PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff
versuchte ein Lächeln und verzog dabei das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. Dann riss sie den Arm aus der Schlinge, breitete die Arme aus und legte sie um Perrys Hals. Darracq sah grinsend zu.
Tasha flüsterte: »Ich war sicher, dass das Riesenvieh dich gefressen hat. Beim Wirken der Toongher! Du lebst wirklich! Plötzlich war ich wieder ganz allein - hast du mit dem Energie-Riff und den Kämpfen und den toten Wachen etwas zu tun?«
Rhodan nickte stumm. Tashas Erleichterung und ihre unkontrolliert überströmende Freude waren echt und überwältigten ihn. Ihr Körper zitterte in seinen Armen.
»Wenn er nicht nach Hedrumeth gekommen, mit den Magnoraunden geredet und mit uns zusammen den Überfall geplant hätte, Schwester«, sagte Darracq voller Ernst, »hätten wir das alles nicht geschafft. Aber - das könnt ihr euch in der Kantine erzählen, Kriegerin.«
»Komm mit.« Rhodan zog sie mit sich durch die Hitzeschleuse in den großen, kühlen Raum und bahnte sich und ihr einen Weg zu einem freien Tisch. Rhodan und Darracq wurden von einem Teil der Anwesenden mit Beifallsrufen empfangen; es waren die Männer aus den Rachen der Wogenzerteiler. Ein Rebell, dessen Wächteruniform noch die blutigen und rußigen Spuren der
Schiffseroberung trug, brachte Becher und Getränke. Rhodan tippte Darracq mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Tasha Feori ist ausgebildete und geübte Kishte; Shuttle-Pilotin. Du solltest dir ihren Namen merken, wenn es um die neue Mannschaft der CLAWEYNUM geht.« »Wirklich, Tasha? Professionelle Kishte?«, fragte Darracq. Tasha verzog das Gesicht. »Wirklich. Vier Jahre lang. Fünf verschiedene Typen Shuttles und Fähren.«
Darracqs Blicke glitten prüfend über Tashas Hände und ihr Gesicht, dann nickte er bedächtig. Rhodan füllte die Becher und begann in Kurzform zu berichten, was er erlebt hatte, seit ihn der Magnoraunde scheinbar verschlungen hatte. Staunend hörte Tasha, dass ungefähr zweitausend Rebellen auf der Nachbarinsel überlebten, und erfuhr mit noch größerer Verwunderung, dass Rhodan der Einzige war, der dank des Translators mit den sanften Riesen, den Großen Wogenzerteilern reden konnte. Unvermittelt und aufgeregt brachte Mogmorgh einen Einwand in das ruhige Gespräch. »Wenn ich irgendwann in meinem früheren Leben richtig zugehört habe, dann haben die Quartor-Kanonen vulgo Strahlengeschütze und Tripuls-Projektoren von bodengebundenen Forts eine weit größere Reichweite als die Angriffswaffen von Sternenkreuzern.« »Das ist verständlich«, pflichtete ihm Rhodan bei, »denn im Vakuum des Weltraums sind Streuung, Ablenkung, Brechung und Widerstand meist keine relevanten Faktoren.« »Aber die Sternenkreuzer verfügen vielleicht über die stärkeren Schutzschirme. Du verstehst, worauf ich hinaus will,
Perry?«
Rhodan runzelte die Brauen, sein Blick verlor sich im Hintergrund des Raumes, dann rieb er scheinbar gedankenlos seinen Nasenrücken. »Was du da gesagt hast... ja, das könnte gehen. Unser Risiko ist nach wie vor unglaublich groß. Aber - zehn Wachschiffe!«
Darracq stemmte sich halb aus dem Sitz heraus und nickte Tasha zu. »Bevor Perry und ich uns mit der Fernsteuerung der Bodenforts beschäftigen, habe ich eine vernünftige Aufgabe für dich, Kishte Tasha: Suche dir die beste Mannschaft«, sein Arm beschrieb einen Halbkreis, der die Insassen der Kantine umfasste, »die du finden kannst. Dreitausendvierhundert Mann stehen zur Verfügung. Nehmt Quartier in der CLAWEYNUM. Ungefähr vierundzwanzig, dreißig Mann. Stört euch nicht an Brandspuren und an Blutspritzern an den Wänden.«
»Was sollen wir im Schiff - außer Wände putzen?«
»Bereitet alles für einen Notstart vor. Maschinen ausgeschaltet lassen! Aber vielleicht müssen wir den Frachter irgendwann schnell von hier wegbringen, und dann seid ihr gefordert. Einverstanden?«
Rhodan bemerkte erstaunt, dass auch Tasha sich schnell, willig und kritiklos einordnete und keineswegs Mogmorghs Position und Kompetenz anzweifelte. Aber sie blickte Rhodan aus ihrem gesunden und dem halb zugeschwollenen Auge Hilfe suchend an. Rhodan nickte. »Darracq plant zuverlässig. Macht euch mit allen Einrichtungen des alten Schiffes vertraut und wartet. Ihr habt brauchbare Kabinen und genügend Vorräte aller
Art, Capitana. Wir schalten einen Funkkanal in die Schiffszentrale.«
Tasha sagte leise: »Seit ich dich im Schlamm gefunden habe, wirken die Natur und das Schicksal jeden Tag ein neues Wunder. Alte
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