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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Zweierreihen die Rampe hinunter und in die Richtung, aus der die Posten gekommen waren. Rhodan sah sich um und erkannte, daß die nächststehenden Gebäude aus schweren Fertigteilen auf einem Sockel aus Korallenblöcken und VulkanTiefengestein errichtet waren. Manche Stellen der Mauern waren durch wenig kunstvolle Graffitti in ausgeblichenen Farben verunziert. An vielen Stellen hatte der Wind Abfall in den Ecken und Winkeln zusammengetragen, ebenso oft sah er niedrige Sandverwehungen. Jeder dritte oder vierte Beleuchtungskörper war ausgefallen. Mit wenigen Bewegungen wurden die Körper der toten Wächter in eine dunkle Ecke geschleift, die Rebellen steckten die Waffen in die Gürtel. Im Zickzack schritten die Rebellen, von Darracq angeführt, wie eine Patrouille durch dunkle Zonen auf die Wachstation zu; gerieten sie auf Treppen oder Stegen in den Bereich von Beleuchtungskörpern oder Scheinwerfern, bewegten sie sich augenblicklich langsam und nachlässig, so wie sie es bei den wenigen anderen Bewachern gesehen hatten. Rhodan wandte sich an Darracq. »Hoffentlich ist die Aufmerksamkeit der Wachen ebenso nachlässig und verkommen wie offensichtlich große Teile der Station.«
    »Durchaus wahrscheinlich«, knurrte der Rebell. »Sie
    feiern gerade irgendein Fest.«
    Sie liefen unter einem breiten Schattendach eine Rampe aufwärts. Ihr Ziel war eine Art Turm, dessen Fenster ungehinderten Blick in alle Richtungen ermöglichten. Hinter dem Glas flackerte unverkennbar das Licht, das Ortungsschirme und Vergrößerungsfelder verströmten. Flüchtig sah Rhodan rechts von sich eine annähernd runde Arena, von den wenigen niedrigen Bäumen umstanden, die auf der Insel wuchsen. Dorther kam der Lärm; dort hatten sich viele Wachen versammelt.
    »Weiter!«
    Darracq und Olmirr blieben mit gezogenen Waffen vor dem geschlossenen Schott der Wachstation stehen.
    »Vorsichtig! Wir müssen möglichst lange unentdeckt bleiben«, flüsterte der Anführer. »Nur gezielt schießen! Und kein Dauerfeuer!«
    Die anderen nickten, Monzena packte den Griff des Schotts, bewegte ihn vorsichtig; es klickte - der Eingang war nicht gesichert.
    Darracq befahl knurrend: »Hinein!«
    Der Rebellen-Anführer sprang zur Seite. Sie rissen das schwere Schott auf, drangen ein und verteilten sich in beängstigender Schnelligkeit nach rechts und links. Fast gleichzeitig feuerten drei Männer. Die Posten, die nachlässig in den Sesseln lümmelten, hatten keine Zeit, um aufzuspringen und keine Gelegenheit, zu den Waffen zu greifen und zu sehen, wer sie tötete. Rhodan hätte geschossen, aber er kam nicht dazu.
    Darracq und seine Rebellen kannten keine Gnade und handelten wie erfahrene, trainierte Kämpfer. Fünf tote Wächter sackten aus den Sitzen. Sie werden gnadenlos jeden töten, der sich uns in den Weg stellt, dachte Rhodan. Verständlich, die Wachen haben so viele Rebellen in den Tod getrieben.
    Er half Olmirr und Monzena, die Leichen aus den Sesseln zu zerren; ein Rebell bewachte den Eingang. Als Rhodan nacheinander die Bilder auf den Schirmen musterte, sah er auf einer der Projektionsflächen die Vergrößerungen dessen, was die Überwachungsgeräte im südlichen Sektor erfassten.
    »Darracq! Dort! Die Magnoraunden!« Er zeigte mit ausgestrecktem Arm auf einen Holoschirm. »Sie sind schon am Strand angekommen.«
    Darracq lachte kehlig. Seine Blicke schienen Feuer zu sprühen. »Pünktlich wie versprochen, diese Wellenzerteiler!«
    Brayg war noch nicht über dem Horizont erschienen. In der Dunkelheit konnten die Deportierten außerhalb des Energie-Riffs nicht deutlich genug erkennen, was auf den Strand zukam. Sie hörten wahrscheinlich nur ein gewaltiges Rauschen und nahmen riesige Körper wahr, aber dies genügte, um sie flüchten zu lassen.
    Die Spezialgeräte der Station zeigten die hellen Körper der Deportierten und zwei, dann drei, schließlich mehr Große Wogenzerteiler in aller Schärfe. Darracq und Olmirr machten sich an den Varsonik-Terminals zu schaffen und schalteten die Kontrollkameras, die Alarm-automatik und alle Warn- und Signaleinrichtungen ab.
    Die Rebellen störten sich nicht am Blut und an den Überresten der Getöteten auf Pulten, Displays und Schaltern.
    Mühsam, mit wuchtigen Schritten, die Füße tief im Gezeitensumpf versinkend und die langen Hälse steil aufgereckt, näherten sich die Magnoraunden mit schweren Schritten und halb geöffneten Rachen fauchend und keuchend dem Energie-Riff. Rhodan hatte sich innerhalb der abgegriffenen

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