelliger Widerstand? Axx Cokroide zog die Peitsche aus dem Gürtel und spielte scheinbar gedankenverloren mit dem zwei Handspannen messenden Schaft. Die Schnüre waren eingezogen.
»Natürlich liegt es dir fern, Nodro einen Dienst zu verweigern, der allen Völkern nützt«, sagte er mit schneidender Kälte in der Stimme. »Sollte es anders sein, wird es mir ein Vergnügen sein, dir persönlich den Schwanz vom Körper zu schneiden.«
Endlich zeigte die Bürgermeisterin Anzeichen von Angst. Als er sie kurz darauf entließ, war Axx Cokroide überzeugt davon, dass sie alles in ihrer Macht Stehende unternehmen würde, um das fremde Fahrzeug aufzuspüren.
Kapitel 14
Perry Rhodan hatte die Polarisierung der Fensterfront verändert. Was er zu sehen bekam, war nicht der imposante Rundblick über Mantagir, den er sich erhofft hatte, sondern ein begrenzter Ausschnitt, da andere Gebäude die Sicht behinderten. Der Gleiterverkehr war dichter geworden, auch in den verschiedenen Fußgängerbereichen herrschte mittlerweile reges Leben.
Minutenlang stand der Terraner unbewegt vor dem Fenster und ließ den Anblick auf sich wirken. Unter anderen Umständen hätte ihn diese Stadt fasziniert. Aber so spürte er nur die Last der Verantwortung. Zu viele Passagiere des Mars-Liners-01 hatten schon sterben müssen. Für eine Auseinandersetzung, deren Hintergründe immer noch im Dunkeln lagen. Rhodan wartete darauf, dass die Tambu wieder Kontakt mit ihnen aufnehmen würden. Der Prior-Forscher Lisgeth On Paz musste schon auf Balance B gelandet sein.
»Stehen Nachrichtensendungen zur Verfügung?« Die eigenartige Struktur der Wandverkleidung hatte ihm verraten, dass es sich um eine Projektionsfläche handeln musste. Ein mehrere Quadratmeter großer Ausschnitt erwachte zum Leben. Schriftzeichen flammten auf. Er konnte sie nicht lesen und der Translator war nutzlos, was das geschriebene Wort anbetraf. »Die Programme der Reihe nach durchschalten«, bestimmte er.
Da waren Aufnahmen aus dem Weltraum, ein Gebiet dichter Sternpopulation. Raumschiffe unbekannter Typen kreuzten im Bereich einer roten Riesensonne. Dazu schematische Einblendungen, im Zeitraffer verschoben sich die Sterne zueinander. Als eine erklärende Stimme anhob, wechselte das Bild.
Ein Studio, im Hintergrund die Projektion einer Spiralgalaxis. Perry Rhodan ertappte sich dabei, dass er nach bekannten Sternformationen suchte, aber Sekunden später erschienen die Teilnehmer einer Gesprächsrunde im Bild. Da war ein Tambu. Das Gesicht mit dem markanten Schnabel, den ausdrucksstarken Augen und dem fein gezeichneten Gefieder gehörte eindeutig einem der Wissenschaftler von Cor’morian. Neben dem Vogelwesen saß eine insektoide Intelligenz auf einem erhöhten Sitzgestell; das Geschöpf erinnerte auf den ersten Blick an eine Fliege. Die letzte Überspielung von Wilburns Schwebeoptiken hatte mehrere ähnliche Wesen erkennen lassen. Rhodan schätzte die Größe auf wenig mehr als einen Meter.
Auf der anderen Seite des Tambu saß ein Mensch. »Standbild!«, befahl Perry Rhodan. Die Wiedergabe fror ein.
Der Unbekannte wirkte überaus kräftig. Er trug eine beigefarbene, geschnürte Jacke mit schmalem Kragen, an dem eine Vielzahl geschliffener Edelsteine funkelten. Im Gegensatz dazu wirkten sein bärtiges Gesicht und das ungebändigt in die Stirn hängende Haar ungepflegt. Seine Augen waren leicht zusammengekniffen. Als hätte er einen schwachen Sehfehler, den er auf diese Weise ausglich. Die türkisgrüne Augenfarbe und die ins olivgrün gehende Schattierung der Haut verrieten, dass es sich nicht um einen Terraner handelte.
Nach allem, was Perry Rhodan bislang wusste, hatte er einen Nodronen vor sich. Allerdings irritierte ihn das einträchtige Nebeneinander des Nodronen und des Tambu. Zumindest vorerst konnte er sich keinen Reim darauf machen. Zudem stellte sich die Frage, ob die Bilder echt waren; er konnte kein Signet entdecken, das dafür garantiert hätte.
Ein Holo baute sich auf. Es zeigte Pratton Allgame, der sich aufmerksam nach allen Seiten umschaute. Augenblicke später klopfte es an der Tür.
»Öffnen!«, sagte Perry Rhodan.
Allgame wirkte wie frisch aus dem Ei gepellt. Sein Haar war exakt gescheitelt und in Form gebracht, dazu eilte ihm ein herber Duft voraus. »Schließen!«, sagte er. Die Tür reagierte auf sein Kommando.
Perry Rhodan zog interessiert eine Braue
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