Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
gewährleistet war.
    Er stand auf und sagte: »Bei der geringsten Störung schickt ihr einen Boten oder ruft mich über die Anlage. Ich bin unten - bei Perry, in der Kantine oder am Landefeld. Wahrscheinlich rufen uns die Wachschiffe an. Erzählt ihnen das Gleiche wie ich: vorübergehende Störungen, anodisierte Erdungen, salzverkrustete Kontakte, heftige Reparaturen. Klar? Wir tun unser Bestes.
    Ihr tut es nicht, weil ich es anordne, schnappte er grollend, sondern für alle Rebellen. Für uns alle. Für unsere Freiheit!«
    Er fügte einen ausgesucht schauerlichen Fluch hinzu und polterte auf der Wendeltreppe nach unten.

KAPITEL 6
    Die Geretteten von Tapasand
    Manchmal bekommen die ganz einfachen Dinge des Lebens eine unschätzbar große existenzielle, eine förmlich kosmische Bedeutung, dachte er halbwegs zufrieden.
    Perry Rhodan hatte die leer stehende Wohnkabine eines toten Wächters bezogen und sich ohne Eile den Luxus des gesamten Hygienezellen-Programms gegönnt. Seine Armwunde war, wie nicht anders zu erwarten, verheilt; die neue, noch nicht gebräunte Haut über der vernarbenden Fläche war noch empfindlich. Er entfernte seinen kratzigen Bart, zog sich um, sorgfältig aus den Kleidungsbeständen des toten Nodronen auswählend. Er vermisste sein wertvolles Allround-Armband, zuckte mit den Achseln und verdrängte alle Gedanken an Bully, die Quochten, an Tasha und eine Milliarde Jahre und an den Balance B-Mars, horchte in sich hinein und fühlte das zuverlässige Wirken des Zellaktivators.
    Die Unterbrechung des elenden Lebens von dreitausend Nodronen-Rebellen auf Tapasand schien gründlich und perfekt erfolgt zu sein, aber mit dem Besitz von Pembur-Station war wenig und dies auch nur vorübergehend gewonnen. Er und Darracq brauchten nicht darauf zu hoffen, dass eine Flotte der Rebellen sich dem Risiko der Vernichtung aussetzte, nur um fünftausend Rebellen von diesem Unort zu retten.
    Unort, dachte er. Die entsprechende, treffende Be-zeichnung für Tapasand. Er schnallte den Gürtel mit den Waffen um und dachte jetzt bewusst an Tasha Feori, eine von dreitausend Deportierten, für die ein flüchtiger paradiesischer Zustand angebrochen war. Lebte sie noch? Und wenn, wo fand er sie, wenn er sie suchte? Sollte er sie suchen? Indem ich Tasha suche, finde ich Anderes, womöglich Wichtiges! Es wird Zeit, Perry!, sagte er zu sich und verließ ohne Eile das gemütliche, leicht verwahrloste, aber dank einer antiquierten Klimaanlage kühle Quartier. Nach zehn Schritten überfielen ihn die gewohnten Fliegenschwärme. Überall herrschten entweder beängstigende Ruhe oder fallweise hektische Betriebsamkeit. Die Deportierten von Hedrumeth grüßten ihn, aber viele jener Deportierten, die Tapasand überlebt hatten oder jedenfalls eine ganze Menge, schienen ihn nicht mehr zu erkennen.
    Sein Ziel waren die Bäume neben dem Pfad, der zum Landefeld führte. Die Lage der insgesamt rund fünftausend rebellischen Nodronen blieb völlig ungewiss, und die kommenden Stunden entschieden - wieder einmal - über Leben und Tod und über seine eigene Chance zur Rückkehr. Rückkehr wohin? In welche Zeit?
    Schweigend und nachdenklich betrachtete er die Innenseite des hochlodernden Energie-Riffs, hob den Kopf und blickte in den Himmel. Nach seiner Rechnung schrieb man heute irgendwo im normalen Universum den dritten oder vierten August 1329, plus Exponent Neun. Über die gleißende stahlblaue Fläche des Firmaments zogen weiße Sonnenwolken nach Westen; der
    Meereswind wehte kräftig und wohlriechend die Spuren von Bränden und Rauch von Pembur-Station weg. Wahrscheinlich tummelten sich die jungen Magnoraunden zwischen den Klippen Hedrumeths, wobei ihnen knapp zweitausend hungrige Deportierte zusahen und sich fragten, ob Darracq, Rhodan und zweihundert ihrer männlichen und weiblichen Kameraden noch lebten. Eines der drängenden Anschluss-Probleme!
    Rhodan blieb im Schatten des Baumes stehen, betrachtete das leere Landefeld und wartete.
    *
    Die CLAWEYNUM kam mit orgelnden Bremstriebwerken aus den Wolken hervor und schwenkte in die lang gezogene Landekurve ein. Der alte, zuverlässige Frachter, erst nur ein schwarzer Punkt vor der blauweißen Kulisse, wurde schnell größer und langsamer und folgte mit dröhnenden Triebwerken den Leitsignalen von Pembur-Station. Rhodan erkannte den gleichen oder fast identischen Typ, den er und die Freunde bei der Flucht vom Mars oder Balance B benutzt hatten.
    Zweihundert Meter über dem Landeplatz schien der

Weitere Kostenlose Bücher