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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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noch nicht an ihm beobachtet hatte. Der Rebellenführer hatte das Todeslager auf Pembur überlebt, den Schock über die Verhältnisse bei seiner Rückkehr nach Koortane verarbeitet. Ein anderer hätte an seiner Stelle längst aufgegeben, aber auf Errek schienen alle Rückschläge und Entbehrungen nur eine Wirkung gehabt zu haben: Sie hatten ihn in seiner Entschlossenheit, gegen das Empire zu kämpfen, bestärkt.
    Der Errek aber, der vor den Terranern stand, wirkte. resigniert?
    »Ja«, sagte der Rebellenführer. »Perry Rhodan ist am Leben. Noch.«
    »Was soll das heißen?« Fran Imith hatte sich kerzengerade vor Errek aufgebaut. Die TLD-Agentin war unwillkürlich in einen schnarrenden Befehlston verfallen.
    »Es war nicht leicht, Perrys Spur zu verfolgen«, sagte Errek. »Kion ist eine Stadt mit vielen Millionen Einwohnern. Und sie ist nicht die unsere. Wir Rebellen müssen vor den Dienern des Empires auf der Hut sein. Die Zwillingsgötzen - wer oder was immer sie sein mögen - sind misstrauische Geschöpfe. Unzählige Nodronen sind schon in den Lagern des Empires verendet, weil sie eine falsche Frage gestellt haben.«
    »Aber ihr, du, Errek - du bist doch kein gewöhnlicher Bürger«, schaltete sich Pratton Allgame ein. »Du bist der Anführer der Rebellen, ihr seid der Widerstand, ihr seid organisiert!«
    »So ist es.« Ein Anflug von Wut blitzte in Erreks hellgelben Augen auf. Der Rebell war Nodrone, und Nodronen waren ein hellhöriger Haufen, wenn es um ihre Ehre ging. »Wir sind bestens organisiert. Nur deshalb ist es uns gelungen, euren Perry Rhodan überhaupt zu finden.«
    »Wo ist er?« fragte Shimmi fast flehentlich.
    »In einer der sechzig Verwahranstalten der Stadt.«
    »Einer >Verwahranstalt    »Ich glaube, in eurer Sprache würde man diesen Ort als ein >Gefängnis< bezeichnen.«
    »Na also!« rief Pratton Allgame. »Das hört sich doch gar nicht so übel an.«
    »Darin magst du Recht haben, Terraner.« Errek hatte die Finger verschränkt. Er spannte die Armmuskeln an. Sehnen traten hervor, und als er die Arme in die Höhe riss, erhaschte Quart Homphé einen Blick auf die Tätowierungen des Rebellen. Ein Aufruhr suchte den Markt auf seinem linken Unterarm heim. »Aber Rhodan wird nicht lange in der Verwahrungsanstalt bleiben. Seine Hinrichtung ist für morgen angesetzt!«
    Homphé wurde schwarz vor Augen. Das kühle Metall des Hochregals, gegen das er sich stützte, wirkte plötzlich wie Gummi, gab unter seinem Gewicht nach.
    Sie bringen ihn um! Und es ist meine Schuld, ganz allein meine!
    Quart Homphé klammerte sich mit beiden Händen an die Regalstrebe. Es gelang ihm, den Sturz seines Körpers abzufangen, sein Geist aber fiel in ein Loch, schwärzer und hoffnungsloser noch, als er es sich in seinen schlimmsten Stunden jemals ausgemalt hatte.
    Was tue ich hier? In dieser Zeit? Hat man mich nur deshalb eine Milliarde Jahre in die Zukunft gerissen, damit ich durch meine Dummheit Perry Rhodan das Leben
    koste?
    Quart Homphé dachte an die übrigen Passagiere des Mars-Liners, die in Mantagir gestorben waren. Jeder Einzelne von ihnen hätte es eher verdient gehabt zu überleben als er. Wieso hatte er sich nicht wenigstens aus dem Staub gemacht? Wie Ron Dyke einfach in das Unvermeidliche gefügt, in Mantagir untergetaucht, um ein neues Leben zu beginnen? Stattdessen hatte er sich wie ein Kind an den Rockzipfel Rhodans geklammert -des großen Unsterblichen, der in wenigen Stunden sterben würde, und es war ganz allein seine, Quart Homphés, Schuld.
    Hätte ich doch nur ein Ende mit mir gemacht, gleich nachdem wir in dieser abscheulichen Zukunft angekommen waren, dachte er. Ich hätte mir und den anderen eine Menge erspart!
    Durch den Wirbel seiner Gedanken lauschte er in Bruchstücken Erreks Bericht: Perry Rhodan würde auf dem Platz der Vierunddreißigsten Hohen Gerichtsbarkeit sterben. Morgen schon. Durch die Peitsche von Nodro.
    »Die Peitsche?« keuchte Shimmi. »Das. das bedeutet.«
    »Dass nur Konfetti von ihm bleiben. Oder Fleischstreifen.« Pratton Allgame musste seine Bemerkung als Kostprobe schwarzen Humors gemeint haben, erntete aber lediglich entsetzte Blicke von Shimmi und Fran.
    »Ja«, stimmte Errek ihm zu, nachdem sein Translator ihm das Konzept von >Konfetti< vermittelt hatte. »So wird es sein. Ganz nach Belieben des Henkers.« Der Nodrone war mit der Allgegenwart von Tod und Gewalt aufgewachsen. Ihm schien der Gedanke, dass Allgame etwas anderes als eine nüchterne Beschreibung des

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