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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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übermannt gehabt hatte. Axx Cokroide hatte ihnen das Vertrauen in die Ordnung der Dinge zurückgegeben.
    Axx Cokroide begab sich wieder in den Konferenzraum und ließ sich in seinen Sessel sinken. Er legte die Beine hoch und sah hinüber zur Stadt.
    War der Schmiegschirm erst aktiviert, würde der Vaaligische Schwarm unangreifbar sein. Er konnte in Ruhe die Anlagen des Schwarms fertig stellen und zu einem beliebigen Zeitpunkt die Galaxis mit verdummender Strahlung bestreichen. Zwei, drei Monate würden ausreichen, um die Zivilisationen Vaaligos so tief sinken zu lassen, dass Widerstand undenkbar war.
    Axx Cokroide lächelte.
    Es würde doch zu einer erneuten Begegnung mit Meklek vom Clan der Vikkter kommen. Er war gespannt auf das Gesicht, das der Taxipilot machen würde, wenn er seinen nächtlichen Passagier wiedertraf.

Kapitel 26
    Der Clan war bereit. Argha-cha spürte die Spannung der Zehntausend durch die schweren Zeltwände. Der Vorreiterin war, als griffen die Hoffnungen und Ängste der Mongaal nach ihr und legten sich wie eine erdrückende Last auf ihre Schultern.
    Der Clan wartete auf ihr Signal zum Aufbruch. Die Zelte des Lagers, mit Ausnahme des der Vorreiterin und des Himmelszeltes, waren gefaltet, die Habseligkeiten der Mongaal auf den breiten Rücken der Tragtiere verstaut, die Vorderläufe der Fleischtiere mit langen Seilen aneinander gebunden, die Krieger trugen ihre Schmuckrüstungen und hatten Marschformation eingenommen.
    Argha-cha hörte das aufgeregte Scharren der Tiere, das Brüllen von Kommandos und das unbeschwerte Lachen von Kindern. Mensch und Tier teilten jene sehnsüchtige Ungeduld, die den Mongaal zu eigen war. Der Clan hatte sich schon viel zu lange an einem Ort aufgehalten, es war Zeit weiterzuziehen.
    Er würde sich noch ein wenig gedulden müssen.
    Argha-cha erhob sich vom Feuer. Sie hatte die Nacht damit verbracht, in die Flammen zu blicken, das Bündel in ihrem Schoß, und die Entscheidung in sich heranreifen zu lassen. Die Vorreiterin trat an die Seite des Zelts und blieb vor dem Menschbild stehen. Sie legte das Bündel ab. Die Schale zu Füßen des Menschbilds war leer. Argha-cha hatte sie vor ihrem Sturm auf die Götzenstadt mit Gaben gefüllt. Hatte das Menschbild sie genommen? Argha-cha bezweifelte es. Die Zelte der Mongaal waren nicht wie die Häuser der Stadtbewohner hermetisch abgeriegelte Kapseln, kleinere Tiere vermochten sie nahezu nach Belieben zu betreten und wieder verlassen. Hungrige Stadtratten würden sich die Gabe haben schmecken lassen.
    Die Vorreiterin zog an dem Tuch, das Kopf und Oberkörper des Menschbilds bedeckte. Es rutschte herab. Argha-cha ließ es achtlos auf dem Boden liegen. Es hatte seinen Zweck erfüllt.
    Das Menschbild starrte ihr aus furchtgeweiteten Augen entgegen. Jetzt, da sie den Ausdruck zum zweiten Mal erblickte, erschien er ihr auf seltsame Weise passend. Das Menschbild musste geahnt haben, dass es nicht genügte.
    Argha-cha ging in die Knie. Ihre Finger fanden den Knoten, der das Tuch zusammenhielt, und lösten ihn. Der Kopf Cairols kam zum Vorschein.
    Die Hitze des Strahlerbeschusses hatte seine Züge zu einem tiefen Schwarz versengt. Das Ohr an der linken
    Seite war verschwunden, an seiner Stelle befand sich ein Loch. Die Augen Cairols waren geschlossen. Der Roboterkopf schien nur noch ein verbranntes Stück Schrott zu sein.
    Argha-cha wusste es besser. Die Vorreiterin hatte eine andere Sicht der Dinge als gewöhnliche Menschen, gespeist aus den Erfahrungen vieler tausend Mongaal, deren Essenz im Gefechtssystem des Clans aufgegangen war. Mit jedem neuen Tag glaubte Argha-cha ihre Anwesenheit klarer zu spüren. Argha-cha hoffte, dass ihre Sinne eines fernen Tages so fein sein würden, dass sie es ihr erlaubten, mit den Vorfahren zu sprechen. Es gab noch vieles, was sie Etor-tai hätte sagen wollen.
    Aber auch wenn die Verbindung zwischen ihr und den Vorfahren einstweilen stumm war, genügte sie, um ihr die Sicherheit zu geben, dass sie richtig handelte.
    Viele Jahrtausende lang, seit die Dreizehn sich von den übrigen Clans der Nodronen losgesagt hatten, waren die Mongaal ihren eigenen Weg gegangen. Sie hatten weder ein Sternenreich errichtet, noch waren sie zu einer Position der Macht aufgestiegen, um dem Empire von Nodro offen die Stirn zu bieten. Die Mongaal hatten ihre Freiheit bewahrt. Aus eigener Kraft. Niemals hatten sie es zugelassen, dass ein Außenseiter in das Gefechtssystem einging.
    Das System war die Summe der Erfahrungen

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