PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff
Traumfamnir-Schamanen-weisheit, Kishte Tasha«, murmelte Darracq und unterdrückte mühsam sein Gähnen.
Tasha war verwirrt und zeigte es. Rhodans Hand, die sich auf ihr Handgelenk legte, und sein vielversprechendes Blinzeln beruhigten sie. Rhodan und Mogmorgh leerten durstig die Becher und verließen den Raum. Minuten später erreichten sie das oberste Deck der Schaltzentrale und setzten sich an die Schaltpulte.
»Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben.« Die vielen Funktionsanzeigen eines Diagramms leuchteten auf. Darracq rief die Bilder und die Zustandsanalysen eines Forts nach dem anderen auf die Holoschirme. »Die zwölf planetaren Forts können wir steuern. Die Kommandanten der zehn Wachschiffe können wir wahrscheinlich hereinlegen. Aber sie werden nicht eigenmächtig handeln - ich kenne das Empire! Und - ich denke an unsere neuen Verbündeten, die Magnoraunden. Wir haben ihnen ... du hast ihnen versprochen ...« »Ich weiß«, knurrte Rhodan.
Ein Blick auf die dreidimensionalen Darstellungen zeigte Rhodan, Darracq und den zehn oder zwölf Nodronen, die vor den Schaltungen saßen und standen, dass Pembur-Station und die Forts über eine Hemisphäre des Planeten verteilt waren. Zwei Abwehrstellungen befanden sich am Rand des Kontinents, die übrigen zehn waren auf namenlosen, stattlichen Inseln errichtet worden. Die Forts waren tatsächlich mit Tripuls- und Quartorkanonen bestückt, was auf gewaltige verfügbare Energiemengen schließen ließ.
Wie im Selbstgespräch sagte der Rebellen-Anführer: »Natürlich wussten wir Rebellen schon lange ziemlich gut Bescheid über Pembur und Tapasand. Und über andere Orte in der Galaxis, die ähnlich stark geschützt sind. Aber wir wagten nicht, Pembur zu erobern. Wir hätten wahrscheinlich Hunderte unserer Schiffe im Angriff auf das Lager verloren. Und Tausende unserer Leute.«
Rhodan verfolgte eine Simulation, die verschiedene Verteidigungsmanöver einer Station zeigte, und dachte: Eine traurige, aber vernünftige Entscheidung der Rebellen. »Vergiss nicht, Perry, es ist Krieg! Mit allen seinen verheerenden Gesetzmäßigkeiten und Opfern!«
Nacheinander testeten die Rebellen die Funktionen der planetaren Forts. Die Robotanlagen waren in erstklassigem Zustand und würden ihren Zweck erfüllen, von Pembur-Station, von diesem Raum aus ferngesteuert. Darracq rief über die Lautsprecher der Station einige Rebellen zu sich, so dass schließlich zwei Mannschaften zu je zehn Männern an den Pulten saßen beziehungsweise dafür verfügbar waren. Er schien zu wissen, dass sie technisch genügend geschult waren, um die Schaltungen der Terminals zu beherrschen; das Team und das Reserveteam würden die nächsten
Stunden üben und einander ablösen.
Vorläufig geklärt, meinte Mogmorgh und starrte einen Bildschirm an, der von Anfang an eingeschaltet gewesen war. Seit Stunden liefen langsam Ziffern und Textblöcke über die Fläche; der Dienstplan für das gesamte Personal der Station - von denen keiner mehr lebte. Darracq las laut vor: Drei Stunden Zeit, bis der nächste Kontakt mit den Wachschiffen stattzufinden hat. Die Überprüfung der Einsatzbereitschaft und die Unterhaltung haben Stellvertreter Jaum Joger oder der Kommandeur stets selbst geführt. Drei Stunden.
Rhodan ging hinaus in den Korridor und betrachtete die löschschaumgeschädigten Hologramme berühmter nodronischer Offiziere.
»Was hältst du von einem Besuch in Zayt Kissahs Privaträumen? Vielleicht entdecken wir etwas, das uns weiterhilft.«
»Einverstanden.«
Ohne Hast kletterten sie über schmale Treppen in die Wohnebene unterhalb der technischen Einrichtung, die im Turmgebäude zu den Antennen und Projektoren gehörte. Die Aussicht auf der vom Brand verwüsteten Terrasse zeigte ein Rundumbild der Station und der Gezeitensümpfe und Strandflächen Tapasands, bis weit hinaus aufs Meer, dessen Wellen unter der Mittagssonne schäumten. Die Fliegenschwärme wurden lästig wie immer.
Darracq ließ die Eingangstür aufgleiten. In einer kühlen Umgebung lässt sich besser denken. Schwitzen
und Durst schaden der Klarheit wichtiger Überlegungen.
Rhodan stimmte zu und setzte sich.
*
Die meisten Deportierten waren zu erschöpft, um den Sieg feiern zu wollen. Das Innere der Station - Mannschaftsquartiere, leere Magazine, Aufenthaltsräume, Gefangenenzellen - füllte sich mit Deportierten, die nichts anderes als der Kühle, Ruhe und des Schlafs bedurften. Die Klimaanlagen arbeiteten rauschend in
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