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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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unterbrochen zu werden. Der Mann musste wichtige Nachrichten haben. Sonst wäre er nicht das Risiko eingegangen, den Zorn des Siegelträgers auf sich zu ziehen. Geliti standen eigentlich zu tief unten in der Rangordnung, um in direkten Kontakt mit dem Son’Trokete zu kommen. Brachte der Mann den Befehl der Götzen zum Losschlagen?
    »Die Zwillingsgötzen!« rief der Geliti. »Sie.« Er brach ab, schnappte keuchend nach Luft.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie sind tot, Son’Trokete!«
    »Tot? Was redest du für einen Unsinn? Die Götzen sind unsterblich.« Axx Cokroide hob die Stimme. »Wachen, der Mann ist verrückt geworden! Führt ihn ab, ich kümmere mich später um ihn!«
    Zwei schwer bewaffnete Wachen stürmten in den Raum, machten aber vor dem Eindringling Halt, ohne ihn zu berühren.
    »Es ist die Wahrheit, Son’Trokete!« rief der Geliti. »Sie sind tot. Die Rebellen sind in die Götzenstadt eingedrungen. Nodro ist in ihrer Hand! Einer von ihnen hat sich zum neuen Herrscher des Empires ausgerufen, Errek Mookmher!«
    Axx Cokroide zwang sich zur Ruhe. »Unsinn, sage ich, du redest Unsinn. Ich kenne die Götzenstadt. Niemand kann dort eindringen, nicht gegen den Willen der Zwillingsgötzen. Kein Nodrone kann sich ihrem Bann entziehen!«
    »Es waren keine Nodronen, Son’Trokete. Es heißt, Fremde seien in die Stadt vorgestoßen und hätten die Götzen getötet. Die Fremden, die du seit Wochen suchst.«
    »Was, Perry Rhodan?«
    »Ja, Son’Trokete. So scheint es. Der Name ist gefallen. Er und ein Begleiter.«
    Einen Augenblick lang stand Axx Cokroide wie gelähmt da, dann brach sich seine Wut und Enttäuschung Bahn. Er griff nach der Peitsche an seinem Holster - und ihre moleküldicken Stränge spalteten den Tisch, um den herum sein Stab saß.
    Der Geliti, der die schlechte Nachricht überbracht hatte, öffnete die Augen, verdrehte langsam die Pupillen, prüfend, als traue er seiner Wahrnehmung nicht, noch am Leben zu sein. Der Mann hatte genug Hinrichtungen beigewohnt, um den furchtbaren Moment zu kennen, in dem die Verurteilten glaubten, die Peitsche habe sie verfehlt, in dem Sekundenbruchteil, bevor ihre Körper auseinander fielen, durchtrennt von den Peitschenschnüren.
    »Raus mit euch!« schrie Axx Cokroide in die ungläubige Stille. Axx Cokroide hatte verfehlt! Er zitterte, verblüfft über sich selbst. »Na los, bewegt euch!« schrie er die erstarrten Offiziere ein zweites Mal an. »Oder wollt ihr meine Peitsche zu spüren bekommen?«
    Bewegung kam in die Männer. In wilder, ungeordneter Flucht rannte die Creme des nodronischen Offizierskorps zur Tür, darauf bedacht, das nackte Leben zu retten. Ihre jahrzehntelange Ausbildung, ihre eiserne Disziplin waren vergessen, als hätte man ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Die Tür schloss sich hinter den Männern.
    Axx Cokroide zwang sich tief durchzuatmen. Er ging zur Kom-Konsole und überprüfte die Nachrichten. Mehr als ein Feldherr war dadurch zugrunde gegangen, dass er einem Untergebenen, der die Nerven verloren hatte, Glauben schenkte.
    Doch seine Hoffnung, es mit einer Falschmeldung zu tun zu haben, so gering sie auch gewesen sein mochte, zerstob. Der Mann hatte die Wahrheit gesagt. Die Bilder zeigten den Rebellenführer, der in einer vor Sentimentalität triefenden Geste den Nodronen Hand und Arm darbot.
    Die Geste schien ihren Zweck zu erfüllen. Nodro stand unter der Kontrolle der Rebellen. Zwar wurde noch gekämpft, aber der Widerstand war sporadisch und unorganisiert. Ein Tag oder zwei, und er würde vollends erloschen sein.
    Und die Götzen? Es konnte kein Zweifel an ihrem Schicksal bestehen. Es gab sogar Filmmaterial aus der Götzenstadt, aufgenommen von Überwachungskameras. Es zeigte Rhodan und seinen rothaarigen Freund in Kampfanzügen.
    Tot.
    Tot, tot, tot.
    Das Wort hallte in seinen Gedanken wieder.
    Tot, tot, tot.
    Die Götzen, die das Empire von Nodro zur stärksten Macht der Galaxis gemacht hatten, waren nicht mehr.
    Und er, ihr Vertreter, der lange, unbarmherzige Arm ihrer Macht.
    Es war vorbei.
    Axx Cokroide griff nach dem Mandat der Götzen, das er an einer Kette um den Hals trug, und riss es ab. Er wog das Siegel in der Hand. Eben noch hatte es ihm beinahe gottgleiche Macht gewährt. Und nun? Es war weniger wert als ein Fünf-Calcul-Stück, dessen Größe es teilte.
    Seine Finger schlossen sich um das Siegel, versuchten es zu zerdrücken. Vergeblich, das Metall war stärker als er. Axx Cokroide schleuderte es zu Boden, zog

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