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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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den Desintegrator und zerstrahlte es.
    Tot. Dahin. Aus.
    Axx Cokroide starrte auf das Loch, das der Strahl des Desintegrators gebohrt hatte. Die Götzen waren Vergangenheit, Staub wie ihre Symbole. Und er, Axx Cokroide, ihr Vertreter, er.
    Axx Cokroide steckte den Desintegrator wieder in den Gürtel, griff nach dem fein gearbeiteten Peitschenschaft. Es war die Peitsche der Zailte der Cokroide, seit vielen Generationen von Anführer zu Anführer weitergegeben. Seine Finger fuhren liebevoll über das Material.
    Er, Axx Cokroide, war der Vertreter der Götzen gewesen. Das mochte vorbei sein. Aber er war immer noch der Anführer des Cokroide-Clans, der vielleicht mächtigsten Sippe des Empires. Er war Oberbefehlshaber der Wachflotte. 220.000 Einheiten, der größte bewaffnete Verband der Galaxis, bemannt mit Soldaten, denen die Treue zu ihm seit vielen Jahren eingedrillt worden war.
    Wieso sollten sie sich dem Willen eines dahergelaufenen Rebellen beugen? Mookmher war ein unbeschriebenes Blatt, er würde sich erst beweisen müssen. Er selbst dagegen. niemand, der ihm unter-stand, bezweifelte seine Durchsetzungsfähigkeit, seine schnelle Auffassungsgabe, die Konsequenz, mit der er jeden bestrafte, der aus der Reihe ausscherte.
    Axx Cokroide schwang die Peitsche. Er ließ ihre Schnüre spielerisch über die Stuhllehnen fegen, trennte die Schmutzschicht ab, die sich auf sie gelegt hatte. Das Plastikmaterial leuchtete ihm hell entgegen, frisch und erneuert.
    Die Peitsche in der Hand trat Axx Cokroide auf den Korridor. Sein Stab wartete dort. Er erinnerte Axx Cokroide an einen Haufen Schlachttiere, die vor ihrem letzten Gang standen.
    Einige der Männer waren mit dem Rücken zur Wand zu Boden gesunken. Andere standen in kleinen Gruppen beieinander, flüsterten einander mit gesenkten Köpfen und hängenden Schultern zu. Ein Mann lag am Boden und weinte haltlos. Der Geliti, der die Nachricht überbracht hatte, und die beiden Wachen hatten die Gelegenheit ergriffen, sich abzusetzen.
    Die Männer sahen auf, als sie den Mechanismus der Tür hörten. Ihre Blicke hefteten sich an Axx Cokroides Brust, auf die Stelle, an der das Mandat der Götzen gehangen hatte.
    »Die Vergangenheit ist tot«, verkündete Axx Cokroide. »Ihr seht es mit euren eigenen Augen. Und ich sehe, dass ihr um sie trauert. Das ist gut.«
    Der Mann, der auf dem Boden lag, hörte auf zu weinen und setzte sich auf. Die Männer an den Wänden erhoben sich, zögernd und unsicher.
    »Die Vergangenheit war eine große Zeit, ein goldenes Zeitalter«, fuhr Axx Cokroide fort. »Sie ist es wert, um sie zu trauern.« Er ging einige Schritte auf die Männer zu. Sie wichen nicht zurück. Gut. »Aber es ist nicht die Art der Nodronen, dem Vergangenen ewig nachzuweinen, wie die anderen Völker es zu tun pflegen. Größe ist nicht die Frucht des Jammers, sondern von Taten. Wie alle Generationen vor uns haben wir danach gestrebt, unsere Vorfahren noch zu übertreffen.«
    Er blickte in die Runde. Hankech, der wendige Hankech, der immerzu erschnüffelte, woher der Wind wehte, war ganz nach vorne gekommen, suchte die Nähe des Anführers.
    »Nun sind die Zwillingsgötzen tot. Gehen wir mit ihnen unter? Vielleicht. Aber nur, wenn wir schwach sind. Zaghaft. Uns ängstlich verkriechen. Die Augen vor der Realität verschließen.« Die Männer strafften sich. Kein Nodrone von Ehre war dumm genug, die Anspielung Axx Cokroides zu überhören.
    »Ein Zeitalter ist zu Ende gegangen - und ein neues beginnt«, verkündete Axx Cokroide. »Es ist an uns, dass diese neue Zeit ein goldenes Zeitalter für unser Volk wird, das alle vergangenen verblassen lässt. Wir sind Nodronen, wir sind zum Herrschen geboren. Nehmen wir uns, was uns zusteht! Erkämpfen wir uns unser Recht!«
    Hankech stieß einen begeisterten Jubelschrei aus. Rasch stimmten die übrigen Offiziere ein, feuerten Axx Cokroide mit rhythmischen Rufen an.
    Axx Cokroide ließ sie gewähren. Zufrieden registrierte er, wie der Glanz der Zuversicht in ihre Augen zurückkehrte. Das Bewusstsein, auserwählt zu sein, an Großem teilzuhaben.
    Schließlich hob er die Hand mit der Peitsche. Die Rufe erstarben.
    »Hankech«, sagte Axx Cokroide. »Gib die Befehle. Der Vaaligische Schwarm soll unser sein!«
    »Das wird er, ich schwöre es!« Hankech verneigte sich vor Axx Cokroide, dann wandte er sich abrupt ab und bellte eine Reihe von Befehlen. Die Offiziere rannten los, in ihrer Haltung keine Spur mehr von der Verzweiflung, die sie eben noch

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