Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
in der Nodronischen Gesandtschaft auf Mantagir, als sich Axx Cokroide Zeit ließ, auf den Bericht des Mannes zu reagieren. Cokroide blickte durch das Panoramafenster über den ausgedehnten Komplex der Gesandtschaft und die Metropolis, die sich daran anschloss. Er verweigerte
    den entlastenden Blickkontakt.
    Schließlich brach Axx Cokroide das Schweigen.
    »Ist das so, Hankech?«
    »Ja, Son’Trokete.«
    »Balance B?«
    »Ist unser. Dein Entschluss, den Turm der Wissenschaftler auszuräuchern, hat den Willen der hiesigen Regierung endgültig gebrochen. Sie hat eingesehen, dass Widerstand zwecklos ist. Man wird unsere Anweisungen Punkt für Punkt ausführen. Sollten sich unerwartet Schwierigkeiten ergeben, stehen genügend Truppen zum Eingriff bereit. Militärisch kann uns auf Balance B niemand die Stirn bieten.«
    »Gut.« Axx Cokroide wandte sich vom Fenster ab und sah dem Offizier in die Augen. »Und Balance A?«
    »Ein ähnliches Bild. Unsere Truppen sind eingesickert und haben alle Schlüsselpositionen besetzt. Die Karmuuch-Techniker sind in unserem Gewahrsam.« Der Offizier erlaubte sich ein Lächeln. »Sie tun gut daran, unseren Befehlen Folge zu leisten.«
    »Ja«, stimmte Axx Cokroide zu. »Nichts ist wichtiger im Leben, als zu wissen, wo der eigene Platz ist und wem man zu gehorchen hat.«
    Es war eine Anspielung, die auf seinen eigenen Stab gemünzt war. Und eigentlich unnötig, zumal sie lediglich Axx Cokroides Vergnügen diente.
    Die Männer im Raum - seit Pelmid Sulcatobs Verschwinden fand sich keine Frau mehr in seinem Stab -waren gleich in mehrfacher Weise an ihn gebunden. Er, Axx Cokroide, war der Träger des Mandats der Götzen, der weltliche Vertreter der gottgleichen Herrscher des Empires. Es gab kein Gesetz, nur sein Wort. Zugleich gehörten alle Anwesenden dem Clan der Cokroide an, an dessen Spitze Axx stand. Widerspruch gegen den Zailte, das Clan-Oberhaupt, war nicht unerhört, aber mit tödlicher Gefahr verbunden. Keiner der wenigen, die es bislang gewagt hatten, Axx Cokroide den Gehorsam zu verweigern, hatte seine Tat überlebt.
    Beide Komponenten hätten bereits genügt, die Männer zu einer unschlagbaren Einheit zusammenzuschweißen, aber es kam noch eine dritte hinzu, die vielleicht wichtigste: Der brennende Ehrgeiz aller Anwesenden, der absolute Wille, an der Spitze zu stehen. Eine Welt, in der es kein Oben und Unten gab, war ihnen unvorstellbar - und sie waren bereit, alles zu tun, um zu den Oberen zu gehören.
    »Die Transitionsenergiespender?«
    »Sind in Position. Ein Knopfdruck genügt, sie zu aktivieren. Wir erwarten nur noch deinen Befehl.«
    Deinen Befehl. Hankech war klug. Die Zwillingsgötzen herrschten über das Empire, nicht Axx Cokroide. Doch die Götzen waren weit weg und kümmerten sich um die großen Dinge. Sie würden Hankech nicht helfen, fiel er bei Axx Cokroide in Ungnade.
    Der Son’Trokete überging die Schmeichelei. Der Befehl der Zwillingsgötzen war eine Formsache, der Abschluss eines seit Jahrhunderten mit Beharrlichkeit und Klugheit verfolgten Planes. Er würde kommen, so sicher wie die Sonne über Balance B auf- und unterging, vielleicht schon in dieser Stunde.
    Axx Cokroide trat wieder an das Panoramafenster und blickte nach Mantagir. Wie eine riesige schwarze Wolke hingen die Schwärme von Gleitern über der Stadt.
    Er fragte sich, ob der Taxipilot von vor ein paar Tagen dort draußen war und wie ein Fisch in seinem Schwarm schwamm. Bestimmt, was sollte er auch sonst tun? Er brauchte das Geld. Wahrscheinlich kutschierte er gerade für ein paar lumpige Calcul irgendwelche stinkenden Echsen durch die Gegend, die ihm die Sitze mit ihrem Hautsekret verklebten. Wie war noch sein
    Name gewesen? Meklek. Meklek vom Clan der Vikkter.
    Eine Idee kam Axx Cokroide: Wenn alles vorbei war, würde er ihn zu sich schaffen lassen und ihn fragen, wie ihm die neue Ordnung gefiel. Was würde der armselige Wicht wohl sagen, sollte er noch am Leben sein?
    Axx Cokroide wandte sich wieder seinen in unterwürfigen Posen ausharrenden Offizieren zu. »Ihr habt gute Arbeit geleistet. Geht jetzt und ruht euch aus. Jeden Augenblick kann unser Plan in seine entscheidende.«
    Die Tür des Konferenzraums glitt zur Seite. Ein junger Offizier hastete herein, mit rasselndem Atem und rotem, erregtem Gesicht. Seine Uniform wies ihn als Geliti aus, einen Kommunikationsexperten, eine ungewöhnliche Stellung für einen Mann.
    »Son’Trokete!«
    »Was gibt es?« Axx Cokroide schätzte es nicht,

Weitere Kostenlose Bücher