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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Frachter in der Luft stillzustehen. Kreischend und klappernd öffneten sich Klappen, krachend schoben sich Landestützen hervor, entfalteten sich Druckteller. Dann senkte er sich langsam abwärts, verschwand halb unter dem zackigen Rand des Riffs und setzte weich auf.
    Die Projektoren des Schirmfeldes schufen eine Bucht, als sich die Bodenschleuse öffnete. Die einzige Öffnung in der schrundigen Energiewand gestattete den Zugang zu den Flächen aus Sand, Salz und kümmerlichen Gewächsen. Niemand sah die Wachen außerhalb des Schirms, als nacheinander ungefähr zweihundert Rebellen aus dem Schiff getrieben wurden.
    Unter den Deportierten waren einige ansehnliche Frauen mittleren Alters. Die Strukturlücke schloss sich, die inneren Wände lösten sich auf, und zwei Gruppen von je sechs Wachen kamen auf den Frachter zu. Rhodan und fünf Nodronen marschierten mit unbewegtem Gesichtsausdruck und geschäftsmäßigen Bewegungen in die geöffnete Bodenschleuse hinein. In der Wandung des Schiffs öffneten sich Hangarluken und entließen gebrauchte Luft, die zahlreiche Gerüche aus dem Schiffsinneren mit sich trug.
    Darracqs Team wartete vor der zerschrammten Seitenrampe, bis sich das Schott öffnete. Fast gleichzeitig betraten die Rebellen das Innere des Frachters.
    Darracq brüllte leutselig wie ein übermütiger Wächter, der vielleicht nicht mehr nüchtern war: Wir sollen euch zum Essen holen; der Kommandeur erwartet euch.
    Niemand antwortete. Rhodan wartete vor den Gittern und neben den dicken Rohren der Versorgung, die den Raum der Bodenschleuse absperrten. Die Frachterbesatzung schien noch nicht misstrauisch geworden zu sein und öffnete für Darracqs Team ein Schott nach dem anderen. Die Rebellen stiegen schweigend in die
    Richtung zur Zentrale auf. Rhodan grüßte in eine Kontrolloptik; ein Teil der Gitter rasselte in die Höhe. Er spürte die Erregung der Männer neben und hinter sich. Sie gierten danach, das Raumschiff zu erobern und hielten sich trotzdem mühsam zurück.
    Die technische Ausrüstung des Frachters ließ erkennen, dass das Schiff im harten Dauereinsatz gealtert war. Die Rebellen öffneten ein Schott und begannen durch einen mäßig beleuchteten Schacht eine breite Metalltreppe hinaufzusteigen.
    Als Rhodan den Quergang erreichte, hörte er das unverkennbare Geräusch eines Schusses. Flüchtige Helligkeit kam von rechts; gleichzeitig brach Geschrei in der Zentrale aus. Hinauf!, rief Rhodan und zog die Waffe.
    Er rannte nach links, während seine Leute nach Zielen suchten. Auf der rechten Seite brach unvermittelt ein heftiger Schusswechsel aus. Die Mannschaft der CLAWEYNUM hatte Verdacht geschöpft und konnte nicht mehr überrascht werden.
    Am Ende des Korridors glitt ein Schott auf, ein Nodrone sprang heraus und feuerte aus einem Thermostrahler. Die Schüsse schlugen über Rhodans Kopf und neben seiner Schulter ein. Eine Hitzeflut hüllte ihn ein. Er duckte sich, schoss, und hinter ihm eröffneten seine Gefährten ein Strahlengewitter, von dem das Ende des Schiffskorridors in eine Flammenhölle verwandelt wurde.
    Über den sterbenden Raumfahrer hinweg hasteten die Rebellen weiter. In den metallenen Hohlräumen hallte ohrenbetäubender Lärm wider, der akustische Alarm brach los, und auf drei oder vier Ebenen bekämpften sich auf kurze Distanz Raumfahrer und Rebellen. Die Deportierten stürzten sich mit dem lang aufgestauten Hass in die Auseinandersetzung und wüteten rücksichtslos. Türen und Schotts waren geöffnet; dahinter lagen verkrümmte, halb verkohlte Körper. Rhodan und Darracq rannten gleichzeitig in die Zentrale, von Löschschaum bedeckt und halb geblendet.
    Zehn von der Besatzung sind tot!, schrie ein Rebell. Wo sind die anderen? Verwirrung machte sich breit. Das Schießen hatte aufgehört. Durch die Schottöffnungen drangen Rufe und Flüche. Rauch und Dampf wirbelten durch die Ansaugrohre der jaulenden Luftversorgung. Dumpfes Dröhnen und schwere Erschütterungen ließen erkennen, dass eine Notschaltung schwere Druckschotts geschlossen hatte.
    »Maschinenraum!«, schrie ein Rebell. »Sie haben sich verschanzt.«
    Vielleicht fahren sie den Antrieb hoch und sprengen sich und uns alle in die Luft, rief Rhodan.
    Darracq winkte ab und lief suchend entlang der Schaltpulte. Er blieb stehen, stutzte, schob Rhodan zur Seite und deutete auf ein Muster leuchtender Anzeigen. Einige Augenblicke später kippte er eine Schutzabdeckung hoch und drückte einen auffälligen Schalter. Wieder heulte eine

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