PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Durchgang zum Nebenraum hin und her. Er hörte Rhodan und Bull mit dem Reporter reden, aber er konnte nicht allen gleichzeitig zuhören.
»Wir suchen nach Waffen, das sagte ich doch eben schon« Fran Imith war mit ihrer Geduld am Ende.
»Nicht bei mir. Ich erlaube nicht, dass...«
»Hier.« Pratton Allgame reckte zwei Fundstücke in die Höhe, während Homphé, der immer noch nicht begriff oder nicht begreifen wollte, wie ein Walross schnaubte.
»Das ist der übliche Deflektor«, stellte Allgame fest. »Ideal für unseren dicken Choleriker.«
»Hör mal, du... du...« Homphé fand die richtigen Worte nicht, zumal Allgame ihn mit der flachen Hand nachdrücklich zur Seite schob. Im nächsten Moment stolperte er über die eigenen Füße, ruderte mit beiden Armen durch die Luft, ohne jedoch seinen sicheren Stand wieder zu finden, und setzte sich rückwärts auf die Bettkante.
Pratton Allgame tastete inzwischen die andere Bettseite ab.
»Ich will nicht, dass er hier alles durcheinander bringt!«, schimpfte Homphé. »Perry!«, brüllte er noch, dann verzerrte sich sein Gesicht. Er rang nach Luft, seine Hand zuckte hoch und krallte sich in die linke Brustseite. Ächzend kippte er zur Seite.
»Verdammt!«, entfuhr es Pratton.
Perry Rhodan erschien im Durchgang. »Was ist mit ihm?«
»Quartodezimus simuliert«, stellte Fran Imith fest. »Er weiß sich nicht mehr anders zu helfen.«
»Der Kerl ist sowieso ein lebensuntüchtiger Spinner«, behauptete Allgame. »Marsberge in Gesichter verwandeln, wem würde sonst so etwas einfallen?«
»Keinem. Deshalb bin ich ja ein Genie.« Quart Homphé wälzte sich herum und versuchte, sich auf den Unterarmen hochzustemmen. Er fixierte die Waffe in Prattons Hand. »Gib her!«, keuchte er. »Das gehört mir!«
»Zu gefährlich.«
Endlich kam Homphé wieder auf die Beine. »Das ist Diebstahl! Die Waffe war in meinem Zimmer.«
»Quart!«, rief Perry Rhodan. »Hör auf!«
»Ich will zurück!«
»Das wollen wir alle«, bestätigte Fran Imith. »Was nichts daran ändert, dass du für eine Waffe zu labil bist.«
Homphé suchte fahrig nach seiner Brille. Sie lag auf dem Tisch. Er nahm sie auf und fing an, die Gläser zu polieren.
Mittendrin fuhr er mit einer Hand unter seinen Pullover und rieb sich damit die Augen aus. Dann spuckte er auf die Gläser.
»Warum sagt ihr nicht, was ihr denkt?«, rief er. »Es wäre besser gewesen, wenn die Nodronen mich erwischt hätten. Das ist es doch. Aber das Leben geht nicht immer nur nach Wunsch.«
»So ist es«, pflichtete Pratton bei.
Homphé bedachte ihn mit einem giftigen Blick. »Es kann nicht jeder so blendend aussehen. Wo hast du dich jahrelang gepflegt?«
»Das muss ich mir nicht anhören, nicht von diesem Hypochonder.« Allgame drückte der TLD-Agentin die Ausrüstungsgegenstände in die Hand. »Ich gehe.«
Fran Imith nickte, sagte aber nichts.
»Warum verschwindet ihr nicht alle und lasst mich hier zurück? Geht doch. Ich komme schon allein zurecht. So wie auf Terra. Meine Frau ist auch gegangen, und sie hat Billi und Patia mitgenommen.«
»Quart«, begann Fran. »Das tut mir Leid... «
»Hör auf!« Homphés Stimme überschlug sich. »Geht doch, geht -lasst mich allein!«
Perry Rhodan nickte der Agentin zu.
»Ich habe hier einen Translator und einen Creditchip für dich«, sagte Fran. »Ich lege beides auf den Tisch.«
»Wenn du uns brauchst, Quart, oder fällst du reden willst...« Rhodan versuchte noch einmal, an den Künstler heranzukommen, aber Homphé schüttelte heftig den Kopf.
»Lasst mich in Ruhe, alle!«
Quartodezimus Filidor Edlervon Homphé war erst seit ein paar Minuten wieder allein, als sein gequältes Schnaufen aufhörte. Seine rechte Gesichtshälfte zuckte. Er konnte nichts dagegen tun, die Nervenreizung überfiel ihn in unregelmäßigen Abständen. Manchmal spürte er monatelang gar nichts, jetzt kam es dafür doppelt schmerz-haft. Dann fühlte er sich wie sein voller Name: verlogen, prall und überheblich. Er hatte sich diesen Edlervon nicht ausgesucht.
Unentwegt blickte er auf die Tischplatte. Sie wollten ihn loshaben. Das sagten sie nur nicht, aber hätten sie ihm sonst Creditchip und Translator dagelassen? Deutlicher konnte die Aufforderung gar nicht sein.
Sie akzeptierten ihn nicht. Weil sie seine Kunst nicht verstanden. Dabei hatte er dem Mars so hoffnungsvoll entgegengesehen. Vergessen können, dass seine Familie sich von ihm getrennt hatte - darauf hatte er gehofft. Und dass er mit seiner
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