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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Sie öffnet sich automatisch, sobald sie euch sieht.«
    Rhodan und die Frau stiegen die Treppe hinauf. In die Wand waren in regelmäßigen Abständen Flachschirme eingelassen, die pornographische Darstellungen zeigten. Es war der letzte Hinweis, den Rhodan benötigt hatte. Es passte alles zusammen, der auffällige Anstrich, der gelangweilte Rezeptionist, der Schmuddel: Er war in einem nodronischen Stundenhotel gelandet!
    Um ein Haar hätte Rhodan laut aufgelacht. Hier war er richtig: Mehr als eine, zwei Stunden gedachte er nicht, mit der Angelegenheit zu verbringen, und ein Bordell würde der letzte Ort sein, an dem potenzielle Verfolger ihn vermuteten.
    Rhodan und die Frau erreichten den dritten Stock, ohne jemandem zu begegnen. Die grüne Tür war gleich neben der Treppe und öffnete sich, wie der Mann an der Rezeption versprochen hatte, automatisch, als sie vor ihr standen.
    Ein großes Bett nahm beinahe den ganzen Raum ein. Rhodan ließ sich darauf fallen. »Geschafft! Hier können wir bleiben, bis. was machst du da?«
    Die Frau war vor Rhodan stehen geblieben und machte sich an ihrer Bluse zu schaffen. Einen Augenblick später zog sie die Bluse über den Kopf und ließ sie achtlos auf den Boden gleiten. Ein eng anliegendes Top kam zum Vorschein.
    »Lass das!« rief Rhodan. »Du denkst doch nicht, dass ich dich deshalb hierher gebracht habe!«
    Die Frau entledigte sich des Tops, entblößte ihre Brüste. »Du hast mich errungen«, sagte sie. Ihr Blick war immer noch leer.
    »Nein!« protestierte Rhodan. »Ich habe dich nicht errungen. Ich habe dir geholfen, dich befreit!«
    Die Frau machte sich an ihren Reitstiefeln zu schaffen. Ihre Bewegungen waren abrupt, maschinenhaft. »Ich stehe dir zu«, sagte sie tonlos. »Nimm, was dir gehört.«
    Rhodan schnellte hoch, packte ihre Handgelenke. »Nein, du verstehst nicht. Ich.«
    Mit einem durchdringenden Reißen löste sich die Zimmertür in unzählige Holzsplitter auf. Wie winzige Klingen bohrten sie sich in Wände, Boden und den Rücken der Frau. Instinktiv schloss Rhodan die Augen. Splitter bohrten sich in seine Stirn und Wangen, sandten schmerzhafte Stiche aus. Die Frau seufzte überrascht auf.
    Rhodan riss die Augen auf und sah im Türrahmen einen Nodronen in einem schwarzen Körperpanzer. In den Händen hielt er eine schwere Waffe. Ihr breiter Lauf zeigte auf den Terraner. Der Nodrone drückte ab. Ein Schlag warf Rhodan zurück auf das Bett. Er spürte noch, wie der Körper der Frau leblos auf ihm zusammensank, dann verlor er sein Bewusstsein.

Kapitel 7
    Axx Cokroide betrachtete prüfend sein Ebenbild im Spiegel. Ja, so würde es gehen.
    Der einfache, ölverschmierte Overall hing schlaff an ihm herab, verbarg den durchtrainierten Körper, der so viele Kämpfe bestanden hatte. Eine Klammer hielt sein langes, schwarzes Haar im Nacken, eine schmucklose Metallspange, wie sie seinem vorgeblichen Rang gebührte.
    Triebwerksmechaniker zählten zu den wenigen Kashos, Arbeitern, die es unter den Nodronen noch gab, und waren stolz darauf, nichts auf ihr Äußeres zu geben.
    Die Ringe, beinahe hätte er sie vergessen. Einen um den anderen zog Axx Cokroide sie von den Fingern und legte sie auf dem Tisch ab, besah dabei sein narben-übersätes Gesicht. Konnte es ihn verraten? Nein, entschied er nach einem Moment des Nachdenkens. Ein Nodrone, der etwas auf sich hielt, präsentierte stolz die Narben aus seinen Zweikämpfen. Niemand würde Verdacht schöpfen. Und außerdem. die vielen Nodronen, denen er tagtäglich Befehle erteilte, blickten ihn zwar an, aber sie sahen nicht ihn, die Person Axx Cokroide, sondern das, wofür er stand.
    Seine rechte Hand glitt in die Brusttasche des Overalls. Als Axx Cokroide sie wieder hervorzog, ruhte in seinen Fingern das Siegel. Es war ungefähr so groß wie die größten der Münzen, die in Mantagir im Umlauf waren, und glitzerte rötlich. Wie ein Relief hoben sich die Umrisse zweier Köpfe ab, die sich überlappten. Einer war von perlmuttfarbigem Weiß, der andere schwarz. Sie blickten in entgegengesetzte Richtungen.
    Das Mandat der Götzen.
    Axx Cokroide hatte es vor Wochen auf Nodro erhalten. Die Zwillingsgötzen hatten ihn einbestellt, um seinen
    Bericht zu hören. Auch wenn niemand es sich hatte anmerken lassen, sein Tod war allgemein als beschlossene Sache erschienen. Doch Axx Cokroide, das Oberhaupt des Cokroide-Clans, der erfolgreichste Admiral, den das Empire von Nodro je gesehen hatte, war zurückgekehrt, mächtiger und stärker

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