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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Ausnahme einer unregelmäßigen, weitläufigen Aussparung: die Gesandtschaft des Empires. Das Empire verbot es, die Gesandtschaft zu überfliegen, und das Gelände selbst war praktisch unbeleuchtet, eine bewusste Geste der Ausgrenzung, die von Axx
    Cokroides Vorgänger ersonnen und von ihm selbst beibehalten worden war.
    »Lange Schicht gewesen, was?«
    Axx Cokroide brummte zustimmend.
    »Alle, die aus der Gesandtschaft kommen, stöhnen darüber.«
    »Alle?«
    Der Pilot nickte bekräftigend. »Na ja, die, die mit mir fliegen. Sind mehr als sonst. Viel mehr, die sich das leisten. Sind so erschöpft, dass sie nur nach Hause wollen.«
    Axx Cokroide sagte nichts.
    Der Pilot ließ sich in seinem Mitteilungsdrang nicht beirren. »Wenn du mich fragst, ist da was im Busch. Irgendeine große Aktion. So ne richtig große. In der Gesandtschaft arbeiteten sie sich tot.«
    »Und was für eine Aktion soll das sein?«
    Axx Cokroide war gespannt, mit was für einer Hypothese der Pilot aufwarten würde. Die Wahrheit, war sich der Träger des Siegels sicher, konnte er nicht kennen.
    »Keine Ahnung. Hoffe nur, dass für uns kleine Leute was dabei herausspringt.«
    »Bestimmt.«
    »Du sagst das, als ob du genau Bescheid wüsstest.«
    »Wie kommst du darauf?« gab Axx Cokroide vor. »Uns erzählt keiner was. Wir sind doch nur das Kanonenfutter für die da oben.«
    »Kannst du laut sagen!«
    Warte nur, dachte Axx Cokroide. Noch ein paar Tage, dann hat meine Flotte alle Schaltwelten und -stationen in ihre Gewalt gebracht. Die Sonnen, die die Energie für die Aktivierung des Schmiegschirms spenden werden, stehen bereit. Der Schwarm wird uns gehören. Mir! Du wirst dich noch wundern...
    »Und jetzt?« riss der Pilot ihn aus seinen Gedanken.
    »Was >jetzt    »Wir sind mitten über Mantagir. Wo soll ich dich absetzen?«
    »Nirgends. Flieg einfach weiter. In Schleifen von mir aus.«
    »He, Kumpel. Das.«
    Der Pilot brach ab, als Axx Cokroide ihm einen Hundert-Calcul-Schein über die Schulter schob. Der Pilot nahm den Schein und stopfte ihn in die Hosentasche.
    »Kunde ist König, sag ich immer. Kunde ist König.« Der Gleiter kippte ab und nahm Kurs nach Westen.
    Axx Cokroide blickte hinunter auf die Stadt. Er hatte Mantagir noch nie auf diese Weise gesehen. Der Träger des Siegels war schon viele Male in der Stadt gewesen, doch stets in offizieller Mission. In seinem schweren, gepanzerten Dienstgleiter herumchauffiert, dessen Passagierkabine lediglich ein Guckloch besaß. Aus Sicherheitsgründen. Am Zielort abgesetzt. Von seiner Leibwache wie von einer festen Mauer umringt.
    Das Gefühl, in einem herkömmlichen, verletzlichen Gleiter zu sitzen, ohne Panzerung, ohne Schutzschirm, ließ Axx Cokroide beinahe wohlig erschauern. Es machte ihm klar, wie viel er zu verlieren hatte.
    Er wandte sich an den Piloten. »Wie viel kostest du die ganze Nacht?«
    »He, das ist nicht üblich, Kumpel.« Der Pilot war tiefer in den Sessel gesunken, als wolle er sich verbergen. Der Passagier wurde ihm wohl unheimlich.
    »Mag sein. Aber wo kämen wir hin, wenn wir immer nur das Übliche täten?«
    »Ich weiß nicht. Ich.«
    Axx Cokroide hielt dem Piloten einen Tausend-Calcul-Schein hin. Der Mann zögerte, dann griff er hastig nach dem Geld. Er stopfte es tief in seine Tasche, als fürchte er, sein mysteriöser Passagier würde es sich anders überlegen und es ihm wieder entreißen.
    »In Ordnung, Kumpel. Auf zu neuen Ufern!«
    Sie flogen weiter. Eine Zeit lang genoss Axx Cokroide das Lichtermeer der Stadt, die Stille im Gleiter. Der Pilot hatte offenbar die Lust verloren, sich mit seinem Fluggast zu unterhalten, und Axx Cokroide hörte nur noch das Singen der Triebwerke und seinen eigenen, regelmäßigen und entspannten Atem.
    Schließlich hatte er genug.
    »Lande!« wies er den Piloten an.
    »Wo?«
    »Irgendwo. Ich will frische Luft schnappen.«
    Der Pilot landete in einem Wohngebiet von Echsenabkömmlingen. Eine Gruppe Jugendlicher beging den Fehler, sich dem seltsamen Nodronen zu nähern, der aus einem Taxi-Gleiter stieg und einige Minuten lang die Straße auf- und abging, aber bereits der Anblick der Peitsche, die Axx Cokroide aus der Tasche zog, genügte, sie zu vertreiben.
    Der Gleiter stieg auf, zog seine Kreise über der Stadt, bis Axx Cokroide dem Piloten erneut befahl, zu landen.
    Der Vorgang wiederholte sich noch viele Male. Axx Cokroide vertrat sich in den Straßen Mantagirs die Beine. Der Stadt, die bald ihm gehören würde. Bittersüße

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